Für Gloria (23) aus Burundi ist Weihnachten vor allem ein Familienfest. Am 24. Dezember findet gegen sechs Uhr abends die Messe statt, danach wird zusammen zu Abend gegessen. Es gibt Reis, Fleisch, Erbsen, Isombe („feuilles de manioc“, Maniok-Blätter), und zu trinken gibt es meistens Bier, sowohl das traditionelle aus Afrika aber auch importiertes wie Amstel oder Heineken. Am 25. Dezember wird morgens um zehn Uhr wieder eine Messe gefeiert, dann gibt es ein Mittagessen mit der Familie und/oder Freunden. Am Nachmittag hat jeder sein eigenes Programm, man besucht viele verschiedene andere Feste oder man geht an den See. Die Temperatur an Weihnachten liegt nämlich zwischen 25 und 28 Grad, auch wenn zu dieser Zeit Regenzeit ist.
Am Weihnachtsabend in Kamerun geht Constantine (22) mit seiner Familie in die Messe, danach kommt man zusammen um ein Fest zu feiern, dass die ganze Nacht dauert. Am 25. Dezember findet morgens wieder eine Messe statt. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, es gibt zum Beispiel Roastbeef, geht man aus um Freunde zu besuchen. Das Abendessen findet dann wieder im Kreis der Familie statt. Eine Art „Familymeeting“, auch um zu schauen, was dieses Jahr alles gemacht und erreicht wurde, und was man verbessern kann. In der Nacht steht Ausgehen mit den Freunden auf dem Programm.
Keine Kälteprobleme und viel Tanz
In Kenia wird an Weihnachten vor allem getanzt! Am 24. Dezember kommt die Familie von Betty (47) zusammen und man geht in die Mitternachtsmesse. Die jungen Leute gehen danach aus und tanzen die ganze Nacht. Einen Weihnachtsbaum gibt es in den moderneren Familien, aber es ist kein festes Element der Weihnachtsfeier, auch geht es nicht so sehr um Geschenke, sondern mehr um das Zusammenkommen mit der Familie. Am 25. Dezember gibt es erneut eine Messe, und dann wird getafelt: Huhn, Chapati (Fladenbrot), Ugali (Getreidebrei aus Maismehl) und Mikimo (Mais mit Bohnen und Kartoffeln). Danach kommen den ganzen Tag Besucher und es wird weiter getrunken und gegessen. In der Nacht ist dann wieder Party angesagt, geschlafen wird kurz und auch am 26. Dezember wird nur gefrühstückt und schon wird wieder getanzt. Abhängig von der Altersgruppe hört man alles von Hip Hop über traditionelle afrikanische Musik bis zu Christmas Carols.
Charlotte (24) kommt aus dem Kongo. Am 24. Dezember geht die ganze Familie nachts in die Messe. Eine Messe mit vielen Gesängen und Tänzen, die gegen ein Uhr endet. Am Morgen des 25. Dezembers beginnt dann das eigentliche Fest. Die Familie kommt zusammen und es gibt traditionelle afrikanische Gerichte wie Mayela (geräucherter Fisch), verschiedene Fleischsorten, Maniok-Blätter und Fufu (Brei aus Maniok oder Yams und Kochbananen). Außerdem wird getanzt zu afrikanischer Musik: Tshiala Muana und Lelinba sind dabei sehr beliebt. Im Kongo liegt die Temperatur an Weihnachten zwischen 35 und 40 Grad, es gibt also „kein Problem mit der Kälte“, wie Charlotte lachend sagt.
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