Wege ins Ausland in den Semesterferien – Teil 2

Das Semester ist vorbei, die Prüfungen geschrieben und die Semesterferien sind endlich da: Zeit zum Entspannen und Seele baumeln lassen. Doch auch in den Semesterferien gibt es sehr gute Möglichkeiten, sich weiterzubilden und dabei trotzdem ein wenig Urlaub zu haben und dem Stress daheim zu entfliehen.

Mit der Teilnahme an einer Summer School oder einer Sprachreise im Ausland kann man wunderbar Urlaub und Wissenschaft verbinden. Vertiefe deine Sprachkenntnisse oder dein Wissen in deinem Fachbereich oder schnuppere in einen neuen hinein, lerne neue internationale Freunde kennen und erkunde neue, unbekannte Länder. Dabei erweitert man nicht nur das Wissen und den eigenen Horizont, sondern auch zugleich den Lebenslauf. Worauf man bei der Vorbereitung achten sollte, findest Du hier.

Summer School

Wer nur wenige Wochen im Sommer zur Verfügung hat, aber dennoch ins Ausland möchte und sich dort noch weiterbilden will, hat in den Sommermonaten sehr viele Möglichkeiten, eine Summer School an einer ausländischen Universität zu besuchen. Eine Summer School ist eine Art Mini-Studium, das sich mit einem bestimmten Themengebiet beschäftigt und meist weltweit für alle Studenten ausgeschrieben ist.

Summer Schools an ausländischen Universitäten werden mittlerweile sehr häufig und in vielen verschiedenen Ausprägungen angeboten. Egal, ob fachwissenschaftliche oder sprachwissenschaftliche Summer School, Marketing, Medizin, Politik oder Geschichte, eine Woche oder drei Monate, auf Englisch, Spanisch, Französisch oder Deutsch, Summer Schools gibt es sehr viele. Auf http://www.shortcoursesportal.com oder http://summerschoolsineurope.eu werden immer die aktuellen Summer Schools angezeigt.

Summer Schools kosten jedoch Teilnahmegebühren: Wer sich an den Elite-Universitäten in Amerika für einen Kurzaufenthalt interessiert, zahlt schnell für zwei Wochen mehrere tausende Euro und hat noch keine Unterkunft, keinen Flug und keine Verpflegung inkludiert. Bei den europäischen Universitäten sind die Preise häufig etwas humaner und eventuell hat deine Hochschule einen Partnerschaftsvertrag mit einer ausländischen Universität, die eine Summer School anbietet und dir wird ein Teil der Gebühren erstattet. Auch bietet der Deutsche Akademische Austauschdienst Stipendien für Summer Schools an. Wer sich erfolgreich für ein solches Stipendium bewirbt, bekommt einen monatlichen Zuschuss sowie einen Fahrtkostenzuschuss, dessen Höhe sich nach dem Zielland richtet und ebenfalls die Teilnahmegebühr (bis 650 Euro) bezahlt. Für eine Summer School in einem europäischen Land wäre dadurch schon ein Großteil der Kosten gedeckt.

Vielleicht bietet deine eigene Hochschule ja auch eine Summer School an, dann bist Du zwar nicht im Ausland, hast jedoch ein paar Wochen mit vielen ausländischen Studenten verbracht, diskutierst meistens auch auf einer anderen Sprache und kannst den anderen Studenten auch ein wenig helfen, sich in deiner Unistadt zurecht zu finden. Auch wenn Du in dieser Zeit nicht im Ausland warst, kannst Du zahlreiche Kontakte zu anderen Studenten knüpfen und diese vielleicht dann in deren Heimatstädten besuchen?

Bevor man eine Summer School antritt, sollte man sich auch im Klaren darüber sein, dass dies kein Urlaub ist. Es wird wissenschaftlich gearbeitet und diskutiert, häufig nicht in der eigenen Muttersprache und teilweise über fremde Themengebiete, wenn man sich für eine Summer School bewirbt, die nicht im eigenen Fachgebiet liegt. Man hat an den Abenden und zum Teil am Wochenende frei, jedoch ist dies natürlich nicht mit einem Urlaub zu vergleichen, da eine Summer School sehr anstrengend sein kann. Am besten man verlängert seinen Aufenthalt nach der Summer School und nutzt die freie Zeit danach noch, um die Stadt, in der man die Summer School absolviert hat, noch etwas zu erkunden.

