Die ersten drei Wochen meiner Indonesienzeit waren bereits vergangen, meine Reisepartnerin Natalie war auf ihrem Weg zurück nach Australien und flog kurz darauf auch nach Hause. Für mich ging es nun alleine weiter auf die Insel Gili Air. Die letzten Tage meines Urlaubs sollten Entspannung pur werden.
Gili Air
Auf Gili Air angekommen, war ich erst einmal sehr überrascht. Im Vergleich zu Gili T ist Gili Air sehr ruhig und der Hauptweg sehr leer. Natürlich gibt es auch hier viele kleine Lädchen, jedoch nichts im Vergleich zu der um einiges größeren Insel Gili Trawangan.
Nachdem ich nach etwas Suchen mein Hotel gefunden hatte, traf ich mich mit Annika und Laura. Meine ehemaligen Mitarbeiterinnen aus Dalwallinu kamen beinahe zur gleichen Zeit auf Gili Air an und natürlich mussten wir den Zufall nutzen und uns sehen. Die nächsten drei Tage verbrachte ich also mit den beiden am Strand, am Pool oder beim Abendessen. Viel mehr gab es auf Gili Air nicht zu tun, was mir jedoch ganz gelegen kam. Ich genoss die Entspannung, die Sonne und das Meer in vollen Zügen.
Nach den drei Tagen hieß es dann jedoch, wieder Abschied zu nehmen. Nicht wirklich von den Mädels, da ich sie eine Woche später wieder in Darwin treffen würde, jedoch von Indonesien. Nach den drei Wochen kann ich bewusst sagen: Indonesien ist wunderschön. Jede der Inseln gefiel mir auf ihre eigene Art und Weise gut. Eines haben alle der vier von mir besuchten Inseln jedoch gemeinsam: Die Menschen sind unglaublich warmherzig, offen und glücklich. Viele Deutsche und sogar Australier könnten sich von den Indonesiern noch so einiges abgucken. Sie haben beinahe keinen Besitz und sind dennoch mit die glücklichsten Menschen, die ich je kennengelernt habe. Ich war sehr beeindruckt und hatte Spaß daran, ihnen beim Leben zuzugucken.
Zurück ins Land der Kängurus
Zurück in Darwin angekommen, traf ich mich mit zwei guten Freundinnen aus Deutschland, die nun ihr Abenteuer in Australien begonnen haben. Die nächsten zwei Wochen verbrachten wir mit Shoppen, tankten Sonne am Meer und suchten nach einem Job für die beiden. Außerdem traf ich in Darwin auch wieder auf Laura und Annika und verbrachte einige Zeit mit ihnen.
In den Wochen, die ich in Darwin verbrachte, waren es nur noch wenige Wochen, bis ich Australien verlassen musste. Aus diesem Grund schwankten meine Launen und Stimmungen sehr. Ich war hin- und hergerissen zwischen Tränen und Lachen. Ich war froh und glücklich, um jede Minute die ich in dem Land verbringen konnte. Auf der anderen Seite allerdings auch unglaublich traurig, dass die Zeit bald zu ende sein sollte.
The Rock Tour
Da ich jedoch noch zwei Wochen im wunderschönen Australien hatte, beschloss ich meine Reiseliste zu vervollständigen und eine Tour zum Uluru – auch Ayers Rock genannt – zu buchen. Ich entschied mich für eine dreitägige Tour und buchte gleich einen Bus nach Alice Springs mit. Von Darwin aus dauerte die Fahrt leider 22 Stunden und so eine lange Zeit in einem Sitz zu verbringen, ist nicht sonderlich angenehm. Ein Flug war jedoch viel teurer, somit war der Bus die bessere Alternative.
Nach zwei Tagen in Alice Springs ging es für mich dann auch schon weiter auf die Rock Tour. Den Tag vorher traf ich in meinem Hostel schon auf Jasmin und Anni. Zwei deutsche Mädels, die ebenfalls die gleiche Tour gebucht hatten. Auf der Tour lernten wir dann noch Babara kennen und verbrachten die nächsten drei Tage als Vierergrüppchen.
