Im Sommer bin ich fünf Wochen mit dem Interrail Ticket durch Europa gereist. Wo ich war, was ich dort erlebt habe und was es an den verschiedenen Orten zu besichtigen gab, erfahrt ihr hier. Falls du noch gar nicht weißt, was Interrail ist, oder vielleicht auch gerade in der Planung deines Interrail-Trips bist, schau doch einfach mal hier vorbei!
1. Stopp: Wien
Endlich war es so weit! Um 4 Uhr morgens startete der erste Zug von Dortmund nach Wien. Nach etwas Verspätung kam ich nachmittags in Wien an und ich merkte schnell, dass Wien mehr zu bieten hat als prachtvolle Gebäude, Wiener Schnitzel und das Schloss Schönbrunn. Abends erkundete ich direkt das erste Highlight: Der Prater ist ein wahrer Touristenmagnet und hier tummeln sich besonders abends viele Menschen. Auf sechs Quadratkilometern befinden sich 250 Attraktionen wie Fahrgeschäfte, Achterbahnen, Kinos, Wasserbahnen und vieles mehr. Man kann hier auf jeden Fall mehrere Stunden verbringen, ohne das einem langweilig wird, wenn man das nötige Kleingeld dabei hat.
Auch der Stephansdom ist ein Muss für jeden Wien-Touristen. Für nur drei Euro fünfzig kann man die Aussicht über Wien genießen. Aber auch, wenn man den Dom nur von außen angucken möchte, lohnt es sich. Zudem befindet er sich direkt in der Wiener Innenstadt neben vielen Shops, Restaurants und Cafés. Ein weiteres Gebäude-Highlight in Wien ist die Karlskirche. Auch hier kann man für acht Euro einen Blick ins Innere werfen. Nicht weit davon entfernt: der berühmte Naschmarkt. Marzipan, Nüsse, Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch und Käse gibt es hier an mehr als 100 verschiedenen Ständen- also alles, was das Herz begehrt. Besonders wenn man ein Restaurant besuchen möchte, lohnt sich der Naschmarkt.
Ein wahrer Treffpunkt für junge Menschen ist das Viertel Mariahilf. Neben den großen Ketten wie H&M, C&A und Snipes gibt es hier auch kleinere, lokale Läden. In der Neubaugasse ist man besonders gut aufgehoben, wenn man Vintage-Läden liebt. Hier reiht sich einer an den nächsten. Besonders bei schlechtem Wetter lohnt es sich außerdem, dem Museumsviertel einen Besuch abzustatten. Hier findet jeder ein Museum zu einem Thema, das einen interessiert. Und auch so kann man die Gebäude von außen bestaunen.
Was mich jedoch am meisten an der Stadt fasziniert hat, ist die Donauinseln. Nur zehn Minuten von der Innenstadt liegt das Naherholungsgebiet. Im Sommer tummeln sich die Menschen am Ufer des Flusses, sonnen sich, fahren Tretboot oder gehen baden. Auch wandern, joggen, Beach-Volleyball spielen, skaten und Rad fahren ist möglich.
2. Stopp: Budapest
Budapest kann man von Wien aus ganz einfach mit einer 2,5-stündigen Zugfahrt erreichen. Auch in Ungarns Hauptstadt gibt es genauso wie in Wien besonders viele Gebäude zu betrachten. Das Eindrucksvollste ist in jedem Fall das Parlamentsgebäude. Außerdem sind die Fischerbastei und die St. Stephans-Basilika berühmte Sehenswürdigkeiten und dürfen bei einem Budapest-Besuch nicht verpasst werden. Die Basilika befindet sich wie die meisten Sehenswürdigkeiten in Pest, also östlich der Donau. Die Fischerbastion befindet sich auf einem Berg in Buda. Man kann mit dem Auto oder Roller hochfahren, oder auch hochlaufen. Der Aufstieg zahlt sich aber allemal aus, denn der Blick über Budapest ist wunderschön. Außerdem befindet sich in Buda die Zitadelle sowie der Burgberg. Auch hier wird der mühsame Aufstieg durch schöne Gebäude und eine tolle Aussicht belohnt.
