Kuss-Skandal bei der Frauen-WM, Stau im Panamakanal und antisemitische Flugblätter aus dem Hause Aiwanger. Als wäre das alles nicht genug, machen nun auch noch die Schotten wieder Jagd auf Nessie. Die Glosse.
Unsere Frauen können auch nicht besser kicken als die Männer. Das haben sie in der Vorrunde der Frauenfußball-WM eindrücklich unter Beweis gestellt. Zu mehr als den Vorrundenspielen kam es dann auch nicht – ausgeschieden mit nur einem Sieg aus drei Partien. Alexandra Popp war vermutlich der einzige Lichtblick. Die kopfballstarke Kapitänin der deutschen Nationalelfinnen sorgte in den drei Spielen für vier Tore. Doch wie heißt es so schön: Eine Poppi macht noch kein Sommermärchen.
Vielleicht haben sich die deutschen Frauen aber auch absichtlich früh aus dem Turnier verabschiedet, denn es scheint üblich zu sein, dass man als Spielerin auch widerwillig (oder angewidert…) den nationalen Verbandschef nach dem Finale auf den Mund küssen muss. So sah es zumindest Luis Rubiales, der spanische Verbandspräsident, der nach dem Finale die Spielerin Jennifer Hermoso ungefragt am Kopf packte und auf den Mund küsste. Krass übergriffig, aber für Rubiales persönlich kein Grund, zurückzutreten. Nach dem Kuss hätte dagegen Hermoso am besten mit voller Wucht zurückgetreten. Hätte ihr keiner übel genommen…
Stau im Panamakanal
Oh, wie schön ist Panama! Das denken sich vermutlich auch die Kapitäne der Frachter, die die Passage durchqueren müssen. Da bleibt man doch gerne etwas länger. Auf beiden Seiten des Kanals stauen sich mehr als 120 Frachter! Grund dafür sind ausbleibender Regen und hohe Temperaturen – dem Klimawandel sei Dank! Aber seien wir ehrlich: Gibt Schlimmeres, als auf dem Meer in der mittelamerikanischen Sonne auszuharren.
Derweil sind die Schotten nicht mehr ganz dicht – also die Einwohner Schottlands, versteht sich… Die machen nämlich nun wieder Jagd auf Nessie. Mit neuester Technik wird nach dem Ungeheuer gesucht. Ergebnis bisher: ein paar Geräusche. Mysteriös… Was für eine sinnlose Verschwendung von Zeit und Rohstoffen. Aber wahrscheinlich ist das Ganze dann doch nur ein PR-Gag, um Besucher anzulocken. Schön ist’s am Loch Ness allemal, auch ohne Ungeheuer.
Aiwanger im Antisemitismus-Streit
Ein kürzlich entdecktes antisemitisches Flugblatt sorgt in Bayern für Aufruhr. Als Verfasser beschuldigte man den bayerischen Vize-Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger. Tatsächlich gestand allerdings sein Bruder die Autorenschaft für das Flugblatt. Der Bundes- und Landesvorsitzende der Freien Wähler dagegen habe nur „ein oder wenige Exemplare“ in seinem Schulranzen gehabt. Was für eine billige Entschuldigung… Hört sich an wie: Ein bisschen Judenfeindlichkeit wird doch noch erlaubt sein!
Und jetzt alle: Griechischer Wein ist so wie das Blut der Erde – und französischer Wein landet in der Tonne. Tatsächlich vernichten die französischen Weinbauern derzeit überschüssigen Wein. Sein Verkaufspreis liegt dort unter dem Herstellungspreis. Die sinkende Nachfrage nach Wein hat in Frankreich zu einer immensen Überproduktion geführt. Aber ganz ehrlich: Ich hätte auf die Schnelle zehn bessere Ideen, als den Wein einfach so zu entsorgen…
Nicht mit Wein, sondern mit Milchersatzprodukten beschäftigen sich derzeit SPD und Grüne. Sie wollen die Mehrwertsteuer auf Hafer-, Soja-, Mandelmilch – und was sich sonst noch so zu Milch machen lässt – senken. Sieben Prozent wie bei Kuhmilch sind angedacht. Oh Mann, was freu‘ ich mich auf die Polemik im bayerischen Landtagswahlkampf!
Stephan Arens
Wie immer sehr amüsant