Wenn ich an frühere Ferien zurückdenke, dann erinnere ich mich gerne an die schönen Wochen in den Sommerferien, die ich bei Oma und Opa verbracht habe. Irgendwann aber kommt die Zeit, wo man sich zu alt für solche Ferien fühlt. Aber ist das wirklich so?
Urlaub bei den Großeltern ist für viele Eltern eine Entlastung. Die Kinder werden liebevoll umsorgt und es gibt leckeres Essen für alle. Manchmal macht man einen schönen Ausflug in ein nahegelegenes Museum oder zu einem schönen Spielplatz. Für mich, als Kind, war die Zeit auch immer sehr schön. Häufig gab es mein Lieblingsgericht, Bratkartoffeln.
Ich durfte mit den Tierfiguren auf der Fensterbank spielen und auch einfach so zu den Nachbarn gegenüber laufen. Auch dort waren Kinder stets willkommen und auch meine Eltern und Großeltern fühlten sich dort wohl. In der Nachbarschaft kennt man sich seit Jahrzehnten. Immer, wenn wir irgendwem begegneten im Dorf, dann gab es viel zu erzählen, alte Geschichten oder was alles so Neues passiert war.
Die Zeit vergeht
Heute ist das ein wenig anders. Manch einer verstarb und das Leben spielt sich weniger draußen, vor der Tür, ab. Der Kreis im Umfeld der Großeltern wird kleiner. Aber ich freue mich immer darauf , die lieben Menschen, die mich schon, seit ich klein bin, kennen, wiederzutreffen. Denn inzwischen sehe ich sie nur sehr selten. So beantworte ich Fragen, wie lange mein Studium noch geht, was ich später damit machen möchte und ob ich immer noch so viel lese.
Ich fahre immer noch gerne zu der Familie hoch . Auch wenn es langweilig scheinen mag und ich dort nicht viel Aufregendes erlebe. Ein paar Tage bei den Großeltern verbringen, bedeutet Entspannung: Kein WLAN und mit den verbleibenden Daten muss sorgsam umgegangen werden. So fällt es auch gleich viel leichter, abzuschalten von der Schule, von der Uni oder von der Arbeit. Stattdessen verbringen wir viel Zeit draußen, lesen und unterhalten uns.
Abstand gewinnen
Bei den Großeltern fühlt man sich wieder so wie vor zehn Jahren. Das ist manchmal nervig, häufig aber auch schön. Es gibt eine feste Tagesstruktur. Wir gehen viel zusammen spazieren und die Luft ist immer noch so wie damals: In meinem Fall eine Mischung aus See- und Landluft. Jetzt ist es natürlich auch kein normales Spazierengehen mehr, sondern vielmehr ein Gassi gehen.
Jetzt schaue ich zu, wie mein Hund fröhlich im großelterlichen Garten Bällchen spielt und sich bei starkem Wind in der Marsch tapfer vorwärts kämpft. Mir tut der Abstand von zu Hause gut. Der Wind pustet die Alltagssorgen geradezu davon und die Ferienzeit vergeht ebenso schnell wie früher. So gesehen, hat sich nicht viel verändert und ich kann ganz klar sagen: Nein, für Ferien bei Oma und Opa wird man wirklich nie zu alt.
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