Die Krise bringt uns viele Sorgen und Probleme, das ist unumstritten. Viele haben nicht die Zeit, doch gerade wenn ihr zu den Glücklichen gehört, fragt ihr euch vielleicht, was ihr am besten damit anfangen könnt. Was können wir aktiv dagegen tun, uns von der Panikmache runterziehen zu lassen und vielleicht doch eine positive Lektion aus dieser Zeit ziehen zu können? Es gibt mehr Möglichkeiten, als wir uns auf den ersten Blick ausmalen. Ich habe einige für euch aufgelistet:
1. Der Natur helfen
Vielleicht gehen viele von uns im Moment raus, das Wetter ist überwiegend schön und wir können einfach ein bisschen Entschleunigung genießen. Wenn man aber vielleicht etwas weniger egoistisch denkt, kann man gleichzeitig etwas Gutes für die Natur tun: Müll sammeln! Es gibt mit Sicherheit die eine oder andere Stelle in eurer Stadt, an der ihr massenweise Müll findet. Besonders an Ufern von Flüssen ist es oft ein Dorn im Auge. Ihr könnt also eine Tüte mitnehmen (oder auch eine angeschwemmte Tüte suchen), und diese fleißig mit Plastikmüll füllen, den ihr findet. Ihr habt etwas davon, weil ihr euch jedes Mal bücken müsst, um den Müll aufzuheben und eure Muskeln aktiviert werden und was die Natur davon hat, brauche ich gar nicht erst zu betonen. Wenn jeder ein bisschen mitdenkt, können wir sehr vieles verändern und uns um die Ressourcen kümmern, die wir so sehr brauchen.
2. Deine Sachen spenden oder verschenken
Dieses Kleid, das du von deiner Mutter geschenkt bekommen hast, das du aber noch nie angezogen hast. Ja, es war ein schönes Geschenk, doch irgendwie passt es nicht zu dir. Es hängt nur im Schrank und irgendwie wirst du damit nicht richtig warm. Wir haben haufenweise Sachen und Dinge im Haus, die wir eigentlich nicht wirklich brauchen. Jetzt können wir lernen, Sachen (und die damit verbundenen Situationen und Gefühle) lernen loszulassen. Denn wir behalten die Erinnerung an das Kleid vielleicht noch, aber wir entscheiden uns bewusst dafür, dass es nicht in unser Leben passt.
Je mehr wir darüber nachdenken, was in unserem Leben wirklich unentbehrlich ist, desto mehr kommen wir zu dem Schluss, dass es gar nicht so viele sind. Manchmal wollen wir auch bestimmte Dinge nur, um sie zu besitzen und nicht um sie wirklich zu benutzen. Mit der Geste des Weggebens lernen wir, uns auch gegen Dinge zu entscheiden, auch wenn sie „ganz nett“ sind und das ist eine sehr wichtige Erfahrung. Dadurch kommen wir immer mehr zu dem, wer wir im Kern sind. Gleichzeitig gibt es in der aktuellen Situation auch so viele Menschen, die gerade diese Dinge sehr dringend brauchen und für die es essentiell ist. Deswegen sollten wir nicht zögern und unsere Sachen weggeben können, denn dadurch machen wir uns selbst und andere glücklich.
3. Der netten älteren Dame helfen
Viele tun es bereits und doch gibt es hier kein Limit: Wir, als die agilen jungen Menschen, haben jetzt eine besondere Verantwortung gegenüber den älteren und gebrechlichen Menschen. Wir sollten so viel helfen, wie es unsere Kapazitäten zulassen. Es fängt beim Einkaufen an und endet nicht dort. Viele ältere Menschen sind gewillt, Kontakte zu schließen, doch viele von ihnen sind auch überzeugt davon, für die Jüngeren vielleicht nicht interessant genug zu sein. Dabei wünschen auch sie sich oft so sehr den Kontakt und das Gespräch. Die Zeit, die wir gerade nicht in der Uni verbringen müssen, können wir also den Menschen schenken, die vieles für die Gesellschaft (und indirekt auch für uns) gemacht haben. Alleine deswegen, sollten wir ihnen die Wertschätzung und die Hilfe zukommen lassen, die sie sich verdient haben.
4. Tagebuch schreiben
Wie oft hast du in letzter Zeit einen Stift in die Hand genommen, um auf Papier zu schreiben? Mit der Art des Schreibens geben wir uns die Erlaubnis, Fehler zu machen, die wir nicht ausradieren können. Wie oft radieren wir ganze Absätze aus, die wir doch nicht absenden? Mit dem natürlichen Schreiben ist es ganz anders und irgendwie auch erleichternd. Durch das Schreiben sortieren wir unsere Gedanken und schütten sie aus. Damit geben wir sie sozusagen ab, um auch neue Gedanken zuzulassen und diese durchdenken zu können. Unser Gehirn funktioniert oft wie ein Computer mit vielen offenen Tabs und manchmal hängt er, wenn zu große Datenmengen verarbeitet werden.
Durch das Schreiben, welcher Art auch immer, helfen wir unserem Kopf, klarer zu werden und sich neu zu sortieren. Manchmal kann das schon kleine Wunder wirken und man sieht die Welt mit anderen Augen. Währenddessen sollten wir uns ganz auf unseren Gedankenfluss konzentrieren, denn nicht alle Gedanken folgen einer Logik, die jemand außer uns selbst nachvollziehen kann. Es ist wichtig, für sich zu sein, damit wir ungestört den Gedanken freien Lauf lassen können. Denn jede Investition unserer Zeit in uns und unsere geistige Vitalität ist wertvoll.
5. Rausgehen!
Wann hast du das letzte Mal Sport gemacht? Es ist wahrscheinlich etwas länger her, denn die Fitnessstudios haben seit einiger Zeit zu. Aber wenn man es sich recht überlegt, ist so ein Spazergang und eine Runde Joggen viel besser, sowohl für unseren Körper, als auch für unsere Psyche. Die frische Luft, die in Fitnessstudios oft Mangelware ist, gibt es draußen zuhauf. Zusätzlich regt die Sonne unsere Vitamin D Produktion an, was unserem Körper sehr zugute kommt. Man kann vielleicht nicht die gewünschten Muskelgruppen trainieren, aber auf der anderen Seite hat man eine bessere Möglichkeit, den Kopf abzuschalten und nicht ständig zu überlegen, an welches Gadget man als nächstes gehen muss.
6. Dankbarkeit in der Stille
Wenn ich meine Augen schließe und es versuche, werde ich von Gedanken nahezu überschwemmt. Es ist, als ob das Gehirn alles noch nicht bearbeitete wieder auftauchen lässt. Es fühlt sich an, wie eine Flut an Popup Nachrichten, die man gerade nicht gebrauchen kann. Es ist erstaunlich, wie bewegend Stille manchmal sein kann. Wenn wir nicht zwanghaft versuchen, etwas zu tun oder am Handy zu sein. Wenn wir einfach in dem Moment verweilen, in dem wir uns gerade befinden. Oftmals finden wir gerade in diesen kleine Augenblicken so viel Ruhe, Geborgenheit und Zuversicht, dass sie uns über all die Entbehrungen und Schwierigkeiten hinwegsehen lassen. Es ist wichtig, die Dankbarkeit zu spüren, für jeden kleinen Augenblick, in dem man ist. Bereits dadurch erscheinen viele Sorgen und „Nöte“, die wir haben, fast nichtig.
Sheila
Gute Tipps, vielen Dank dir :)!