In Pakistan ist die Weihnachtszeit nicht ganz so stimmungsvoll wie zum Beispiel in Deutschland. Da das Land nicht christlich geprägt ist, ist Weihnachten nicht durch Dekorationen oder andere Dinge sichtbar. Nur in den großen Städten haben einige Läden festlichen Verzierungen. Am 24. Dezember beginnen die Festlichkeiten mit der Weihnachtsmesse, die gegen halb elf stattfindet, sodass beim Tageswechsel um Mitternacht alle zusammen in der Kirche sind. Bei der Rückkehr nach Hause hat Santa Claus dann die Geschenke gebracht, obwohl es in Pakistan eher Brauch ist, Geld zu schenken, als Materielles. Am 25. trifft sich Arooj (30) mit ihrer ganzen Familie, nahe und ferne Verwandte kommen aus ganz Pakistan zusammen. Dann wird gegessen, zum Beispiel bei einem Barbecue, das allerdings drinnen abgehalten wird. Denn die Temperaturen liegen an den Weihnachtstagen um den Gefrierpunkt.
In Taiwan ist Weihnachten kein Feiertag, sondern ein ganz normaler Tag. Richtig groß gefeiert wird dagegen das chinesische Neujahrsfest. Für die wenigen Christen, die in Taiwan leben, ist es vor allem wichtig, am 24. Dezember in die Kirche zu gehen. Auch Angela (53) trifft sich an diesem Tag zunächst mit Freunden oder Familie und man geht zusammen aus oder etwas essen. Um neun oder zehn Uhr findet die Messe statt, meist mit einem Krippenspiel, und danach gibt es für alle etwas Warmes und Süßes, weil es auch in Taiwan kalt ist. Wenn der 25. Dezember auf einen Tag am Wochenende fällt, gehen die Feierlichkeiten noch ein bisschen weiter und man isst zusammen zu Mittag. Wenn nicht, muss gearbeitet werden.
Jingle Bells in den Straßen und 500 Gäste
Paolo (34) kommt aus Südkorea. An Weihnachten liegt dort viel Schnee, die Kirchen sind geschmückt und in den Häusern werden Weihnachtsbäume und Krippen aufgestellt. In den Straßen kann man von überall Weihnachtslieder wie „Jingle Bells“ hören. Der Weihnachtsabend am 24. Dezember beginnt mit einem Abendessen mit Freunden, denn in Korea ist Weihnachten kein typisches Familienfest, sondern mehr für den Freundeskreis gedacht. Gegen sechs Uhr trifft man sich mit seiner Kirchengemeinde und dort wird mit Musik und Tanz gefeiert. Danach zelebriert man zusammen die Messe und anschließend wird nochmal eine Kleinigkeit gegessen. Da Weihnachten ein von außen gebrachtes Fest ist, gibt es keine speziellen koreanische Weihnachtsspezialitäten, sondern ein normales Festessen.
Vor Weihnachten gibt es in Syrien eine kleine Fastenzeit, in der keine tierischen Produkte gegessen werden und jeden Abend ein längeres Gebet stattfindet. Deswegen beginnt der erste Weihnachtsfeiertag mit einem großen Frühstück mit Eiern und Milchreis. Brauch ist es dann, für die folgenden drei Tage durch die festlich geschmückten Städte und Dörfer zu gehen und Freunde, Nachbarn und Verwandte zu besuchen. Bei Amjad (30) läuft das dann so: Eine Zeit lang bleibt er zuhause und empfängt Besucher, während seine Eltern unterwegs sind, und dann umgekehrt, sodass das Haus immer offen steht, aber auch immer ein oder mehrere Familienmitglieder Besuche erledigen können. Die Besuche dauern aufgrund der Vielzahl nur um die zehn Minuten, es gibt kurze Gespräche, Likör und Zucker- beziehungsweise Schokomandeln. Insgesamt kommen dann um die 500 Leute an den Festtagen in Amjads Haus.
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