Eine Summer School bietet sich an, wenn Du in den Semesterferien nur ein paar Wochen Zeit hast und gerne das Ausland erkunden und dich (fach-)wissenschaftlich weiterbilden möchtest. Summer Schools gibt es schon ab einer Dauer von fünf Tagen und Du wirst nicht nur viele neue fachliche Eindrücke erhalten, sondern auch viele Studenten aus ganz unterschiedlichen Ländern kennenlernen und deine Sprachkenntnisse vertiefen.

Sprachreise

Eine Sprachreise im Ausland ist eine gute Möglichkeit, Unterricht in einer Fremdsprache zu halten und eine Zeit lang im dem Land zu wohnen, in dem die Sprache zuhause ist. Nach der Sprachschule kann man die gelernten Inhalte sofort im Alltag vor Ort anwenden und sich mit Einheimischen unterhalten.

Auch bei Sprachreisen gibt es zahlreiche Anbieter und Organisationen, die sich meistens darin unterscheiden, welche Leistungen angeboten und welche Sprachstufen unterrichtet werden. Wenn Du beispielsweise dein Englisch verbessern möchtet, solltest Du vorher einen Einstufungstest machen lassen, und herausfinden, auf welcher Sprachstufe Du dich befindest. Viele Sprachschulen bieten solche Tests mittlerweile online an, damit Du dich zuhause schon einmal einen groben Überblick machen kannst. Ausgehend davon, kann man sich anschließend die Sprachreise nach individuellen Vorstellungen zusammenstellen. Wenn Du in möglichst kurzer Zeit viel lernen möchtest, wäre ein Intensivkurs am besten, dort hat man mehrere Stunden am Tag Unterricht. Falls Du lieber etwas mehr Urlaub machen willst, kannst Du natürlich weniger Unterrichtssequenzen einplanen. Auch gibt es in der Freizeitgestaltung mehrere Möglichkeiten: Bei einigen Anbietern hast Du jeden Tag noch ein Freizeitprogramm, bei einigen ist nur der Sprachunterricht inkludiert und Du kannst deine Freizeit allein gestalten. Die Unterkunft ist bei den meistens Anbietern inbegriffen, dort kannst Du in den meisten Fällen zwischen Unterkünften an der Sprachschule oder bei Gastfamilien wählen.

Die bekanntesten Anbieter für Sprachreisen sind EF und LAL, es gibt jedoch auch kleinere Sprachschulen. Wenn Du genau weißt, wo Du gerne eine Sprachreise machen möchtest, kannst Du auch kleinere Sprachschulen vor Ort direkt anschreiben und Dir ein Angebot machen lassen. Meistens werden jedoch dort nicht alle Sprachstufen immer angeboten und Du musst dich selbst um die Unterkunft kümmern, dafür sparst Du einige Vermittlungskosten. Grundsätzlich gibt es Englisch als Unterrichtssprache auf der ganzen Welt. Wichtig ist jedoch, dass Du eine Sprachreise nur in das Land machst, wo diese Sprache auch gesprochen wird. Wenn Du gerne dein Englisch vertiefen möchtet, ist es egal, ob Du in London, Hawaii oder Sydney eine Sprachreise machst, nur Städte wie Kapstadt sind nicht zu empfehlen, da es in Südafrika beispielsweise neben Englisch noch zehn andere Landessprachen gibt und meistens ein bunter Mix gesprochen wird und kein reines Englisch.

Auch wenn das neue Wintersemester gerade erst angefangen hat, ist nun der beste Zeitpunkt, um sich bereits um die Vorbereitung für neue Abenteuer in fernen Ländern für den Sommer zu kümmern. Es mag viele Gründe geben, nicht ins Ausland zu gehen, doch gibt es immer mehr Gründe, die dafür sprechen. Es kommen einige Kosten auf dich zu, doch Du wirst mit unglaublichen Erfahrungen und Erinnerungen belohnt werden. Also, spring über Deinen Schatten und bewirb Dich für einen Aufenthalt im Ausland. Du wirst es nicht bereuen!