Wir hatten den Weg von Melbourne nach Brisbane gemeistert. Da wir in Byron Bay unseren Trip durchgeplant hatten, wussten wir, welche Touren uns erwarteten. Unser nächstes großes Ziel war Fraser Island. Eine der zwei Top-Touren, die jeder Backpacker bei der Reise entlang der Ostküste gemacht haben sollte. Vorher hatten wir allerdings noch ein Rendezvous mit Krokodilen und Delfinen.
Nachdem wir Brisbane verlassen hatten, konnten wir uns natürlich eines nicht entgehen lassen: ein Zwischenstopp beim „Australia Zoo – Home of the Crocodile Hunter”. Wie man aus dem Namen schon erahnen kann, wurde der Zoo von Steve Irwin aufgebaut. Folglich sind Reptilien und vor allem Krokodile das Hauptthema des Zoos. Wir verbrachten einen kompletten Tag damit, uns Krokodilshows anzusehen, Kängurus zu füttern und in die verschiedenen Kontinente der Welt und seine tierischen Bewohner einzutauchen. Schlussfolgerung: Australia Zoo ist mit Sicherheit der coolste Zoo, den ich jemals besucht habe und ich habe schon so einige Zoos besucht. Setzt ihn also auf jeden Fall auf eure Reiseliste.
Ein weiterer besonderer Ort ist auf jeden Fall Tin Can Bay. Ich weiß nicht, ob man diesen Ort eventuell sogar als Geheimtipp bezeichnen könnte, auf jeden Fall haben wir nur durch Glück davon erfahren und auch sonst wenige Leute darüber sprechen gehört. Lange Rede, kurzer Sinn: In Tin Can Bay kann man wilde Delfine füttern. Ja, ihr habt richtig gelesen, wilde Delfine. Natürlich kann man Delfine auch an anderen Orten und in manchen Zoos füttern. Hier kommen die Delfine allerdings freiwillig jeden Morgen an den gleichen Ort, um bewundert zu werden und einige Fische abzugreifen. Niemand zwingt sie dort zu sein und dadurch sind es auch mal mehr und mal weniger Familienmitglieder. Mit freien Delfinen im offenen Wasser zu stehen, ist schon etwas sehr besonderes und ein unbeschreibliches Gefühl. Wer also etwas über Delfine lernen, sie mal ganz aus der Nähe betrachten und füttern möchte, sollte sich einmal einen frühen Tag einplanen (Die Fütterung beginnt um 7:00 Uhr morgens) und nach Tin Can Bay fahren. Es lohnt sich allemal.
Fraser Island
Von Tin Can Bay aus sind wir dann nach Hervey Bay gefahren, um dort unsere gebuchte Fraser Island Tour anzutreten. Fraser Island. Die Tour von der alle Backpacker sprechen, die die Ostküste bereits hinter sich haben oder auch die, welche sie noch vor sich haben. Die nächsten drei Tage verbrachten wir also im four-wheel-drive-Jeep und cruisten über Sanddünen was das Zeug hält. Meine Mädels und ich hatten das Glück, im Jeep des Tourguides zu landen und bekamen so zu allen Stationen Insiderwissen, das die anderen drei Autos nicht bekamen. Mit von der Partie waren in unserem Jeep noch drei deutsche Jungs (Till, Niklas und Marvin), eine Holländerin Jaqui, und eine Amerikanerin namens Nicky. Eine bessere Gruppe hätten wir uns wohl nicht wünschen können, denn diese Leute haben den Trip zu etwas ganz Besonderem gemacht. Obwohl Fraser Island das größte Gesprächsthema an der Ostküste ist, ist es doch nur eine Insel und man muss die richtigen Menschen an seiner Seite haben. Aber an alle Alleinreisenden: Keine Panik, man lernt sofort neue Leute kennen.
An sich sind die Touren auf Fraser wohl alle ziemlich ähnlich, meine persönlichen Highlights waren allerdings Lake Wabby und Eli Creek. Lake Wabby ist bekannt für seine Bewohner. Es sind Fische, die auch in Kosmetikläden zur Hautentfernung genutzt werden, da sie sich von menschlicher abgestorbener Haut ernähren. Das hört sich eklig an, aber wo sonst findet man schon so etwas in freier Natur?
Eli Creek hingegen ist ein Lazy River. Genannt wird er so, weil man sich von dem klaren Wasser einfach treiben lassen kann. Zu unserer Zeit war das Wasser zwar eiskalt, aber sobald man sich überwunden hatte, konnten wir gar nicht mehr aufhören, uns den kurzen Fluss entlang treiben zu lassen.
Diese beiden Erlebnisse war die Tour und die eher schlechte Unterkunft also auf jeden Fall wert, ebenso wie die Chance, Dingos in freier Wildbahn betrachten zu dürfen. Alles in Allem sind wir denke ich alle drei mehr als glücklich, Fraser Island gebucht zu haben.
Whitsundays
Von Hervey Bay ging es dann auch direkt weiter nach Airlie Beach. Ein wunderschöner, kleiner Küstenort. Sobald wir in Airlie Beach ankamen, fühlten wir uns einfach wie im Urlaub und sehr entspannt. Außerdem war das Hostel, in dem wir Nächte gebucht hatten (Magnums), unglaublich schön angelegt und wir hatten unsere eigene kleine Hütte, die wir uns mit den drei Jungs von Fraser Island teilen konnten. Falls ihr auch einmal die Ostküste Australiens bereisen solltet, werdet ihr nämlich feststellen, dass man oft die gleichen Leute an verschiedenen Orten wieder trifft. Denn jeder hat in etwa die gleiche Route. So trafen wir auch auf unserem Boot zu den Whitsundays, einige Leute wieder, die mit uns schon auf Fraser Island waren. Auf unserer „einsamen” Insel angekommen, waren wir erst einmal von unserem Hostel überrascht. Pool, Bungalows und Palmen. Ein richtiges Urlaubsparadies. Dieses Urlaubsgefühl sollte uns auch so schnell nicht verlassen. Mit Tageausflügen per Boot zum Whitehaven Beach und einigen Plätzen zum Schnorcheln wurden unsere drei Tage auf der Insel unvergesslich. Freiheit pur eben.
Wieder in Airlie Beach angekommen, hieß es dann mal wieder Abschied nehmen. Auch wenn wir mit den Jungs nur zwei Wochen verbracht hatten, waren sie uns ans Herz gewachsen. Doch die Reise muss weitergehen. Nächster Stopp: Paronella Park.
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