Im südlichen Teil der Stadt befindet sich die große Markthalle. Bei knurrendem Magen ist man hier richtig aufgehoben. Neben normalen Marktständen gibt es spezielle ungarische Spezialitäten und auch Souvenirstände. Auch für alle Partygänger hat Budapest mehr als nötig zu bieten. Besonders sogenannte Ruinen-Bars gibt es in Budapest viele. Aber auch große Clubs und gemütliche Kneipen bietet das Jüdische Viertel. Ob am Wochenende oder unter der Woche, hier ist immer was los. Wer Festivalgänger ist sollte einen Blick auf das Sziget Festival werfen. Jedes Jahr im Sommer performen hier internationale Künstler vor knapp einer halben Million Festivalbesuchern und gehört somit zu einem der größten Festivals in Europa. Besonders bekannt ist Budapest für seine zahlreichen Thermalbäder. Leider konnte ich jedoch aufgrund einer Verletzung keines besuchen.
3. Stop: Zagreb
Weiter ging es von Budapest nach Zagreb. Eine Zugfahrt, die eigentlich „nur“ fünf Stunden dauern sollte, endete in einer doppelt so langen Reise. Nach zwei Stunden Fahrt wurde uns wortlos ein Handy mit der Übersetzung „An der nächsten Station bitte aussteigen“ hingehalten. Alle in unserem Abteil guckten sich fragend an, doch wir entschieden uns dazu, der Aufforderung zu folgen. Da standen wir nun also, mitten in Ungarn, kurz vor der kroatischen Grenze im nirgendwo. Doch nach ein paar Minuten tauchten die ersten Busse auf, die uns über die Grenze bringen sollten. Zum Glück haben wir uns beeilt, denn genug Plätze für alle gab es nicht. Nach einer holprigen Busfahrt durchs nirgendwo kamen wir an der Grenze an und nach einer Stunde warten, fuhren wir auch in Kroatien ohne Probleme weiter, bis es wieder hieß: Hier müsst ihr aussteigen. Nach einer letzten Zugfahrt erreichten wir die Hauptstadt Kroatiens.
Nachmittags besuchte ich das bekannte Katzencafé „Cat Caffe“. Für wenige Geld bekommt man hier leckere Heißgetränke, Cocktails und Softdrinks und kann nebenbei noch mit den Katzen schmusen. Am nächsten, und auch bereits letzten Tag schlenderte ich lediglich etwas durch die Stadt. Nach dem Besuch von Wien und Budapest war ich nicht mehr ganz so beeindruckt von den schönen Fassaden der Häuser und der Innenstadt. Ich besuchte die Kathedrale von Zagreb, den Ban-Jelacic-Platz und den Tunnel Gric. Für den Dolac Markt und die vielen Museen blieb uns leider die Zeit aus. Trotzdem finde ich, dass zwei Tage genug waren, um Zagreb zu erkunden und freute mich auf die nächste Destination: Split!
4. Stop: Split
Nach drei Städtetrips war ich froh, in Split etwas entspannen zu können und mal etwas länger an einem Ort zu bleiben. Doch die Abenteuerlust trieb mich dazu, auch das Umland erkunden zu wollen. So fuhr ich mit der Fähre von Split nach Brac in die Stadt Supetar. Eine kleine Fischerstadt mit 4000 Einwohnern und vielen Stränden. Außerdem nahm ich an einer Rafting Tour im Cetina River teil.
Aber auch in Split selbst konnte man viel erleben. Der Marjan Park bietet tolle Wanderrouten und man wird mit einem atemberaubenden Ausblick über die Stadt und das Meer belohnt. Unten am Meer gibt es schöne Strände, aber auch viele kleine versteckte Buchten. Im Wasser kann man sehr gut schnorcheln, sollte aber auf Seeigel Acht geben und am besten Wasserschuhe tragen.
Auch die Altstadt von Split ist wunderschön. Sie gehört sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Leider war es bei uns im Hochsommer sehr überlaufen, sodass man sich in den engen Gassen durch die Menschenmengen drängen musste. Dafür war es umso schöner, dass auf dem Peristyl, dem Platz vom Diokletianpalast immer etwas los war. Oft gab es Straßenmusiker und Leute haben getanzt.
Fortbewegen kann man sich hier am besten mit dem Bus oder Uber. Der Bus ist zwar günstiger, aber leider auch nicht immer zuverlässig. Da lohnt es sich manchmal schon, etwas mehr Geld für einen Uber auszugeben. Am besten fährt man nicht direkt vom oder zum Hafen, denn da ist besonders Nachmittags immer Verkehrschaos und man kann locker eine halbe Stunde länger einplanen.
Insgesamt waren die sechs Tage in Split schneller um als gedacht. Locker hätte man noch eine Woche länger dort verbringen können. Trotzdem haben die vollen Straßen und Strände etwas gestört und ich war froh, dass mein nächstes Ziel das kleine, ruhige Ljubljana war.
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