Es gibt viele Möglichkeiten, um an der Ostküste Australiens entlangzufahren. Egal, ob mit dem Auto, Zug, Bus oder doch per Anhalter: Die Reise lohnt sich, denn es gibt viel zu sehen und zu erleben. Unsere Autorin Maja stellt dir ihre Lieblingsorte vor.
Nach den ersten Tagen in Sydney, die von der Organisation geplant worden sind, waren wir frei und ohne Plan. In welche Richtung möchte ich reisen? Welche Orte möchte ich sehen? Und vor allem: Wie komme ich da hin? Finde ich vielleicht Leute, die den gleichen Weg vor Augen haben? All diese Fragen habe ich mir vielleicht ein bisschen zu spät gestellt, da ich schon längst in Sydney angekommen war. Durch die Organisation habe ich eine supergute Freundin (Isi) direkt am Anfang kennengelernt. Wir haben uns dann dazu entschieden, gemeinsam in das Surfcamp zu fahren, was ich schon ein paar Tage zuvor gebucht hatte.
Ankunft im Surfcamp
In dem Camp haben wir insgesamt fünf Tage verbracht mit vielen anderen Backpackern, die genauso wie wir aus den Hostels in Sydney abgeholt worden sind. Mit dem Bus ging es dann ungefähr drei Stunden entfernt an die Küste westlich von Sydney in den wunderschönen Ort Gerroa. Das Camp war auf einem Campingplatz direkt am Meer gelegen. Unsere Unterkünfte ähnelten kleine Holzhütten, die um einen Gemeinschaftsplatz herum angeordnet waren. Jedes Zimmer hatte eine kleine Veranda und in den kunterbunten Hütten haben wir zu sechst übernachtet.
Jeden Tag gab es zwei Surfstunden, die etwa zwei Stunden andauerten. Ab dem dritten Tag kamen mir die Surf-Einheiten sehr lang vor wegen des Muskelkaters, der überall zu spüren war. Unsere Malzeiten zwischen den Surfstunden haben wir immer alle zusammen an den Tischen des Gemeinschaftsplatzes eingenommen. In der Freizeit wurden viele Gemeinschaftsspiele gespielt, das ein oder andere Bier getrunken oder es ging nochmal zum Strand, um den Sonnenuntergang zu genießen.
In dieser kurzen Zeit, die man insgesamt dort war, hat man unglaublich gut surfen gelernt. Natürlich konnte keiner von uns danach fünf Meter Wellen bezwingen oder irgendwelche Tricks, die man durch das ein oder andere Video kennt. Aber jeder hat es geschafft, aufzustehen und eine Welle bis zum Ende zu surfen. Der Grundstein war also gelegt und die Fähigkeiten konnten auf der Australienreise verbessert werden. Um ein Profi zu werden, dauert es wohl noch ein paar Jahre, aber ich kann jedem nur empfehlen, diese Erfahrung einmal zu machen.
Next Stop: New Castle
Mit Isi war ich dann nach dem Surfcamp noch ein paar Tage in Sydney und wollte eigentlich Pläne schmieden, wie es für uns jetzt weiter geht. Nach der kurzen Zeit haben wir zwar unsere Freundschaft mit den anderen Leuten aus dem Surfcamp vertieft, hatten aber immer noch keine konkreten Pläne. Wir haben erfahren, dass man sonntags innerhalb des ganzen Zugnetzes von Sydney für nur etwa drei€ fahren kann. Also: Ab in den Zug und so weit wie möglich fahren. Die letzte Station war dann New Castle.
Wir kamen in dem Hostel an, was wir uns rausgesucht hatten und haben uns direkt wohl gefühlt. Das Hostel war eher wie ein altes Internat, mit Holzöden und einer Diele mit Kamin. Überall standen alte Leder-Sessel. Mit zwei Jungs aus Sydney haben wir uns dort verabredet und viele Unternehmungen gemacht. Wir sind surfen gegangen, haben uns die Innenstadt angeguckt und sind in einem Nature Pool schwimmen gewesen.
