Wir alle sind durch unseren Konsum- und Lebensstil mitverantwortlich für die gigantischen Plastikmassen, die da in unseren Meeren herumschwimmen und der Umwelt schaden. Doch man kann durch viele kleinere Veränderungen mehr Nachhaltigkeit im eigenen Leben verwirklichen. Die folgenden Tipps sollen dir dabei helfen und Denkanstöße geben.
Ich weiß, dieses Thema ist schon wahnsinnig abgegriffen und ausgelutscht. Und wahrscheinlich können es die wenigsten von euch überhaupt noch hören… Und trotzdem: Egal, wie viel wir alle schon darüber gelesen haben, es ist nach wie von unglaublicher Relevanz und großer Wichtigkeit. Mir persönlich liegt dieses Thema wirklich sehr am Herzen, weil ich es einfach unfassbar finde, wie mit unserer Mutter Erde teilweise umgegangen wird und die Müllflut Tag für Tag ein Stückchen größer wird. Und dabei trägt jeder Einzelne von uns ein Teil der Verantwortung.
Alleine durch unser Kauf- und Konsumverhalten können wir einiges steuern, auch wenn man das als kleines Individuum vielleicht gar nicht glauben mag. Aber wir alle können etwas verändern und wenn es nur zur eigenen Gewissensberuhigung dient. Ein kleiner Schritt ist auch viel wert. Und wie schon ein berühmtes Sprichwort sagt: „Selbst die größte Reise beginnt mit dem ersten Schritt.“ Es reichen ganz kleine, unscheinbare Tricks, die wunderbar in unseren Alltag zu integrieren sind. Und genau davon möchte ich euch heute ein paar vorstellen.
1. Seife statt Duschgel
Ich weiß, die bunten und schönen Verpackungen von Duschgel, Shampoo, Spülungen und Lotionen sehen mit ihren strahlenden Farben und schönen Designs wirklich sehr verlockend aus. Je nach Lust und Laune kann man sich eine andere Flasche mit Mustern und Bildern ins Badezimmer stellen. Trotzdem sollten wir bedenken, dass wir für durchschnittlich 250ml Duschgel oder Shampoo ganz schön viel Plastik auf unser Müllkonto verbuchen. Eine Möglichkeit dies zu ändern, ist der Rückgriff auf die gute alte Seife, die leider ziemlich aus der Mode gekommen ist. Aber es lohnt sich wirklich, einmal über einen Umstieg nachzudenken. Für eine Seife wird meist lediglich eine kleine Schachtel aus Pappe oder Papier verwendet. Natürlich ist das immer noch Müll, aber schon definitiv weniger. Wenn du nun Angst hast, die Seife kommt hinsichtlich Pflege und Duft nicht an dein Lieblingsduschgel heran, dann kann ich dich beruhigen. Es gibt wirklich tolle Seifen in den unterschiedlichsten Preisklassen. Oft sind sie sogar noch gesünder, da sie weniger künstliche Zusätze wie Farbstoffe enthalten als normales Duschgel. Aber vorranging geht es um die Müllvermeidung. Wenn wir uns vorstellen, dass wir statt der durchschnittlich verbrauchten sieben bis 14 Plastikflaschen nur ebenso viele kleine Pappschachteln jährlich an Müll produzieren und das auf die gesamte deutsche Bevölkerung mit circa 81 Millionen Menschen hochrechen, dann kommt wesentlich weniger Müllvolumen zustande, oder?
2. Menstruationstassen
Dieser Tipp richtet sich an die Mädchen und Frauen: Die Rede ist von Menstruationstassen, vielleicht hat die eine oder andere schon einmal davon gehört. Doch was ist das überhaupt? Die Menstruationstasse stellt eine ideale Alternative zu Binden und Tampons dar. Man kann sich das wie eine Art kleine Silikontasse vorstellen, die anstelle eines Tampons eingeführt wird. Dabei fängt sie das ganze Monatsblut auf und nach circa zehn Stunden sollte man den Cup entleeren, auswaschen und dann einfach wieder einführen. Die Tasse bietet nicht nur gesundheitliche und finanzielle, sondern auch Vorteile hinsichtlich der Müllvermeidung. Man muss sich nur einmal vorstellen, dass eine Frau ungefähr 10.944 Tampons oder Binden in ihrem Leben verbraucht. Und diese enorme Menge an Tampons und Binden wird schließlich nur einmal verwendet und was zurück bleibt, ist ein riesiger Haufen an Müll. Daher lohnt es sich definitiv über Menstruationstassen nachzudenken. Sie sind wiederverwendbar und halten ungefähr 10 bis 15 Jahre. Eine Frau verbraucht in ihrem Leben damit also nur circa drei bis vier dieser Tassen.
3. Coffee to go
Bist du auch ein kleiner Kaffeejunkie und holst dir gerne unterwegs beim Bäcker mal schnell einen Kaffee? Das ist völlig ok, aber man muss bedenken, wie viel Müll wir alleine mit Einweg-Pappbechern produzieren. In Deutschland werden stündlich 320.000 Kaffeebecher benutzt. Die Alternative sind Becher zum Wiederauffüllen. Es gibt Anbieter, die recyclebares Geschirr aus Bambus und Maisstärke herstellen. Deren Becher sind leicht, unzerbrechlich, haben eine schöne Größe und sind super zum Mitnehmen. Ähnlich verhält es sich mit Glasflaschen, die auch eine gute Alternative zu normalen Plastikflaschen sind. Unterwegs kannst du sie einfach immer wieder auffüllen und bist stets mit Wasser versorgt.
4. Kaffee in Kapseln?!
Muss das wirklich sein? Das Umweltbewusstsein sickert so langsam in die Köpfe der Menschen und dann kommt so etwas: Kaffeemaschinen, die mit in Kapseln gefüllten Kaffee betrieben werden. Der Kaffee ist weder günstiger noch praktischer noch hat er ein besseres Aroma. Was ist dann der Vorteil? Auch wenn die Kapseln oft als recyclebar beworben werden, auf der Welt und produziert sind sie trotzdem. Ich möchte nun auch keinem Fan dieser Maschinen zu nahe treten, aber vielleicht sollte man den Gebrauch oder die Anschaffung solch eines Geräts einfach überdenken, unserer Erde zuliebe.
Es gibt noch so viele andere Methoden, wie man ganz einfach im Alltag Müll vermeiden kann. Aber am einfachsten gelingt es vielleicht, wenn man sich die gigantischen Müllberge immer wieder vor Augen führt und sich die Plastikmassen vorstellt, die da so in den Ozeanen rumdümpeln. Dann fallen der Verzicht auf das schöne Duschgel oder die paar Gramm mehr im Rucksack für den Kaffeebecher gleich viel leichter.
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