Wir Menschen nutzen und profitieren von der Natur. Wir verbrauchen Rohstoffe und Energie, essen ausgefallene Speisen, kaufen regelmäßig neue Kleidung und produzieren Müll. Durch unser Handeln verändern wir die Umwelt. Man kann sagen: Wir hinterlassen sichtbare Spuren. Je umweltschädlicher unser Lebensstil ist, desto größere “Spuren” hinterlassen wir. Mit einem einfachen Programm kannst du herausfinden, was dein Verhalten für die Umwelt bedeutet.
Was ist der ökologische Fußabdruck?
Der ökologische Fußabdruck ist eine Rechengröße. In einem Test kannst man feststellen, wie viel Platz ein Mensch, ein Haushalt oder ein ganzes Land für den derzeitigen Lebensstandard verbraucht. Die Fläche wird einerseits in Hektar angegeben. Ein Hektar sind 10. 000 Quadratmeter, also 100×100 Meter. Es wird auch angegeben, wie viele Erden man bräuchte, wenn alle Menschen nach einem bestimmten Fußabdruck leben würden. Der Fußabdruck von Deutschland liegt zum Beispiel bei 4.8. Hätten alle Menschen einen Lebensstil, wie den der Deutschen, bräuchten wir also knapp fünf Welten.
In Deutschland leben wir weit über unsere Verhältnisse. Unser Lebensstil hat die Folge, dass es der Natur schlecht geht. Wir beuten unsere natürlichen Ressourcen aus. Aber was bedeutet das eigentlich? Es heißt, dass über einen längeren Zeitraum mehr genommen wird, als die Natur generieren kann. Ressourcen, wie Wasser, Boden oder Bäume werden ohne weitere Bedenken genutzt und verarbeitet. Das hat zur Folge, dass wir diese Ressourcen irgendwann ganz aufbrauchen. Am Besten wäre es, wenn wir die Ressourcen der Natur nur so nutzen, dass sie auch wieder nachwachsen oder sich erholen können. Das nennt man Nachhaltigkeit. Die Auswirkungen der Ausbeutung sind schon heute sichtbar. So sind viele Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht oder existieren bereits nicht mehr.
Wie groß ist mein Fußabdruck?
Jeder von uns hinterlässt einen sogenannten ökologischen Fußabdruck. Die Größe ist abhängig von deinem Lebensstil. Vier Teilbereiche sind hier entscheidend: Wohnen & Energie, Konsum & Freizeit, Verkehr & Mobilität sowie deine Ernährung. Ob du Tierprodukte isst, wie du jeden Tag zur Schule kommst oder wie viel Müll du produzierst, beeinflusst und verändert die Umwelt. Der ökologische Fußabdruck ist damit auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Es ist gar nicht so einfach zu ermitteln, wie viele Ressourcen jeder Einzelne verbraucht, da unser Konsum, unsere Essengewohnheiten und unser Wohn- und Mobilitätsverhalten unterschiedlich sind. Du kannst deinen ökologischen Fußabdruck zum Beispiel unter www.fußabdruck.de von Brot für die Welt ermitteln. Der Test soll dir eine Orientierung geben, was dein Lebensstil für die Welt bedeutet und kann dir helfen dein Leben aktiv nachhaltiger zu gestalten. In dem Test werden dir verschiedene Fragen zu deinem Konsum, deiner Wohnsituation oder deinem liebsten Fortbewegungsmittel gestellt. Im Ergebnis wird dir gesagt, wie viele globale Hektar du benötigst, um deinen Lebensstil zu halten. Dein Fußabdruck wird außerdem auf die knapp 8 Milliarden Menschen dieser Erde hochgerechnet. So kannst du herausfinden, wie viele Erden man benötigen würde, wenn alle so leben würden wie Du.
Aber aufgepasst: Dein ökologischer Fußabdruck wird auch durch weitere Aspekte beeinflusst, die du allein gar nicht beeinflussen kannst. Das kann beispielsweise die Wahl deines Landes sein, die Automobilbranche besonders zu fördern. Auch die Art der geförderten Landwirtschaft oder Stromherstellung hat viel größere Auswirkungen auf Deinen persönlichen ökologischen Fußabdruck, als deine Entscheidung weniger Fleisch zu essen oder auf ein Auto zu verzichten. Trotzdem ist auch dein Verhalten unglaublich wichtig für die Natur und die Zukunft unserer Welt.
So minimierst du deinen Abdruck
Du hast den Test gemacht? Die Chance ist groß, dass du nach deinem Testergebnis den Kopf in den Sand stecken willst: „Die Zukunft ist doch eh versaut, wenn die Menschheit seit 50 Jahren mehr verbraucht, als nachwächst“. Aber das ist nicht das Ziel des Konzepts. Stattdessen kannst Du in deinem eigenen Leben an einigen Schrauben drehen. Statt mit dem Auto zur Schule gefahren zu werden, kannst Du öfter den Bus nutzen oder aufs Fahrrad steigen. Gleiches gilt für den Weg zur Uni oder zur Arbeit. Auch Veränderungen im Essverhalten können deinen Verbrauch der natürlichen Ressourcen senken. Die Entscheidung weniger bis kein Fleisch zu essen, ist nicht nur von Vorteil für den Tierschutz, sondern minimiert auch deinen ökologischen Fußabdruck. Auch der Kauf von saisonalen Produkten beeinflusst deinen Abdruck in der Natur. Früchte und Gemüse aus fernen Ländern haben einen langen Transportweg hinter sich. Saisonale Produkte hingegen kommen meist aus deiner Region.
Weitere individuelle Tipps für die Verkleinerung Deines Fußabdrucks gibt dir die Website “Brot für die Welt”. Neben diesen „kleinen“ Stellschrauben kannst Du aber noch mehr ändern. Du kannst auf Corona-konforme Demonstrationen gehen. Damit zeigst du den Politikern, wie wichtig dir der Klimaschutz ist. Du kannst dich auch für eine Stärkung des ÖPNV oder der ökologischen Landwirtschaft einsetzen. Dein Wunsch, auf einer Erde leben zu wollen, die noch lange lebenswert ist, ist wichtig. Es gibt so viele Möglichkeiten, nutze sie.
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