Buschcamp im Nirgendwo
Der erste Tag bestand aus einigen Stunden Busfahrt und einem Rundgang auf dem King’s Canyon. Wunderschöne Aussicht und wirklich schönes Wetter für den Fakt, dass es Winter war. Auf dem Weg zu unserem Camp sammelten wir dann Feuerholz, um uns in der Nacht warmzuhalten. Am Camp angekommen, waren wir kurz überrascht. Wir waren kilometerweit entfernt von jeglicher Zivilisation. Kein fließend Wasser, keine Toilette oder irgendetwas anderes als ein Feuerplatz. Nachdem wir die Überraschung verdaut hatten, kochten wir dann gemeinsam für alle zwanzig Leute auf dem Feuer und verschlungen unser Dinner.
Als kleine Spezialität bereitete Matt (unser Tourguide) Känguruschwanz zu und ließ uns die Delikatesse probieren. Zum Abschluss des Abends versuchten wir uns ein wenig am Digeridoospielen und stiegen danach in unsere Swags. Swags sind im Grunde übergroße Schlafsäcke. Man schläft unter freiem Himmel und kann die gesamte Nacht den Sternenhimmel des Outbacks bewundern. Klingt wunderschön, war es auch, allerdings war es ein wenig zu kalt, um es wirklich genießen zu können. Bei fünf Grad ist es eben leider nicht mehr so angenehm im Swag und an Schlaf war kaum zu denken. Trotzdem war es auf jeden Fall eine Erfahrung wert. Es war schließlich auch eines der letzten Male, an denen ich den schönsten Himmel der Welt bewundern durfte.
Kata Tjuta & Uluru
Am nächsten Morgen ging es dann zu einem Campingplatz und nach einer heißen Dusche machten wir uns auf den Weg zum Kata Tjuta. Wir absolvierten den Rundgang, um die vielen runden Berge, die aus der Erde hinausragten. Schön anzusehen, jedoch nichts gegen den Uluru. Auf dem Weg zum Uluru hielten wir noch kurz beim Cultural Center und lernten dort einiges über die Anangu. Sie sind die Aboriginals, die dort schon seit vielen Jahren leben und nun die heilige Stätte bewachen und für den Tourismus eröffneten. Am Uluru angekommen, waren wir einfach nur sprachlos. Der „große Stein“ ist wunderschön und so ganz anders, als er auf Postkarten oder Bildern erscheint. An diesem Punkt möchte ich allerdings gerne erwähnen, dass man den Uluru nicht besteigen sollte. Dort gibt es zwar ein dafür vorgesehener Weg hinauf, allerdings ist es einerseits wirklich gefährlich und andererseits ein respektloses Handeln gegen die Kultur der Anangu. Falls ihr einmal plant zum Uluru zu reisen, bitte unterlasst es auf den Berg zu gehen. Abgesehen davon: Was wollt ihr von dort oben schon sehen? Von unten betrachtet hat der Uluru doch so viel mehr zu bieten.
Von unserem Tourguide Matt lernten wir auch einige Legenden der Anangu kennen und tauchten tief hinab in die alte Kultur. Da ich sowieso sehr an verschiedenen Kulturen interessiert bin, waren die Geschichten einfach unglaublich interessant für mich. Jedoch mussten wir nach wenigen Stunden den Uluru schon wieder verlassen. Wir hatten noch eine Verabredung mit dem Sonnenuntergang. Wir aßen also unser Abendessen, während wir dabei zusahen, wie die Sonne den Uluru in verschiedene Farben tauchte. Wunderschön!
Back to Melbourne
Am letzten Tag unserer Tour ging es dann noch einmal zurück an den Uluru. Dort schauten wir uns den Sonnenaufgang an und liefen den Rundweg. Ein schöner Abschluss, denn danach ging es für mich auch schon an den Flughafen. Mein Flug nach Melbourne wartete auf mich.
Auch wenn die drei Tage leider viel zu kurz waren, ihr dürft den Uluru nicht auslassen. Die Tour war eindeutig einer der Höhepunkte meines gesamten Jahres. Ich hätte es nicht verpassen wollen. Dennoch war ich auch wieder froh in den Flieger zu steigen. Es ging zurück in meine Lieblingsstadt. Melbourne! Dort wollte ich meine letzte Woche in Australien verbringen.
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