Weiterbildungen sind heute ein probates und oftmals erforderliches Mittel, um im Job erfolgreich zu sein. Dabei gibt es diverse Weiterbildungsmöglichkeiten, beginnend bei Fortbildungen bis hin zu Seminaren, die vom Arbeitgeber gefördert werden. Es gibt aber auch die andere Variante: eine Umschulung. Vielleicht macht der bisherige Job einfach keinen Spaß mehr oder aber die Gesundheit verhindert, dass der bisherige Job weiter ausgeübt werden kann. Aber was muss bei einer Umschulung beachtet werden?
Welcher Weg ist der Richtige?
Etliche Gründe sprechen für Weiterbildungen, wie auch die Umschulung positiv betrachtet werden muss. Was nun für den Einzelnen richtig ist, hängt natürlich von der persönlichen Situation ab. In gewisser Hinsicht sind viele Berufstätige bei der Weiterbildung deutlich eingeschränkt, da diese nun mal mit dem eigentlichen Job übereinstimmen muss. Und lässt sich bei einer Umschulung der neue Beruf einfach so wählen? Natürlich ebenfalls nicht. Doch von vorne:
Fragen zur Weiterbildung:
Beruf – der Beruf spielt eine wichtige Rolle. Gibt es hier spezielle Bereiche, in denen man sich qualifizieren könnte? Natürlich gibt es auch hinsichtlich der Auftragsabwicklung oder der Bearbeitung Fortbildungen, diese bringen einen Angestellten jedoch meist nicht längerfristig weiter. Wer aber die Chance hat, sich auf einem Gebiet weiterzubilden und dieses später als Qualifikation vorzuweisen, hat bei einem Wechsel des Arbeitsplatzes oder beim Aufstieg in der Firma mehr Chancen.
Finanzierung – viele Weiterbildungen werden durchaus vom Arbeitgeber mitbezahlt. Der Arbeitnehmer trägt zwar den größten Kostenteil, doch übernimmt der Arbeitgeber wenigstens einen Anteil. Allerdings kann diese Regelung Tücken beinhalten, denn oftmals verknüpft sich die Kostenübernahme sogleich mit der längeren Bindung an den Arbeitgeber.
Örtlichkeit – Weiterbildungen finden zumeist berufsbegleitend statt. Gerade längere Kurse oder Qualifikationslehrgänge gehen über Monate und nehmen Zeit in Anspruch. Teilnehmer müssen sich entscheiden, ob sie eine Fortbildung mit Wochenendseminaren oder Abendkurse wählen. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.
Fragen zur Umschulung:
Berufswahl – in gewisser Weise kann es bei einer Umschulung Sinn machen, einen Beruf zu wählen, der wenigstens entfernt mit dem alten Job zusammenhängt. Wer beispielsweise als Sachbearbeiterin schon Rechnung geschrieben hat, kann eine Umschulung auf Buchhalterin oder in einen Rechtsberuf machen. Dabei sollte jedoch nicht die Frage, welcher Beruf besonders nachgefragt ist, im Vordergrund stehen. Natürlich bringt es nichts, einen Job zu wählen, in dem es kaum Arbeitsplätze gibt, doch besonders nachgefragte Berufe sind oftmals wahlweise Modeerscheinungen, oder aber, sie werden durchweg von jungen Studenten und Auszubildenden besetzt. Wichtiger ist die Frage nach der Langlebigkeit des Berufs.
Finanzierung – wer aus krankheitsbedingten Gründen umsatteln muss, erhält die Kosten für die Umschulung zumindest teilweise finanziert. Dasselbe kann für Langzeitarbeitslose gelten, deren früherer Beruf schlichtweg nicht mehr gefragt oder vorhanden ist. Eine Möglichkeit ist auch, eine zweite Ausbildung zu machen.
Welche Formen der Umschulung gibt es?
