Am zweiten Fastensonntag wird in der katholischen Liturgie eine Lesung aus dem ersten Buch der Bibel, dem Buch Genesis, gelesen. Genesis 12,1-4a ist ein bedeutendes Kapitel in der Bibel, das von Gottes Ruf an Abram (der später in Abraham umbenannt wird) erzählt, sein Heimatland zu verlassen und in ein von Gott verheißenes Land zu ziehen. In diesem Kapitel wird deutlich, dass Gott einen besonderen Plan für Abram und seine Nachkommen hat. Der Text zeigt, dass Gott diejenigen segnet, die ihm gehorchen und ihm vertrauen, und dass er sie zu einem Segen für andere macht.
Aufruf zur Veränderung
Der Text beginnt mit Gottes Ruf an Abram: “Geh fort aus deinem Land, aus deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde!” (Gen 12,1). Dieser Ruf ist ein Aufruf zur Veränderung und zum Glauben an Gott. Abram musste alles zurücklassen, was er kannte und in ein fremdes Land ziehen, von dem er nichts wusste, außer dass Gott ihm versprochen hatte, es ihm zu zeigen. Der Ruf Gottes an Abram war also ein Ruf zum Glauben und zum Vertrauen.
Gott versprach Abram auch, dass er ihn zu einem großen Volk machen würde: “Ich werde dich zu einem großen Volk machen, dich segnen und deinen Namen groß machen. Ein Segen sollst du sein” (Gen 12,2). Dieses Versprechen Gottes war nicht nur an Abram gerichtet, sondern auch an seine Nachkommen. Gott hatte einen besonderen Plan für das Volk Israel, das aus Abram und seinen Nachkommen hervorgehen würde. Er wollte, dass sie ein Segen für die Welt sein sollten, und er würde sie dazu machen, indem er sie segnete.
Vertrauen und Gehorsam Abrams
Gott versprach Abram auch, dass er ihn segnen würde. Dieser Segen würde nicht nur Abram und seine Familie betreffen, sondern auch die Menschen um ihn herum. Gott wollte, dass Abram und seine Nachkommen ein Segen für alle Nationen werden, indem sie ihnen den Weg zu Gott zeigen und ihnen helfen, ihn zu finden.
Abrams Gehorsam gegenüber Gottes Ruf zeigt sich in seinem Handeln: “Da ging Abram, wie der Herr ihm gesagt hatte” (Gen 12,4a). Abram vertraute Gott und gehorchte ihm, obwohl er nicht wusste, was vor ihm lag. Dieses Vertrauen und dieser Gehorsam sollten sich später als entscheidend erweisen, als Abram vor viele schwierige Situationen gestellt wurde.
Aus diesem Bibelabschnitt können auch wir Menschen heute etwas lernen: Wir müssen Gott vertrauen und auf ihn hören, auch wenn wir nicht wissen, was vor uns liegt. Gottes Plan für uns ist oft anders als das, was wir uns vorstellen, aber wir müssen ihm vertrauen und uns auf seine Führung verlassen. Wenn wir Gott gehorchen und ihm vertrauen, wird er uns segnen und uns zu einem Segen für andere machen.
Segen: Was ist das eigentlich?
Was aber bedeutet das Wort „Segen“? Der Segen ist ein Konzept, das in vielen Kulturen und Religionen auf der ganzen Welt zu finden ist. Es wird oft als eine Art göttliche Wohlwollensbekundung oder positiver Einfluss auf eine Person oder Situation betrachtet.
Zunächst einmal ist es wichtig, zu verstehen, dass der Segen oft in einem religiösen Kontext verwendet wird. In den meisten monotheistischen Religionen wird der Segen als ein Ausdruck der göttlichen Gunst oder des Wohlwollens gegenüber einem Menschen oder einer Gruppe angesehen. Der Segen kann auch als eine Art Schutz oder Unterstützung in schwierigen Zeiten verstanden werden.
In der Bibel gibt es viele Beispiele für den Segen Gottes. Von einer solchen Geschichte hören wir im Gottesdienst am zweiten Fastensonntag.
Bedeutung des Segens in anderen Kulturen und Kontexten
In anderen Kulturen und Religionen gibt es ähnliche Konzepte des Segens. Im Hinduismus zum Beispiel wird der Segen als eine Art göttlicher Gnade betrachtet, die einem Menschen aufgrund seiner Taten oder seines Karmas zuteil wird. In der chinesischen Kultur wird der Segen als eine Art positive Energie oder Chi verstanden, die den Fluss des Lebens verbessert.
Aber der Segen kann auch außerhalb eines religiösen Kontextes stehen. In einer nicht-religiösen Sichtweise kann der Segen eine Art Glückwunsch oder positiven Wunsch bedeuten. Ein Segen kann einem Freund gegeben werden, der eine schwierige Prüfung bestanden oder einer Kollegin, die eine Beförderung erhalten hat.
Riten und Rituale im Zusammenhang mit dem Segen
Ein Segen kann auch eine Art Dankbarkeit sein. Wenn wir jemandem einen Segen aussprechen, zeigen wir, dass wir seine Anwesenheit in unserem Leben schätzen und uns wünschen, dass er oder sie erfolgreich und glücklich ist.
In vielen Kulturen ist der Segen auch mit bestimmten Riten oder Ritualen verbunden. Zum Beispiel wird in der jüdischen Tradition der Segen oft durch das Aufsetzen der Hände auf den Kopf des Gesegneten ausgedrückt. Im Christentum segnet man Menschen, indem man das Kreuzzeichen auf sie oder über sie zeichnet.
Wir sind dazu aufgerufen, ein Segen für unsere Mitmenschen zu sein, indem wir ihnen den Weg zu Gott zeigen und ihnen helfen, ihn zu finden. Wir können ein Segen sein, indem wir ihnen helfen, ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen, indem wir ihnen zuhören, sie ermutigen und für sie beten. Wir können auch ein Segen sein, indem wir ihnen helfen und sie tatkräftig unterstützen.
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