Wellen und Meer – soweit das Auge reicht
Das Highlight war der Weg von Newcastle zum Merewether Beach. Auf dem Weg sind wir an wunderschönen Küstenabschnitten und Stränden vorbeigekommen. Am allerbesten war der Nature Pool, wo man eine kleine Eisentreppe runter zum Wasser laufen musste und die Wellen direkt in den steinernen Pool schwappten. Zu dem Zeitpunkt, als wir dort waren, waren die Wellen schon sehr hoch und man konnte nur mal kurz an den Rand des Pools gehen.
Wer surfen möchte, ist gut am Nobbys Beach aufgehoben. Dort gibt es auch Surfschulen und Kurse, die man buchen kann, was wir nicht mehr gemacht haben. Viele Hostels haben auch Surfboards, die man sich kostenlos oder für deutlich weniger Geld als bei den Surfschulen, ausleihen kann.
Dadurch, dass wir immer nur für ein paar Nächte das Hostel bezahlt haben, um flexibel zu bleiben, konnten wir nach drei oder vier Tagen nicht mehr verlängern, weil in dem Hostel dann alles ausgebucht war. In ganz New Castle war auf einmal alles ausgebucht, weil in der Stadt eine berühmte Rallye stattgefunden hat. Also war klar, dass wir weiterziehen mussten.
Mit dem Greyhound, einem Fernbus, ging es dann weiter, aber leider getrennt, weil ich kein Bett mehr bekommen habe in Coffs Harbour. Ich bin dann erst noch für zwei Tage nach Port Macquarie gefahren und Isi ist nach Coffs Harbour, wo wir uns dann später wieder trafen.
Next Stop: Port Macquarie
In Port Macquarie habe ich in einem superkleinen Hostel übernachtet. Generell war Port Macquarie eher ein kleines Städtchenstatt einer Metropole. Die Leute, die in dem Hostel gearbeitet haben, haben dort auch zum Teil gewohnt und dadurch entstand eher eine Atmosphäre wie in einer WG. Jeder kannte jeden und morgens hat man zusammen gefrühstückt. In der Nacht bin ich angekommen und am ersten Morgen habe ich mich früh aufgemacht, um die Stadt ein bisschen zu erkunden. Die Stadt lag am Meer und hatte eine kleine Innenstadt direkt am Wasser.
Ich bin dann weiter die Küste entlang spaziert und habe den Coastal Walk gemacht. Auf meiner dann doch etwas längeren Tour habe ich das erste Mal Delphine gesehen. Ein kleiner Schwarm ist ganz nah entlang der Küste geschwommen, sodass man sie richtig gut erkennen konnte. Der Weg führt entlang an Klippen und verschiedenen Stränden. Am Ende des Coastal Walks kam ich dann zu einem Leuchtturm, von dem ich zurück in die Stadt gefahren bin mit einem Bus. Aus einem kleinen Spaziergang wurde eine Tageswanderung, die sich absolut gelohnt hat.
Rettung für Tiere: Das Koala Hospital
Am Abend habe ich ein Mädchen aus Schweden kennengelernt, mit der ich auch am nächsten Tag zu einem Koala Hospital gelaufen bin. Das Koala Hospital nimmt Koalas auf, die in der Umgebung krank aufgefunden wurden. Durch die vielen Buschbrände zu der Zeit waren sehr viele Tiere dort. Zum Glück kann den Tieren in der Regel auch geholfen werden, damit sie nach einiger Zeit wieder in die Natur zurückkehren können. Die Leute, die dort arbeiten, tun dies alle ehrenamtlich und werden zum größten Teil von Spenden finanziert. Eine super Erfahrung, um mehr über Koalas zu erfahren und die Tiere zu erleben.
An meinem letzten Abend sind wir noch mit den Leuten aus dem Hostel in einen Irish Pub gegangen, die sehr typisch sind für Australien. In der Nacht ging es anschließend weiter mit dem Bus zu Isi nach Coffs Harbour und ich musste die süße kleine Stadt und die Leute schon wieder verlassen.
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