Fabienne Schönig ist gerade einmal 18 Jahre alt und schon auf dem besten Weg zu einer Profikarriere als Speerwerferin. Jeden Tag nimmt sie den Speer in die Hand und hat damit schon so einiges erreicht. Sie wurde schon mehrfach Deutsche Meisterin! Wir haben mit ihr gesprochen.
Fabienne, wie bist Du zum Speerwurf gekommen und in welchem Alter hast Du angefangen?
Das war bei den Bundesjugendspielen in der Schule. Da hat mein Sportlehrer Herr Wald, der jetzt auch mein Trainer ist, gesehen, dass ich ganz gut werfen kann und hat mich gefragt, ob ich mal bei ihm im Verein vorbeischauen möchte. Dann hat er mir einen Speer in die Hand gedrückt und meinte, dass ich das mal ausprobieren soll, weil ich sehr schnellkräftig bin, gut werfen kann und man das zum Speerwurf braucht. Das war 2011, aber ich hab das damals nicht so richtig gemacht, weil ich zu der Zeit noch Handball gespielt habe. Dann hab ich 2012 mit Handball aufgehört und richtig mit dem Speerwurf angefangen.
Wie oft trainierst Du in der Woche?
Ich trainiere jeden Tag, also sieben Mal die Woche.
Du willst dieses Jahr Dein Abitur machen. Wie kriegst Du Training und Schule unter einen Hut?
Es ist teilweise echt ein bisschen schwer, aber man hat immer mal eine Stunde Zeit, um zu lernen. Man kann sonst abends nach dem Training noch was für die Schule tun, das dauert dann halt mal ein bisschen länger oder ansonsten am Wochenende. Man muss sich seine Zeit einfach gut einteilen.
Bleibt dann überhaupt noch Zeit für Freunde?
Das fragen immer alle. Ich sag dazu generell, man sollte das machen, worauf man gerade Lust hat und wenn ich Lust hab, was mit Freunden zu unternehmen, dann mach ich das auch. Ich denke, das ist auch wichtig, damit man sich wohlfühlt. Es hängt von jedem selbst ab, wie man sich die Zeit einteilt, aber wenn man Wert darauf legt, auch mal was mit Freunden zu machen, dann findet man auch Zeit dafür.
Was hast Du bis jetzt schon alles im Speerwurf erreicht?
Ich bin sechs Mal deutsche Meisterin geworden. Die Deutschen Meisterschaften finden immer zweimal im Jahr statt, einmal im Winter, einmal im Sommer. Außer den deutschen Meisterschaften habe ich noch den 9. Platz bei der U18-Weltmeisterschaft belegt und bin 2014 Vize-Olympiasiegerin geworden.
Was war denn Dein schönster Moment bei den olympischen Jugendspielen 2014?
Definitiv der Moment nach dem Finale. Da wird einem ja immer die deutsche Flagge zugeworfen und dann stand ich für mich ganz alleine da. Ich war eingewickelt in die deutsche Flagge und habe auf das olympische Feuer geschaut, weil dann feststand, dass ich Zweite geworden bin. Das war auf jeden Fall der schönste Moment.
Was wünscht Du Dir für die Zukunft? Sowohl sportlich, als auch privat?
Also sportlich erstmal, dass es so weitergeht. Ich hab mir vorgenommen, irgendwann einmal in meiner Karriere Weltmeisterin zu werden. Ich möchte einmal nach dem Wettkampf die deutsche Nationalhymne hören. Privat wünsche ich mir, dass mein Umfeld so bleibt und nach der Schule mache ich ein duales Studium bei der Stadt Gummersbach als Diplomverwaltungswirtin. Da hoffe ich, dass ich meinen Sport auch damit gut vereinbaren kann.
Was sagen Deine Freunde zu Deinem Erfolg?
Eigentlich habe ich viele Freunde, die mich unglaublich unterstützen und Verständnis dafür haben, wenn ich abends nach dem Training keine Lust habe, feiern zu gehen. Generell finden auch viele sehr gut, was ich mache. Es sind aber auch immer welche dabei, die mal neidisch sind, wenn ich dann während der Schulzeit im Dezember zwei Wochen im Trainingslager auf Lanzarote bin, wo es dann noch 25 Grad warm ist. Aber ansonsten unterstützen mich alle sehr und sind auch stolz.
Vielen Dank Fabienne. Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Speerwurf und beim Abitur!
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