Toxische Beziehungen, besonders solche mit narzisstischen Elementen, können erhebliche Auswirkungen auf unsere mentale Gesundheit haben. Oftmals ist uns nicht auf den ersten Blick bewusst, was eine toxische Beziehung ist oder ob wir es mit einem Narzissten zu tun haben. Haben wir es erstmal erkannt, fragen wir uns, wie wir uns am besten verhalten sollten. Es gibt Wege, wie du Narzissten die Macht über dein Leben entziehen und dich aktiv selbst schützen kannst. Hier findest du 5 Tipps, wie du dich gegen einen Narzissten wehrst.
Die Dynamik toxischer Beziehungen verstehen
Toxische Beziehungen zeichnen sich durch sehr viele Kriterien aus, meistens steht ein Machtungleichwicht im Vordergrund, dass sich in den jeweiligen Dynamiken und Verhaltensweisen äußern kann. Narzissten neigen meist dazu, die Kontrolle zu übernehmen und diese auch um jeden Preis behalten zu wollen.
Es ist entscheidend, die zugrunde liegenden Mechanismen zu verstehen, um effektiv dagegen vorgehen zu können. Denn für alle Beziehungen, auch die toxischen Beziehungen, oder jene zu Narzissten gilt: jede Beziehung ist einzigartig. Es gibt dennoch Gemeinsamkeiten, die für toxische Beziehungen und narzisstische Verhaltensweisen typisch sind und beobachtet werden können.
Erkennungszeichen narzisstischer Verhaltensweisen
Wir alle haben einen gewissen Anteil in uns, der egoistisch oder gar narzisstisch ist, das ist ganz normal. Als Narzissten bezeichnet man Menschen, die diese Anteile in einer ausgeprägten Art und Weise besitzen und sie nach außen tragen. Um Narzissten die Luft aus dem Segel zu nehmen, ist es wichtig, ihre Verhaltensweisen frühzeitig zu erkennen und sie als solche zu identifizieren.
Vor allem handelt es sich hierbei um Selbstzentrierung, Selbstinszenierung, Aufmerksamkeitshascherei in jeglicher Hinsicht, fehlende Empathie und damit einhergehende Manipulationsversuche und das Ausnutzen der Gutmütigkeit des anderen. Wie bereits erwähnt, sind auch Kontrolle und Dominanz wichtige Themen, wenn es um Narzissten oder narzisstische Verhaltensweisen geht.
1. Grenzen und Selbstfürsorge
Einer der Schlüssel zur Bewältigung toxischer Beziehungen ist das Festlegen und Durchsetzen von klaren Grenzen. Damit, dass du deine Grenzen setzt und diese auch kommunizierst, bringst du einen Narzissten vermutlich erstmal auf die Palme. Denn das beduetet für sie/ihn in erster Linie Kontroll- und damit auch Machtverlust.
Narzissten fällt es schwer, mit diesem Machtverlust umzugehen, da sie sich selbst oftmals als unfehlbar und unbestreitbar großartig begreifen. Wenn ein Narzisst an deine Grenzen stößt, dann wird er trotzdem versuchen, sie einzureißen, sei es durch Manipulation oder gar Lügen. Deine Grenzen in einer Beziehung sind wie ein Schutzschild, der dich davor bewahrt, dich selbst zu vernachlässigen oder zu verlieren. Deswegen solltest du gut auf deine Grenzen acht geben.
2. Kommunikationstechniken für Selbstbehauptung
Die Kommunikation mit Narzissten erfordert meistens besondere Strategien, um Selbstschutz aufrechtzuerhalten. Besonders wichtig dabei ist es, klar und direkt zu sein. Das beinhaltet vor allem, dass du kommunizierst, was dir wichtig ist, was du erwartest und was Verstöße gegen deine Grenzen sind. Hinweise und Andeutungen sind leider nicht wirkungsvoll, da Narzissten sie oftmals einfach ignorieren. Genauso wichtig ist es, emotionale Eskalation zu vermeiden.
