Es ist nicht nur die größte Insel Deutschlands, sondern auch eines der beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen überhaupt. Rügen besticht sowohl durch seine einzigartigen Kreidefelsen als auch durch seine niedlichen Strände und langen Seebrücken. Wer Ruhe und Erholung sucht, wird diese auf den langen Feldern und grünen Wäldern der Insel finden.
Binz und Sellin – die Touristenmagnete der Insel Die meisten Urlauber zieht es in die Touristenstädte Binz und Sellin. Wer einen Tag am Strand verweilen möchte, hält sich in der Regel in Binz auf. Bunte Strandkörbe und Muscheln zieren den feinen Ostseestrand. Im Hintergrund das blaue, klare Meer. Wer auf der Seebrücke spazieren geht, kann von da aus die Umrisse der hübschen Insel betrachten. So klein das Städtchen auch ist, so gut ist die Stimmung dort am Abend. Straßenkünstler mit bunten Luftballons, Musiker und Tänzer, soweit das Auge reicht.
In Sellin siedeln sich insbesondere die reichen Leute an bzw. besitzen hier ihre Ferienresidenzen. Überall stehen weiße Villen auf einer kleinen Anhöhe. Trotz der immer gleichen Farbe sieht jedes Haus auf seine eigene Art und Weise anders bezaubernd aus. Kleine Souvenir-Läden und Restaurants führen die Straße hinunter bis zum Ostsee-Meer. Dort kann auch die Selliner Seebrücke bestaunt werden, die eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Insel Rügen darstellt. Ein prächtiges weißes Restaurant ziert die hölzerne Seebrücke.
Mit dem „Rasenden Roland“ um die ganze Insel
Um einmal um die ganze Insel zu fahren, bietet sich die urige Lokomotive an, die der „Rasende Roland“ genannt wird. Während der Zugfahrt kann jeder Fahrgast in die Zeit der 50er Jahre eintauchen. Die alten Waggons laden den Fahrgast zu einer Zeitreise ein. Der Rauch der Dampflok zieht den Gästen in die Nase. Die Landschaften der Insel streichen wie ein Film an einem selbst vorbei. Das laute Bimmeln des Schaffners verweist auf die nächste Haltestelle. Wie im Flug vergeht die Zeit im „Rasenden Roland“.
Eine der Haltestellen ist das Jagdschloss Granitz. Mitten im Wald kommt die Lokomotive hier zum Stehen. Ein kleiner Spaziergang zwischen den hohen Bäumen ist nötig, um zu dem prächtigen Jagdschloss zu gelangen. Seine pinkfarbene Außenfassade leuchtet im Sonnenlicht. Die Herren Putbus, für die das Märchenschloss einst ihr Zuhause war, luden ihre Gäste zu Bällen, gemeinsamen Jagden und aufwendigen Diners in ihre Residenz ein. Die Einrichtung ihrer prachtvollen Säle können heute noch genauso wie zur damaligen Zeit bestaunt werden. Besonders beeindruckend sind die Möbel, die perfekt auf die waldige Umgebung abgestimmt sind: Stühle und Tische aus Hirschgeweihen und ausgestopfte Tierköpfe an der Wand.
Die Kreidefelsen als einzigartiges Naturphänomen
Das größte Highlight der Insel aber befindet sich direkt an der Küste. Hoheitlich thronen die großen Kreidefelsen über dem strahlend blauen Meer. Ein tolles Fotomotiv, das hier jeder Tourist eifrig ausnutzt. Andere hingegen genießen einfach den weiten Blick auf das himmelblaue Meer. Aber auch an Tagen, an denen das Wetter nicht so mitspielt, lohnt sich ein Besuch des Nationalparks Jasmund. Denn neben den Aussichtsplattformen kann auch ein Museum und ein Kinosaal über die Kreidefelsen und deren Entstehung besucht werden.
Angekommen im Museum kann jeder Besucher zwischen vier Audioguide-Führungen wählen: Romantik, Abenteuer, Neugier oder der Kinderführung. Die Themenauswahl bestimmt die Musik, die das Gesagte unterstreicht. Auch variieren die Schwerpunkte je nach Wahl der Führung ein bisschen. Die grundsätzlichen Informationen sind aber immer die Gleichen. Jeder wird in die sogenannte Zeitschleuse geschickt. Das ist ein Fahrstuhl, der den Besucher in eine Zeitreise durch die vier Etagen des Museums führt. In der Zeitschleuse selber ist eine große Sanduhr, die ein Symbol für die sechs Millionen Jahre Menschheitsgeschichte auf der Erde darstellen soll. Sie steht unter einem prächtigen Sternenhimmel. Wenn der Fahrstuhl sich öffnet, beginnt die Reise von der Eiszeit bis in die Neuzeit an vielen unterschiedlichen Orten, von den Tiefen der Ostsee auf eine Waldlichtung weiter zu einer weiten Wiese, dessen Pflanzen auch einen zwei Meter großen Menschen übertreffen.
Auf dem Rückweg in die Heimat
Die Buslinie 23 bringt die Besucher und damit auch uns wieder zurück zu dem Parkplatz, an dem wir gestartet sind. Für uns endet hier unser Rügen-Trip. Mit dem Auto fahren wir am späten Sonntag-Nachmittag zurück über die große Rügenbrücke. Während hier tagsüber die Autos regelrecht auf der ganzen Insel Schlange stehen, kehrt um diese Zeit völlige Ruhe hier ein. Ein letzter Blick auf das wunderschöne Meer, dann geht es zurück auf das Festland und wir treten nun endgültig unseren Heimweg an. Es war bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir hier gewesen sind. Einige Sehenswürdigkeiten warten noch, um von uns besucht zu werden. Und für ein Entspannungswochenende kann es wohl kaum einen besseren Ort geben als Rügen es ist.
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