1) Auf eine Party an der Uni gehen
Wenn eine Fakultät der Uni auch nach Mitternacht noch prall gefüllt ist, fette Beats nach außen dringen, dann ist Uni-Party. An vielen Universitäten organisieren diverse Fakultäten regelmäßig eine Party in ihrem Gebäude. Günstige Getränkepreise, große Feierlust und ansteckend gute Laune der Beteiligten sind nur ein paar der Kennzeichen dieser Uni-Partys. Egal ob Medizinerparty, Sportlerfest oder Physikerparty – mindestens eine dieser Feiern muss man erlebt haben. Spannend zu beobachten ist auch, wie am nächsten Morgen um 8 Uhr sämtliche Spuren der Partynacht beseitigt worden sind.
2) Sich auf dem Campus verlaufen
Auf der Suche nach Raum K134b oder dem winzigen Seminarraum 216 kann man sich schon einmal auf dem Campus verlaufen. In den Zeiten einer stetig steigenden Anzahl von Studienanfängern und damit verbundenen Erweiterungsbauten leidet die Übersichtlichkeit am Campus recht schnell. Auch in Zeiten von Smartphones und GPS kommt dieses Phänomen noch vor, besonders im ersten Semester sind die Gebäude- und Raumnamen und die Wege zwischen den einzelnen Teilen des Campus noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen. Da es bisher noch keine App mit einer detaillierten individuellen Wegbeschreibung gibt (zumindest an den Unis, die ich kenne), hilft hier nur ganz analog nach dem Weg zu fragen.
3) Bei einem Referat oder einer Klausur improvisieren
Dass man einen Klausurtermin völlig verschwitzt oder sich wegen einer wichtigen Party nicht auf ein Referat vorbereiten kann, kommt bei beschäftigten Studenten durchaus einmal vor. Umso wichtiger ist es, dass man dann die Gabe der Improvisation besitzt und nicht kapituliert, sondern versucht, sein Halb- oder Unwissen gekonnt zu verschleiern. Bei Referaten kann man durch nichtssagendes Geschwafel schnell einen kompetenten Eindruck machen. In einer schriftlichen Klausur muss man dagegen etwas einfallsreicher sein und sich entweder etwas aus den Fingern saugen oder die Antworten so formulieren, dass ein gnädiger Korrektor nicht anders kann, als ein paar Gnadenpunkte zu geben.
4) Studentenrabatte nutzen und alles abstauben, was kostenlos ist
Studenten haben meistens kein großes Budget zur Verfügung, und die wenigen monatlichen Mittel werden zum Großteil von Miete, Unterhalt, sowie Essen und Trinken verschlungen. Um sich dennoch hin- und wieder etwas gönnen zu können, kann es helfen, eine Sparfuchs-Mentalität zu entwickeln. Ob im Kino, im Schwimmbad, im Museum oder an der Dönerbude – fast überall bekommt man einen Studentenrabatt. Teilweise muss man diesen auch aktiv einfordern, aber spätestens im zweiten Semester sollte die Frage nach einem Studentenrabatt längst zur Gewohnheit geworden sein. An den Hochschulen gibt es immer wieder Aktionen, bei denen kostenlose Dinge verteilt werden. So kann man sich beispielsweise mit kostenlosen Kugelschreibern, Energydrinks, Bananen oder USB-Sticks eindecken. Besonders bei Jobmessen gibt es viel abzustauben. Die Firmen wollen bei den Studenten den bestmöglichen Eindruck hinterlassen und übertrumpfen sich gegenseitig in ihren Giveaways. Erst wenn alle Taschen voll sind, ist es erlaubt, aufzuhören. Anschließend kann man zu Hause auf dem Boden die gesammelten Schätze ausbreiten und sofort in nützlich und sinnlos trennen.
5) Zu menschenunwürdigen Zeiten in der Bibliothek sitzen
Seit der Umstellung auf das Bachelor/Master-System hängen die Prüfungen am Semesterende wie ein Damoklesschwert über den Studenten. Je näher die Klausurenphase rückt, desto mehr Panik ist spürbar und desto voller sind die Bibliotheken. Gleichzeitig haben die meisten Lesesäle länger geöffnet, um den Studenten Gelegenheit zu Nachtsessions zu geben. Jeder pflichtbewusste Student sollte dieses Angebot auch einmal genutzt haben und sich vor einer Klausur oder der Abgabe einer Arbeit zu völlig menschenunwürdigen Zeiten in der Bibliothek aufhalten.
6) Auslandserfahrung sammeln
Für den eigenen Lebenslauf macht es sich immer gut, Auslandserfahrungen gesammelt zu haben. Darüber hinaus wird auch der eigene Horizont erweitert, man lernt neue Kulturen und Sprachen kennen und schließt neue Freundschaften. All das sind Gründe, die für einen Auslandsaufenthalt während des Studiums sprechen. Für manche Studiengänge ist dies sogar Pflicht. Außerdem ist es nie wieder so leicht wie während des Studiums, für ein oder zwei Semester „Auf Wiedersehen“ zu sagen und sich im Ausland aufzuhalten. Am besten hört man sich an der eigenen Hochschule um, zu welchen Partneruniversitäten man vermittelt werden kann oder ob es spezielle Austauschprogramme gibt. Wichtig ist, dass rechtzeitig mit der Planung begonnen wird, eine Vorlaufzeit von mindestens einem Jahr ist empfehlenswert.
7) Mit einem Professor abhängen
Professoren sind die geistige Elite der Universitäten und viele sind buchstäblich von einer Aura der Intelligenz und des Fachwissens umgeben. Während einige Professoren auf Distanz zu ihren Studenten Wert legen, sind andere völlig locker und pflegen fast ein kumpelhaftes Verhältnis zu den Studenten. Egal ob bei Partys an der Uni oder bei sonstigen Events und Veranstaltungen – jeder Student sollte einmal mit einem Professor ein Bier getrunken haben und sich auch mal locker über andere Dinge, als das Verhalten von Stickstoffmolekülen oder die Entwicklung der amerikanischen Identität unterhalten.
Es gibt bestimmt noch einige Dinge mehr, an die man sich später gerne schmunzelnd zurückerinnert, wenn man an die Studienzeit denkt. Doch wer diese sieben Punkte alle abgehakt hat, kann mit Fug und Recht behaupten, „ein echter Student“ gewesen zu sein.
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