Coolness. Luxus. Lifestyle. Das macht sie aus – die glamourösen Trendsetter unserer Gesellschaft. Wie man einer wird? Ganz einfach. Durch „Must-haves“: hochwertige Kosmetika, angesagte Zigaretten und nicht zu vergessen Pelz- und Lederware en masse. Das Beste: Die hippen Vorbilder haben ein großes Herz für Tiere…
Die „Must-haves“ der Saison
„Fell in love – Die Monster sind los“, lautet das Style-Motto der Modezeitschrift InStyle. Welche Monster? Welches Fell? – Greifarme bändigen monströse Füchse, die dann in Käfige gesperrt werden. Metallische Stäbe in Anus und Mund töten sie anschließend mit Stromschlägen. Spätestens seit „101 Dalmatiner“ ist klar, dass auch Hunde und andere Tierarten in Pelzkleidung verarbeitet sind. Handtaschenhunde können sich glücklich schätzen, ein lebendes Accessoire seines tierlieben Frauchens zu sein. Ganz besonders, wenn Frauchen in ihrer „Kroko-Tasche“ eine Flasche „Vio“-Mineralwasser mitführt. Das Unternehmen wirbt mit der Aktion „Hasenhilfe“, ein Schutz für Wildtiere in Deutschland. Vio gehört zur Coca-Cola Company, die ihre Lieferanten dazu ermutigt, tierversuchsfreie Alternativen anzubieten. Leider scheitern sie an notwendigen Sicherheitsprüfungen. Makaber? Ach was.
Eine Marlboro-Zigarettenpackung darf in der trendigen Handtasche nicht fehlen. Inhaltsstoffe des Trendprodukts werden ständig verändert, also werden permanent Tests an Tieren durchgeführt. Beagle sind Hunde, die besonders sanft und treu sind. Um auf Nebenwirkungen zu testen, rauchen sie Zigarettenqualm durch Gasmasken ein. Notwendig? Klar, die Folgen des Rauchens sind doch unerforscht. Zum Lifestyle gehört edle Kosmetik. Die „Qual“ der Wahl: Hauseigene, oft tierversuchsfreie Produkte aus Drogerie-Märkten? Oder doch Prestige-Produkte wie Manhatten, Nivea oder L’Oréal? Die halten, was sie versprechen?! Tierversuche bestätigen das… Was geschieht mit den Tieren? Erhalten sie Schönheitskuren oder Luxusurlaube? – Mäuse trinken giftige Schönheitscocktails. Kaninchen wird Shampoo ins Auge getropft, da sie kaum Tränen produzieren. Die wohlduftende Kosmetik bleibt im Auge. Ob Färbemittel verätzen, wird an flauschigen Tieren getestet. Seit 2013 verbietet die Europäische Union (EU) den Verkauf neuer Kosmetika aus der EU, die zuvor an Tieren getestet wurde. Produkte aus China und Co. werden weiterhin verkauft. Nivea – Tochterfirma der Beiersdorf AG – produziert alle Waren in China. Dort müssen alle Produkte erst an Tieren getestet werden. Sollte Frauchen sich besinnen und Pelz, Vio-Wasser und Marlboro-Zigaretten aus ihrem Leben verbannen, kann sie mit Hilfe von www.wermachtwas.info tierliebe Varianten kennenlernen.
Wie steht es um Frauchens Gesundheit?
Kein Problem. Die Wirkung von Medikamenten und Ähnlichem wurden an Tieren getestet. Versuche an Ratten führen zu einer Erleuchtung in der Wissenschaft: Alkohol ist schädlich und von Kindern und Jugendlichen fernzuhalten. Eingeleitete Knalltraumata an Meerschweinchen beweisen, dass laute, „schussartige“ Geräusche zu einem Hörschaden führen. Der Verein Ärzte gegen Tierversuche kritisiert solche Studien. „Tiere haben die gleichen biologischen und physikalischen Voraussetzungen Schmerz zu fühlen“, erläutert der Tierarzt Dr. Chris Day. Animals‘ Liberty berichtet von einem Kätzchen, das zu früh von seiner Mutter getrennt wurde. Forscher tropften ihm eine brennende Flüssigkeit ins Auge und auf die Haut. Ungesunde Substanzen spritzten sie ihm in den Magen. Der Tod erlöste das Kätzchen schnell. Das Zentralblatt für Chirurgie berichtet, Mäusen werden Silikonimplantate eingepflanzt. Später werden Bakterien in die Bauchhaut gespritzt. Dann wird getesten, ob das Implantat Entzündungen Stand hält. Kurz darauf starben die Mäuse an einer Überdosis Narkosemittel. Hätte man das vorher schon voraussagen können? Nein… Verdeckte Recherchen der British Union for the Abolition of Vivisection (BUAV) schaffen Einblicke in die Forschungsszene. Ein Wissenschaftler spricht zu seinem „Wegwerfartikel“: „Du bist fertig, du kannst in den Mülleimer.“
Welchen Nutzen haben Tierversuche wirklich? Der Verein Ärzte gegen Tierversuche stellt fest, der Stoffwechsel von Tieren und Menschen ist unterschiedlich. Getestete Medikamente sind oft schädigend bis tödlich. Verstümmelungen verursachte das Beruhigungsmittel Contergan. Ein Antidepressivum erzeugte Fieber und Nierenversagen. 16.000 Menschen sterben jährlich an Nebenwirkungen – trotz Tierversuchen. Nur acht Prozent aller getesteten Medikamente werden vermarktet. Vier Prozent werden wegen erheblicher, oft tödlicher Nebenwirkungen zurückgezogen oder mit einer Warnung versehen. Mindestens zwei Millionen Tiere sterben jährlich in den Forschungslaboren. Zulassungsbehörden interessieren sich nur für Formalien. Die Frage nach dem Sinn? Die Grundlagenforschung zielt ohne direktes Ziel darauf ab, wissenschaftliche Ergebnisse zu erzielen. Gesetzlich ist das erlaubt. Hunde, Katzen und Primaten dürfen für wissenschaftliche Zwecke gezüchtet und getötet werden. Tierversuche sind zum Nutzen des Tieres oder Menschen erlaubt. Die tierliebe Gesetzgebung vermerkt, Tierversuche auf ein Maß zu beschränken.
Alternativen, die halten was sie versprechen?
Eine ganze Branche lebt von der Zucht von Versuchstieren. Medizinische Forschung ist wichtig, denn Krebs, AIDS und Co. wollen geheilt werden. Das geht oft schon tierversuchsfrei. Menschliche Zellkulturen oder Mikrochips erforschen die Wirkungen von Kosmetika und Medikamenten effektiver. Investieren Kosmetik- und Pharmaindustrie in diesen Forschungszweig, sind Tierversuche möglicherweise bald Geschichte. Sogar Frauchen gewinnt, wenn Lungenkrebs und Co. dadurch geheilt würden.
Weitere Informationen aus dem Internet:
Wie informiere ich mich über tierversuchsfreie Produkte?
• Animals‘ Liberty – Wer macht was? (http://www.wermachtwas.info/)
• Ärzte gegen Tierversuche e.V. (www.aerzte-gegen-tierversuche.de)
• Deutscher Tierschutzbund e.V. (http://www.tierschutzbund.de/)
Wie lautet die momentane Rechtslage?
• Tierschutzgesetz (http://www.gesetze-im-internet.de/tierschg/BJNR012770972.html)
• Erläuterungen zum Tierschutz und dessen Rechtslage in Europa (http://www.tierhilfsnetzwerk-europa.de/infos-wissen/tierschutz-und-dessen-rechtslage-in-europa/)
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