Spätestens die großen Menschenmengen in der Straßenbahnlinie 16 Richtung Messegelände machen deutlich: Es ist wieder einmal Buchmesse in Leipzig. Besucher aus aller Welt strömen in diesen Tagen in die Messestadt, um Autoren zu treffen, interessante Lesungen zu hören und das eine oder andere Buchschnäppchen zu machen. 260.000 Besucher haben in diesem Jahr den Weg zur zweitgrößten Buchmesse Deutschlands gefunden.
Menschenmengen drängen sich durch die großen Messehallen, die unter Beobachtung der Security stehen. An den Eingängen werden Zeitungen und Flyer verteilt. Die Aufregung ist groß, die Zusammensetzung der Besucher sehr breit gefächert. Vom Manga-kostümierten Teenager bis zum Senioren findet so ziemlich jeder den Weg nach Leipzig – und wird auf der Buchmesse fündig. Die Auswahl der Bücher und Lesungen reicht von Sachbüchern bis hin zu Kinder- und Jugendbüchern über Krimis.
Die Buchmesse als Ort der Begegnung
Wer seine Lieblingsautoren einmal live erleben möchte, kann an Lesungen der verschiedenen Leseinseln teilnehmen. Danach bleibt oft noch Zeit, um sich die neu erworbenen Bücher signieren zu lassen und mit den Autoren ins Gespräch zu kommen. Um 18 Uhr schließt die Buchmesse offiziell. Wer dann aber noch nicht genug davon hat, kann sich danach noch diverse Lesungen in der Innenstadt anhören. Parallel zur Buchmesse findet nämlich seit 25 Jahren das europaweit größte Lesefest „Leipzig liest“ statt. An verschiedenen Orten der Leipziger Innenstadt werden Lesungen zu ganz unterschiedlichen Thematiken angeboten.
Aber nicht nur den Erfindern diverser kreativer Geschichten, sondern auch den Figuren derselben kann man auf der Leipziger Buchmesse begegnen. Zwischen den vielen Bücherfans befinden sich Jugendliche in den aufwändigsten Kostümen. Teilweise stammen sie aus der Disney-Welt, viele kleiden sich wie ihre Manga-Idole, andere stellen Figuren aus bekannten Games dar. In mehreren Modenschauen können die Jugendlichen ihre Kostüme einem breiten Publikum präsentieren, in Liveshows treffen sie auf ihre Vorbilder. Zur sogenannten Manga-Convention haben sich in diesem Jahr 96.000 Fans getroffen.
Berufe in den Bereichen „Buch“ und „Medien“
Am Freitag ist Karrieretag auf der Buchmesse. Hier können sich Schüler und Studenten über Berufe im Bereich Buch und Medien informieren. Vorgestellt werden unter anderem Ausbildungen zum Buchhändler oder zum Medienkaufmann. In Vorträgen informieren Geschäftsführer über Auslandspraktika, geben Tipps für die Bewerbung und stellen Studiengänge rund ums Buch vor. An Infoständen können Interessierte die Verlage und Ausbildungsbetriebe direkt kennenlernen und ihre Fragen stellen.
Das Besondere an der Buchmesse ist, dass man auch kleinere Verlage kennenlernt, die einem selber oft nicht bekannt sind und deren Bücher man auch häufig nicht in Buchläden finden kann. Hier lassen sich wunderbare Schätze entdecken. Und wenn man als Besucher mit offenen Augen durch die Messehallen geht, kann man auch den einen oder anderen Prominenten erspähen. So wartet Rolf Zukowski an seinem Stand auf der Leseinsel „Musik“ beispielsweise nur darauf, seine Fans persönlich kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Gleichzeitig kann man den Bestsellerautoren Jan Weiler in der Autorenarena der Leipziger Volkszeitung live bei der Lesung seines neuen Romans „Im Reich der Pubertiere“ erleben.
Das war die Buchmesse 2016…
Es ist Sonntagnachmittag 17 Uhr. Die ersten Stände werden nach und nach abgebaut. Das Messegelände leert sich langsam. Die Leipziger Buchmesse 2016 endet. Schöne Bücher, spannende Begegnungen und Inspiration für die kommende Lektüre nimmt wohl jeder Besucher dieser Messe mit nach Hause. Und auch ein kleines bisschen Vorfreude aufs nächste Jahr macht sich schon bemerkbar.
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