Denn sobald Narzissten merken, dass ihnen die Kontrolle über eine Person entgleitet, können sich sehr manipulativ und anschuldigend werden, was emotionale Verletzungen für dich nach sich ziehen könnte. Anstatt also emotional zu kommunizieren, könntest du anhand fester Fakten argumentieren und Beispiele bringen. Diese Art von Kommunikation könnte dir schwerfallen, da sie etwas anders ist, aber dennoch helfen dir diese Strategien, dich selbst zu schützen.
3. Selbstreflexion und Heilung
Auch wenn es vielleicht seltsam klingt: Sobald du dich mehr auf dich selbst konzentrierst, wehrst du dich gleichzeitig gegen einen Narzissten und nimmst ihm die Macht über dich. Narzissten lieben es im Mittelpunkt zu stehen, das gilt such für ihre Position in einer Beziehung. Sobald sich dein Fokus also vom narzisstischen Partner auf dich selbst verschiebt, merken sie es sofort.
Gleichzeitig hilft es dir, über deine Beziehung und auch den Partner zu reflektieren und zu erkennen, was dir guttut. Das ist der erste Schritt, um sich von einer toxischen Beziehung und/oder von einem narzisstischen Partner zu distanzieren. Toxische Beziehungen hinterlassen oft tiefe emotionale Wunden, die nur sehr langsam heilen. Selbstreflexion und Heilung sind entscheidende Schritte, um sich von diesen negativen Einflüssen zu befreien.
4. Abstand und Raum gewinnen
Es gibt Wege, wie wir emotionalen Abstand von Menschen gewinnen können und diese sind oftmals an räumliche Abstände gebunden, frei nach dem Motto: aus den Augen, aus dem Sinn. Natürlich ist es nicht immer so simpel, nicht zuletzt, weil der Wohnraum knapp ist. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, weniger Zeit mit Narzissten zu verbringen und sich räumlich abzugrenzen.
Diese Gelegenheiten solltest du nutzen, rausgehen und Zeit mit anderen Menschen verbringen, dich etwas ablenken. Sobald du merkst, dass es dir auch alleine gutgehen kann, fallen auch die Kontrollmechanismen etwas von dir ab, die in einer toxischen Beziehung oftmals präsent sind. Durch den Kontrollentzug wird es Narzissten nicht gefallen, aber dir wird Abstand gut tun, vor allem wenn du dir nicht sicher bist, wie es für dich weitergehen soll.
5. Dein Leben neu erfinden
Vielleicht schaffst du es, mit dem Partner eine Ebene zu finden, auf der ihr euch begegnen könnt und wo eure Beziehung sich bessert. Vielleicht trennt ihr euch aber auch. Sei offen dafür, dass all das passieren kann und du es durchstehen kannst. Der Weg aus einer toxischen Beziehung ist oft nicht einfach. Deswegen ist es wichtig zu wissen, dass du nicht allein bist, ganz egal für welchen Weg du dich entscheidest.
Du solltest dich Freunden anvertrauen und offen darüber sprechen, was du erlebst und wie es dir geht. Durch Manipulationen verschließen wir uns und trauen uns nicht mehr, andere Vertrauenspersonen zu suchen, außer den Partner, vielleicht auch, weil die Scham groß ist. Dennoch solltest du dir immer dessen bewusst sein, dass es dein Leben ist und es nichts gibt, was du nicht schaffst.
Immer nach vorne schauen, nicht zurück
Jeder, der toxische Beziehungen erlebt hat, wird sie vermutlich nie vergessen können. Dennoch können wir etwas dafür tun, sie zu verarbeiten und vollständig hinter uns zu lassen. Das ist sehr wichtig und macht uns auf lange Sicht zu stärkeren Persönlichkeiten. Irgendwann wirst du merken, wie sehr dich eine solche Beziehung verändert hat, wie du dadurch gewachsen bist und dann wirst du dich vielleicht sogar darüber freuen.
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