Großunternehmen sind gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Aufsichtsräte mit mindestens 30 Prozent Frauen zu besetzen. Die Linken wollten gar die Hälfte der Aufsichtsräte mit Frauen besetzen und die Grünen rangen sich ihre eigene Position ab und forderten 40 Prozent. Die Frauenquote ist allerdings in dieser Form weder ein Fortschritt für Frauen, noch an sich wirtschaftlich förderlich für ein Unternehmen.
Die Idee der Quote
Es ist inzwischen mehrfach erwiesen, dass Teams, die auf Diversität etwa hinsichtlich Hautfarbe oder Geschlecht setzen, meist effizienter arbeiten. Auch ist es richtig, dass Frauen noch heute ca. 22 Prozent weniger verdienen als Männer. Das ergibt sich teilweise daraus, dass Frauen weniger als ein Drittel der privatwirtschaftlichen Führungspositionen besetzen, diese aber in der Regel gut bezahlt sind. Außerdem verhalten sich Frauen im Angestelltenverhältnis weniger vorteilhaft bei Gehaltsverhandlungen. Nicht nur Feministinnen wie Julia Wiezorek betonen, dass viele Frauen aufgrund einer kulturell anerzogenen „Nettigkeit“ dazu neigen, sich selbst eher zu fügen, statt auf eigene Stärken zu pochen, und ein adäquates Gehalt zu fordern. Daraus wird dann allzu schnell die These postuliert, dass es Frauen nicht nur zustehen muss, die gleichen Jobs bei gleicher Bezahlung wie ihre männlichen Mitstreiter zu erlangen. Es wird auch gefordert, dass Teams divers sein müssen. Frauen seien aber „schüchterner“ und gäben sich leichter zufrieden. Also müsse die Politik helfen.
Frauen sind seit Jahren das akademisch stärkere Geschlecht
Es ist aber schon heute so, dass beispielsweise weitaus mehr Jungen als Mädchen die Hauptschule besuchen, mehr Jungen die Schule abbrechen, mehr Mädchen die Zulassung zum Gymnasium erhalten, und von den Gymnasiasten sind es dann auch prozentual mehr Mädchen, die das Abitur erlangen. Auch an deutschen Unis hat sich seit den 1950ern viel getan. Der Frauenanteil an deutschen Hochschulen ist inzwischen fast gleich dem der Männer, er stieg kontinuierlich und quotenlos. Mit Ausnahme von Hessen und Berlin, so zumindest eine Studie der „Vereinigung der bayrischen Wirtschaft“, die alle Bundesländer hinsichtlich ihrer frühkindlichen bis spätakademischen Laufbahn untersuchen ließ, hatten die Mädchen bundesweit die Nase vorn.
Diesen jungen Damen stehen also alle Türen offen, während ihre männlichen Kollegen sich offensichtlich schwerer tun. Es wundert daher, dass Frauen, die akademisch in beinahe jeder Hinsicht – einmal von der Anzahl der Professuren an Hochschulen abgesehen – die Nase vorn haben, eine Quote überhaupt brauchen. Außerdem verbietet das Anti-Diskriminierungsgesetz von 2006, dass Frauen schlechter bezahlt werden dürfen, weil sie Frauen sind.
Frauen in der Politik – Selbstkontrolle statt Quote von außen
In der Politik ist es schon seit längerem üblich, dass bei Wahlen Quoten eingehalten werden. Diese setzen sich die Parteien allerdings selbst. Eine Wahlliste wird heute in der Regel paritätisch oder gar streng paritätisch aufgestellt. Das heißt, dass etwa die SPD, die paritätisch fährt, auf einer Liste mit, sagen wir, 50 Kandidaten, 25 Frauen aufstellt. Das bezieht sich aber noch nicht auf deren Rang. Die Grünen hingegen fahren das „streng paritätische“ Modell. Eine 50-Kandidaten-Liste der Grünen alteriert die Geschlechter streng: Mann, Frau, Mann, Frau etc.
Kein Wunder also, dass sich das auch bei den Mitgliedern niederschlägt. Mit knapp 40 Prozent Frauenanteil sind die Grünen im deutschen Parteienspiegel die „weiblichste“ aller Parteien. Die CDU/CSU, die mit knapp einem Viertel weiblicher Parteimitglieder nicht sehr gut dasteht, hat es immerhin geschafft, ihre weibliche Kanzlerkandidatin inzwischen zweimal wiederwählen zu lassen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat aber nie damit geworben, eine Frau zu sein, oder gar wegen ihres Geschlechtes auf ihr hohes Staatsamt gepocht. Sie überzeugt das deutsche Volk wohl aufgrund ihrer Kompetenz als Politikerin.
