Daniil Safin aus Russland übte Zivilcourage: Er schützte drei Frauen vor der Vergewaltigung und bezahlte dafür fast mit seinem Leben. Von 2012 bis 2013 lag er in Deutschland im Koma. In Bonn wurde ihm anschließend geholfen, zurück ins Leben zu finden. Ein exemplarisches Beispiel, was Zivilcourage bedeuten kann. Lest unten auch die aktuelleren Beiträge über Daniils Gesundheitszustand.
Es war die Nacht des 15. Oktobers 2011, als in der russischen Stadt Beresniki drei junge Frauen von drei Männern bedrängt und geschlagen wurden mit dem Ziel, diese zu vergewaltigen. Der 25-jährige, sportliche BWL-Student Daniil Safin wurde von einer der Frauen um Hilfe gerufen und fuhr sofort mit einem Freund los, um zu helfen. Dieser wurde direkt, nachdem sie aus dem Auto stiegen, niedergeschlagen, woraufhin Daniil sofort die Straße hinunterlief und dadurch die Männer ablenkte. Die Frauen konnten dadurch fliehen, doch für seinen couragierten Einsatz straften ihn die Männer mit einem unvorstellbaren Gewaltrausch: Sie prügelten und traten auf ihn ein und als er zu Boden ging, sprangen sie ihm sogar mit den Füßen auf den Kopf, als hatten sie die Absicht, ihn zu töten. Die Folgen dieser Gewalttat: 18 Frakturen, ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und mehrere Folgeerkrankungen.
Russische Ärzte geben Daniil auf
Daniil Safin fiel ins Wachkoma und wurde zuerst in Beresniki und danach in Moskau ärztlich behandelt. Doch dort konnte für Daniil längerfristig nichts getan werden: „Dort bestand leider keine Möglichkeit mehr, meinen Sohn weiter zu behandeln. Die Ärzte hatten ihn bereits aufgegeben“, erinnert sich Daniils Mutter Larissa Safin, die seither nicht mehr von der Seite ihres Sohnes gewichen ist. Grundsätzlich werden solche Fälle in Russland nicht behandelt. Anstatt ihn zum Sterben nach Hause zu bringen, setzte die Familie ihre Hoffnung auf eine Behandlung in Deutschland, wo Daniil seit Februar 2012 in der neurologischen Rehaklinik Godeshöhe in Bonn liegt.
Die Täter wurden hingegen erst nach langer Zeit verhaftet und am 29. Mai erst nach massivem medialem Druck in Russland verurteilt. Währenddessen konnte sich Daniils Zustand dank der aufwendigen und kostspieligen intensivmedizinischen Versorgung bereits verbessern. Als er nach Deutschland gebracht wurde, war sein Zustand sehr kritisch, denn sein Körper war dehydriert und er wog unter 30 Kilogramm. Mittlerweile konnte sein Allgemeinzustand stabilisiert werden und sein Gewicht beträgt wieder 68 Kilogramm, doch die enormen Behandlungskosten kann seine Familie schon lange nicht mehr alleine stemmen.
Medizinstudentin und Dominik-Brunner-Stiftung nehmen sich des Falles an
Anfang Juni wurde die Bonner Medizinstudentin Laura Dülpers durch ihre russischstämmige Freundin Daria auf den Fall Daniil Safin aufmerksam gemacht. Sie wollte bei diesem schrecklichen Leid, welches Daniil und seine Familie ertragen, helfen und wandte sich deshalb an die Dominik-Brunner-Stiftung für Zivilcourage. Seither engagiert sich Laura zusammen mit ihrer Freundin als Vermittlerin: „Es folgten Hunderte von Mails und Briefen, Unterlagen mussten besorgt und übersetzt werden, dann Besuche im Krankenhaus und Übersetzungen für die Mutter, die leider kein Deutsch versteht und noch viel mehr. Für Daria und mich ist Daniil und der Kampf um Hilfe für ihn ein täglicher Bestandteil unseres Lebens.“
Dieser Kampf ist weiterhin wichtig, denn bei gleichbleibender Kostenbelastung sind die Gelder der Spendenkonten in etwa drei Monaten aufgebraucht. Bis Mitte 2013 wird die Behandlung mit monatlichen Kosten von rund 24.000 Euro noch nötig sein, aktuelle Spendeneingänge sind allerdings kaum noch zu verzeichnen. „Für mich ist er ein wahrer Held, der sein Leben gegeben hat, um anderen zu helfen. Jetzt braucht er dringend unsere Hilfe, damit er überleben kann“, sagt Laura und bittet um gute Gedanken, Gebete, Spenden und ganz besonders auch um Menschen, die Ideen zum Helfen haben.
Die prominente Schauspielerin und Kuratorin der Dominik-Brunner-Stiftung Dr. Maria Furtwängler wirbt seitdem um Spenden für Daniils Behandlung. „Die physischen, psychischen und finanziellen Belastungen für die Familie sind fast unmenschlich. Die Dominik-Brunner-Stiftung sieht sich daher in der Pflicht zu helfen und um Spenden für die weiterhin notwendige medizinische Behandlung von Daniil Safin zu bitten“, erklärt Furtwängler. Dafür stellt die Stiftung ein Spendenkonto zur Verfügung. Unter dem Kennwort „Daniil Safin“ kann dort direkte finanzielle Hilfe geleistet werden.
Spendenkonto der Dominik-Brunner-Stiftung: Stadtsparkasse München, Bankleitzahl 70150000, Konto 888800, Kennwort „Daniil Safin“
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