„Es gibt keinen richtigen und keinen falschen Weg, Zumba zu machen“, betont der Gründer Alberto Pérez. Zumba ist eine Tanzsportart, die von der Begeisterung, sich zum Takt der Musik zu bewegen, lebt. Anstelle von Druck und hohen Erwartungen tritt Lebensfreude in den Vordergrund dieses Workouts.
Wenn ich heutzutage eine Sporthalle betrete, dreht sich mir noch immer der Magen um. Zu schlechte Erinnerungen verbinde ich mit diesem Ort. Meine Gedankenreise führt mich dabei zurück in meine Schulzeit. Ich war schon immer unsportlich. Diese Eigenschaft hat mir den Schulsport nicht gerade erleichtert. Im Gegenteil: Allein der Gedanke an den Sportunterricht erzeugte in mir Bauchschmerzen. Zu groß war die Angst, mich zu blamieren.
Oft gehörte ich zu den Letzten, die für die Teams von Mannschaftssportarten gewählt wurden, und ziemlich sicher war ich ganz vorne mit bei den Schülern dabei, die als Erste erschöpft waren. Wenn ich auf diese Zeit zurückblicke, hätte ich mir nie erträumen lassen, dass ich eines Tages doch noch eine passende Sportart für mich finden würde. Schuld an diesem glücklichen Umstand war eine Studienfreundin aus Leipzig, die mich zu einem gemeinsamen Zumba-Kurs beim Unisport überzeugte. Es sollte der Beginn einer großen Leidenschaft werden.
Was ist eigentlich Zumba?
Zumba ist eine Mischung aus Fitness, genauer gesagt Aerobic, und lateinamerikanischen Tänzen. Es handelt sich hierbei um eine ziemlich neuartige Trendsportart. Sie wurde erst 1990 in Kolumbien gegründet und wird mittlerweile in nahezu jeder Tanzschule und im Fitnessstudio angeboten. Anders als es bei den meisten Tanzsportarten, wie beispielsweise beim Jazzdance, der Fall ist, lernt man die Choreografien jedoch nicht Schritt für Schritt. Stattdessen führt die Trainerin bzw. der Trainer die Tänze vor und alle Kursteilnehmenden versuchen, sie ad hoc nach zu tanzen. Man folgt also dem Prinzip „learning by doing“. Durch die regelmäßige Wiederholung festigen sich die Schrittfolgen der lateinamerikanischen Tänze, insbesondere aus dem Salsa, Rumba und Merengue. Sie werden durch Übungen ergänzt, die sämtliche Muskeln und Körperteile von den Armen bis zu den Füßen gleichmäßig beanspruchen.
Alberto Pérez, der Zumba ins Leben gerufen hat, betont jedoch, dass es keine richtige oder falsche Art und Weise gibt, um diese Sportart auszuüben. Damit gehört Zumba zu den wenigen Sportarten, die frei von jeglichem Leistungsdruck sind. Es öffnet den Raum, diese Art von Fitness zu genießen, ohne zu verkopft vorzugehen. Bevor es aber mit den schwungvollen Tänzen so richtig losgeht, beginnt jede Stunde mit einem Warmup und endet mit einem Cooldown. Vorkenntnisse braucht man für Zumba nicht. Im Übrigen ist auch keine teure Sportausstattung für diese Tanzsportart notwendig. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Spaß und Freude an der Sache das einzig Wichtige für diese Art des Workouts sind.
Diese Wirkungen bringt die Tanzsportart mit sich
Da der Zumba noch eine sehr junge Sportart ist, wurde diese bisher nur wenig erforscht. Die paar wenigen vorhandenen Studien belegen jedoch, dass Zumba so einige positive Wirkungen mit sich bringt. Nach einer Studie der Universität Brandenburg würde das Workout zum Beispiel die Leistungsfähigkeit verbessern und auch das Wohlbefinden der Teilnehmenden steigern. Außerdem rege diese Sportart auch den Kalorienverbrauch an, wie die Adelphy University herausfand. Dabei hingen die einzelnen Werte sehr stark von den einzelnen Trainer*innen und dessen Begeisterung sowie selbstverständlich der Motivation der einzelnen Sportler*innen ab. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse machen für mich deutlich, dass man sich auch frei von jeglichem Druck und strengen Erwartungen sportlich betätigen und seine körperliche Konstitution verbessern kann.
Ich persönlich habe mit dem Zumba endlich die richtige Sportart für mich gefunden. Der Tanzsport motiviert mich regelmäßig dazu, mich zu dem Rhythmus peppiger lateinamerikanischer Musik zu bewegen. Während der Kursstunden habe ich nie das Gefühl, mich zu überanstrengen und dennoch merke ich hinterher auf eine angenehme Art und Weise, dass ich mich bewegt habe. Beim Zumba erwartet niemand von mir Höchstleistungen und ich muss weder an Wettbewerben noch Turnieren teilnehmen. Es ist eine Sportart, bei der ich das Gefühl habe, voll und ganz ich selbst zu sein. Ich kann die Musik genießen und darin aufgehen, ohne etwas falsch machen zu können. Dies erzeugt in mir ein Gefühl von Freiheit. Außerdem versprühen die einzelnen Tänze so viel Lebensfreude, dass man die temperamentvolle südamerikanische Lebensart beim Zumba förmlich spüren kann.
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