„The Lucky Few“, eine Familie aus Kalifornien, erreicht täglich fast 120.000 Follower auf Instagram. Was sie teilen? Einfach ihr Leben – und das ist mega spannend. Aber lest selbst!
Wer sind die “lucky few“?
Heather Avis ist Autorin, Rednerin und leidenschaftliche Mama von drei Adoptivkindern. Zusammen mit ihrem Mann, Josh, lebt sie in Südkalifornien und hat es sich zur Aufgabe gemacht, über ihr Leben zu berichten und andere zum Nachdenken zu bringen bei Themen wie Inklusion, Wert des Lebens und Familie. In ihrem ersten Buch „The lucky few“ erzählt sie von ihrem Weg als Ehepaar mit unerfülltem Kinderwunsch hin zu der Entscheidung, die kleine Macyn zu adoptieren.
Heather beschreibt es als ein Abenteuer und teilt die Gedanken, die ihr durch den Kopf gingen. Denn Macyn kam mit Down-Syndrom auf die Welt und ein Herzfehler erforderte bereits in den ersten Tagen und Wochen ihres Lebens einige chirurgische Eingriffe und so manches Zittern und Bangen.
Eine kunterbunte Familie
Jahre später kamen noch Truly Star, die von lateinamerikanischen Eltern stammt und August hinzu. August, das jüngste Kind, hat ebenfalls das Down-Syndrom, Truly nicht. Zusammen sind sie eine herzliche Familie, die bunter kaum sein könnte. Unterschiedliche Temperamente und Interessen. Doch eins vereint sie: wann immer Musik zu hören ist, wird getanzt.
Heather gibt auf ihrem Instagram-Account Einblick in den „ganz normalen Wahnsinn“ des Alltags und berührende Videos, die manchmal Freuden, freche Bemerkungen oder Herausforderungen zeigen – oder auch einfach ein genuscheltes: „I love you Mommy!“ Besonders kleine Dialoge oder Situationen beschreibt sie jeweils ausführlich, denn nicht immer ist es leicht zu verstehen, was besonders August und Macyn sagen wollen.
Schwierigkeiten, die auf eigene Faust überwunden werden können
Eine Situation fand ich besonders bewegend: Macyn und August versuchen angestrengt, „Alexa“ dazu zu bringen, den Soundtrack von Frozen 2 abzuspielen, doch leider kann das Gerät die für Menschen mit Down-Syndrom typische, undeutliche Sprache nicht verstehen und spielt ständig etwas anderes. Mit einer Engelsgeduld versuchen sie es wieder und wieder – und wie groß ist doch die Freude, als die gewünschten Lieder erklingen.
Nicht einfach, solch eine Szene als Mama zu beobachten, denke ich mir. Vielleicht hätte ich sofort eingegriffen und es ihnen „leichter“ gemacht. Doch hätte ich ihnen auch den Jubel genommen und das Erfolgserlebnis durch ihre Geduld und ihren Willen, es allein zu schaffen.
„Könnte ich mir auch vorstellen, ein Kind mit Beeinträchtigung zu adoptieren?“
Nachdem ich Heathers Buch gelesen hatte, war ich tief berührt von den Fragen, die sie adressierte: Könnte ich mir auch vorstellen, ein Kind mit Beeinträchtigung zu adoptieren? Durch meinen eigenen Familienhintergrund weiß ich, dass das keine leichte Entscheidung ist. Heather spricht selbst von einer „Berufung“, der sie sich stellt. Und das mit so ansteckender Freude, dass man sie und ihre Familie einfach leicht ins Herz schließt.
„You do you“ – Sei du selbst
Aktuell berichtet sie auch von den besonderen Herausforderungen des „Distance Learning“. Zuvor wurden die Kinder, vor allem Macyn als die Älteste in ihrer Klasse, vor Ort durch Lehrer unterrichtet, die mit Leidenschaft und unermüdlichem Einsatz dabei halfen, dass sie mit Kindern ihres Alters am Unterricht teilnehmen kann. Jetzt ist es via Zoom noch schwieriger, die Aufgaben zu meistern und Hilfestellung zu bekommen. Und doch schlägt sie sich tapfer und wird dabei angefeuert von ihren Eltern Heather und Josh, aber auch von ihren Geschwistern und einer weltweiten Online-Community: “Go, Macyn!”
Schon als kleines Kind lautete ein Spruch, der auch in den Instagram-Videos immer wiederkehrte: „You do you.“ Also übersetzt ungefähr: Du machst das so, wie du es machst – sei du selbst. Gerade in Situationen, in denen die anderen Kids im Hip-Hop Unterricht immer 3 Schritte voraus sind: You do you! – und darauf kommt es an.
In Heathers zweitem Buch geht’s vor allem darum: Platz zu machen für andere (Titel: „Scoot over and make some room“), Orte zu schaffen und zu prägen, damit jeder dazugehören kann und darf. Hier eine kleine SneakPeak:
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