Australien mit dem Auto zu erkunden, ist einfach eine unglaubliche Erfahrung und bei den Weiten des Landes nur empfehlenswert. Zu dritt sind wir von Sydney nach Perth gefahren. Fast zwei Monate hat unsere Reise gedauert – und jede Minute war es wert!
Nach der „Great Ocean Road“ sind wir weiter ins Landesinnere gefahren und haben uns im „Grampions Nationalpark“ beeindruckende Wasserfälle angeguckt. Das waren die „MacKenzie Falls“, die man entlang des „Mackenzie Rivers“ findet. Wenn man dort den abgelegenen Pfaden folgt, kommt man an eine Stelle, wo man auch unter den Wasserfällen schwimmen kann. Man startet die Wanderung oberhalb des Wasserfalls und läuft dann immer weiter runter. Dadurch hat man oben noch gar nicht erwartet, dass man unten direkt am Fuß des großen „Hauptwasserfalls“ stehen kann. Dadurch, dass die Wasserfälle sehr beliebt bei Touristen sind, empfehle ich, relativ früh morgens dort hinzufahren. Im Sommer ist es auch deshalb von Vorteil, weil es dann beim Wandern noch nicht so heiß ist.
Natürlich wollten wir uns dann auch Adelaide angucken, weil es mit eine der größten Städte in Australien ist. Tatsächlich muss ich sagen, dass mich Adelaide nicht überzeugt hat. Natürlich gibt es ganz schöne Parks, hohe Gebäude und ein paar alte Kirchen, die man sich angucken kann. Außerdem waren wir auf einem Markt, wo es verschiedene Spezialitäten zu essen und trinken gab. Vielleicht waren die drei Tage zu kurz, um die Stadt richtig kennenzulernen, aber für mich war es nur eine weitere Großstadt ohne besondere Atmosphäre.
Opale suchen in Cooper Peedy
Auf dem Weg in die Opalstadt Cooper Peedy sind wir wieder ein Stück entlang der Küste gefahren, haben an ein paar Stränden halt gemacht und das unglaublich blaue Wasser genießen können. In dem Ort Tumby Bay haben wir einen kleinen Halt gemacht und mit ein paar einheimischen Fischern gesprochen, die ein bisschen von früher erzählt haben. Dadurch, dass es mittlerweile eher weniger Fischerhäfen gibt, dafür aber viel größere und alles ausgerichtet ist auf Quantität, haben die kleinen Fischer nicht mehr viel mitzureden.
Nach dem kurzen Wiedersehen mit dem Meer ging es dann nach Cooper Peedy. Die Stadt ist dafür bekannt, dass es dort sehr viele Opale gibt. Durch die unglaubliche Hitze, die dort herrscht, hat man viele Teile der Stadt unter die Erde verlagert, sodass die umliegende Erde als Isolation für die verschiedenen Räume dient. Diese Räume konnte man dann natürlich besichtigen. Auch eine Kirche war dort unter der Erde, was mich sehr beeindruckt hat.
Stopp irgendwo im Nichts
Mitten im australischen Nichts haben wir dann zwei Deutsche getroffen. Die Einzigen, die auf die Idee kommen, im Hochsommer bei 35 Grad im Schatten in die Wüste zu fahren, können ja auch nur ebenfalls Deutsche sein. Eine davon war Paddy und zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass unsere Reise zusammen noch nicht zu Ende war. Allerdings dauerte es noch einige Wochen, bis wir uns wiedersahen.
Der Weg nach Cooper Peedy war tatsächlich einfach eine lange gerade Straße über etwa 500 Kilometer. Tatsächlich war dieses stumpfe geradeaus Fahren viel anstrengender als gedacht. Man musste die ganze Zeit konzentriert bleiben, obwohl eigentlich rein gar nichts passierte auf der Strecke. So lang hat keiner von uns ausgehalten, zu fahren und somit haben wir alle paar Stunden mal gewechselt. Bei einem Stopp irgendwo im Nichts entdeckten wir eine Bahnstrecke hinter einem Hügel. Gerade in dem Moment kam ein Güterzug und der Lockführer hat uns mit seiner sehr lauten Hupe begrüßt, bevor er an uns vorbei gerauscht ist. Hinter den Schienen war ein ausgetrockneter See, wo das Salz eine weiße Oberfläche gebildet hat. Einmal mehr anzuhalten, hat sich definitiv gelohnt!