Bei einer Umschulung handelt es sich mehr oder weniger um eine neue Ausbildung. Und wie diese angegangen wird, ist durchaus unterschiedlich:
Betriebliche Umschulung – fällt ein Arbeitsgebiet im Unternehmen weg, sind einige Unternehmen bereit, die betroffenen Angestellten intern umzuschulen. Diese Ausbildung soll möglichst schnell vonstattengehen, sodass der Mitarbeiter direkt im Betrieb ausgebildet wird. Wenn schulische Kurse erforderlich sind, werden die in den Abendstunden oder am Wochenende extern durchgeführt.
Schulische Umschulung – hier basiert ein Großteil des Lernens auf dem theoretischen oder auch praxisbezogenen Lernen in Unterrichtsräumen. Die schulische Umschulung findet gerne im Blockunterricht über mehrere Wochen und Monate statt. Um die Praxis mit einzubeziehen, benötigen Schüler in der Regel einen Praktikumsplatz in einem Betrieb, bei dem sie für eine festgelegte Zeit arbeiten.
Duale Umschulung – diese Variante erinnert stark an die typische Ausbildung. Umzuschulende suchen sich gleich zu Beginn einen Betrieb, in dem sie die Umschulung durchführen können. Ob sie hier ein Auszubildendengehalt bekommen, hängt vom Vertrag ab. Vielfach werden die Kosten für den Schüler vom Amt getragen. Mehrmals wöchentlich oder auch im Blockunterricht findet der schulische Teil der Umschulung statt.
Wie wird das Ganze finanziert?
Die Finanzierung einer Umschulung hängt häufig vom einzelnen Fall ab. Wer beispielsweise einfach keine Freude mehr an seinem jetzigen Beruf hat und etwas Neues machen möchte, muss für die Kosten selbst aufkommen – eine Ausnahme gibt es, wenn die Umschulung durch eine gewöhnliche Ausbildung ersetzt wird. Doch auch hier kommt der Schüler für einen Teil der Kosten auf, nämlich für die, die aus der Differenz zwischen altem Gehalt und der Ausbildungsvergütung entstehen. Und in anderen Fällen? Da gibt es Unterschiede:
Gesundheitliche Gründe – wer beispielsweise aufgrund einer Allergie oder eines Rückenleidens den alten Beruf nicht mehr ausüben kann, kann eine Umschulung beantragen. Die Kostenträger sind hier nicht selten die Rentenversicherungen oder Berufsgenossenschaften.
Berufliche Gründe – wer hingegen eine Umschulung anstrebt, weil es im alten Arbeitsgebiet kaum noch Jobangebote gibt, kann zumindest eine Beileistung durch den Bildungsgutschein von den Arbeitsagenturen erhalten. Das trifft insbesondere auf Langzeitarbeitslose zu.
Vor der Umschulung empfiehlt es sich, um ein Beratungsgespräch bei der Arbeitsagentur zu bitten. Hier kann auch geklärt werden, wer als Kostenträger infrage kommt. Bei gesundheitlichen Hintergründen bieten zudem die Krankenkassen Beratungen an, die mitunter die Kostenfrage klären.
Fazit – viel zu klären
Einfach morgens aufzustehen und sich für eine Umschulung zu entscheiden, ist zwar möglich, doch nicht so leicht umsetzbar. Umschulende sollten sich im Vorfeld Gedanken über die Wünsche und Möglichkeiten machen und sich schließlich fachgerecht beraten lassen. Simpler ist eine Weiterbildung, da diese berufsbegleitend durchgeführt werden können und nicht selten vom Arbeitgeber gefördert werden. Dabei sind Weiterbildungen aus einem anderen Grund nicht zu verachten: Die Anstrengung, neben dem eigentlichen Job noch zu lernen und am Wochenende oder in den Abendstunden die Schulbank zu drücken, geht nicht spurlos an Schülern vorüber.
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit unserer externen Redakteurin Dana Packert.
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