Karrierefrau oder Quotenfrau
Es ist generell fraglich, ob eine selbstbewusste, moderne Frau sich über diese Quote freuen kann. Stolz über persönliche Leistungen wird eine Frau, die von 2016 an eine Führungsposition in einem großen deutschen Unternehmen erlangt, sich fragen lassen müssen, ob sie den Job wegen einer Quote, oder vielleicht wegen ihrer Kompetenz bekommen hat. Vielleicht wird sie sich diese Frage sogar selbst stellen. Ein Unternehmer, der heute bei der Besetzung einer Top-Position einen Mann einer Frau vorzieht, oder einen Deutschen einem Ivorer, ist an seiner möglichen Fehlentscheidung selbst schuld. Selbst bei gleicher Qualifikation lohnt sich das Wagnis der Diversität im Team, und im Zweifel sollte der ökonomisch klug denkende Manager sich vielleicht gerade deshalb – aus Gründen der Effizienz! – für die kulturelle, bzw. geschlechtliche Bereicherung gegen den gleichqualifizierten deutschen Mann entscheiden. Die Quote allerdings antizipiert die unternehmerische Verstocktheit in jeder Hinsicht und zwingt die Frauen sozusagen gerade in solchen Unternehmen aufs Abstellgleis, das da heißt „Quote“. Der voreingenommene, traditionell denkende Firmenchef kann nun nach Gutdünken damit leben, die Frauen in der Minderheit zu halten.
Die Frauenquote, die ja auch Signalwirkung haben soll, wie die Bundesfamilienministerin immer wieder betonte, ist ja nur auf 30 Prozent in den großen Aufsichtsräten beschränkt. Der geringe Frauenanteil wird also institutionell festgeschrieben, auch wenn er gegenüber den heutigen vier Prozent einen Gewinn darstellen mag. Das Signal ist weder positiv, noch fortschrittlich; es ist typisch deutsch: Regulieren statt emanzipieren.
http://www.aktionsrat-bildung.de/fileadmin/Dokumente/Dokumentation_2009.pdf
Alexander
Mittlerweile habe ich es schon aufgegeben (leider), immer wieder darauf aufmerksam zu machen, dass auch in diesem Text gleich zu Beginn von den “erwiesenen und wahren 22%” gesprochen wird, die Frauen weniger verdienen. Auch hier wird von einem 23jährigen Mann an der ungeprüften Weiterverbreitung von Unsinn mitgearbeitet. Gerade in den letzten Monaten, wo immer mehr vom Vertrauensverlust in Medien gesprochen wird, die z.B. einen Präsident Trum ermöglichten und vielleicht in Europa immer mehr Länder nach rechts rutschen lassen, sollten eigentlich alle, die Veröffentlichen doch darauf achten, selbst zu denken und nicht alles weiterquatschen. Die 22% sind schon so lange wiederlegt, dass es weh tut, es immer wieder neu lesen zu müssen. Es ist eine zielgerichtet erfundene Lüge. Diese entstammt einem Jahre alten statistischen Bericht, wo ALLE Frauen in Deutschland im Vergleich zu ALLEN Männern ca. 20% weniger verdienen. Und das kommt, wie sich jeder denken können sollte daher, dass hier auch alle Mütter, die gar nicht arbeiten wollen und müssen, Frauen die freiwillig nur teilzeit arbeiten. Und auch alle Frauen, die einfach nicht arbeiten müssen inkludiert sind. Da ist es selbstverständlich, dass die Zahlen so sind. Es gibt keinen Gender Pay-Gap. Den gab es nie. Kein Unternehmen hat Tarifverträge nach Geschlecht. Kein Unternehmer würde für die gleiche Arbeitsleistung 22% mehr bezahlen, wenn es diese eben auch für 22% weniger gäbe. genau diese immer wieder unwahre Berichterstettung führt zum einen zum negativen Bild von Männern (die das ja Schuld sind) und gleichzeitig dazu, dass die Leute der AFD mehr glauben, als jedem “Fachmann” oder jeder Statistik. Lieber Herr Hemsteg Moritz, bitte denken Sie mal darüber nach und machen beim nächsten Mal Ihre Hausaufgaben besser. Sollten Sie allerdings wie so viele Andere einfach in einer feministischen Redaktion sitzen, dann müssen Sie das einfach schreiben um Ihr Geld zu verdienen. Dann sind Sie natürlich entlastet.