Kängurus streicheln am Lucky Bay
Nach dem ganzen Sand und der Wüste war es Zeit, das Wasser wieder vor der Nase zu haben. Eine der bekanntesten Strände der Westküste ist wohl „Lucky Bay“. Dieser ist berühmt, weil es dort direkt an einem wunderschönen Strand mit weißem Sand und blauem Wasser Kängurus gibt. Die Kängurus sind den Touristenrummel schon so sehr gewohnt, dass man sie streicheln und ganze Familien aus nächster Nähe betrachten kann.
Auf einem Campingplatz in Strandnähe konnte man inmitten der ganzen Kängurus übernachten. An dem Abend haben wir in den Geburtstag von Vinni reingefeiert und waren deswegen natürlich auch ein bisschen länger wach als normal. Am nächsten Tag wurde ich von einem ziemlich lauten Klimpern geweckt. Ich dachte zuerst, es sei Vinni, die die Sachen vom Vorabend wegräumt. Aber nein. Ein Känguru hatte sich an unseren Sachen bedient. Als das Känguru mich sah, ist es nach einer Zeit aber wieder davon gehoppelt.
Dune Rocks und der Frenchman Peak
Auf der Suche nach einem Pinklake haben wir eine sehr gute Empfehlung auf einem Campingplatz bekommen. Leider haben wir keinen pinken See gefunden, dafür aber einen Stellplatz für das Auto direkt auf einem der schönsten Strände. Und das Beste war: Wir waren dort fast ganz allein. An den „Dune Rocks“ haben wir dann etwa drei Tage verbracht. Dadurch, dass dort von Zivilisation nichts zu spüren war, hatten wir auch keinen Empfang, um Nachrichten oder Anrufe zu empfangen. Jeder von uns fand diese Situation am Anfang sehr merkwürdig. Auf einmal hatte man Zeit. Sehr viel Zeit und vergleichsweise wenig, um sich damit zu beschäftigen.
Aber diesen Ort und diese drei Tage der Reise würde ich als absolutes Highlight bezeichnen. Am anderen Ende des weißen Strands waren riesige Dünen, ebenfalls aus schneeweißem Sand. In diesen Dünen sind wir dann rumgeklettert und den weißen Sand wieder runtergerutscht. Von den Dünen aus konnte man super weit in das Land und auf das tiefblaue Meer gucken. Den Sonnenuntergang haben wir uns von einem der umstehenden Felsen angeguckt und nachmittags sind wir oft schwimmen oder schnorcheln gewesen. Nach den drei Tagen war es dann aber auch schön, das ganze Salz wieder abwaschen zu können.
Felswanderung mit Feuerspuren
Der „Frenshman Peak“ ist ein berühmter Fels in einer vergleichsweise flachen Landschaft. Auch hier waren leider die Buschfeuer ein paar Wochen zuvor noch am Wüten, sodass man einige Spuren des Feuers noch erkennen konnte. Den Felsen konnte man innerhalb von etwa 1,5 Stunden erklimmen, jedoch war der Weg sehr steil und man musste eher klettern, als dass man wandern konnte.
Für den Ausblick hatte es sich dann aber sowas von gelohnt. Unser Roadtrip ging von dort aus noch ein paar Wochen weiter, aber wir waren dem Ziel (Perth) schon ein paar Schritte nähergekommen. Mit dem Auto waren wir natürlich super flexibel und konnten jeden Tag wieder aufs Neue entscheiden, wo wir als nächstes anhalten wollten, wo wir etwas länger bleiben und wo wir dran vorbei fahren. Eine Erfahrung, die ich jedem nur wünschen kann , der ein neues Land entdeckt.
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