In Freiburg hat die Fahrt begonnen mit unserem kleinen Reisebus und hat uns an die Cote d´Azur geführt, wo wir von Marseille über Saint Tropez und Cannes jedes Highlight mitgenommen haben. Insgesamt waren wir etwa eine Woche auf den Straßen Frankreichs unterwegs und haben jeden Tag neu entschieden, wo wir übernachten.
In Freiburg haben wir uns den Van ausgeliehen, der uns bis an die Südküste bringen sollte. Über die Website „Paul Camper“ haben wir uns für ein privat umgebautes Auto entschieden. Die Website ist sehr ähnlich zu „Airbnb“. Private Anbieter können ihr Auto zur Vermietung stellen und andere Nutzer der App oder Website können sich verschiedene Autos mieten. Die Website stellt eine sehr gute und günstige Alternative dar zu den üblichen Autovermietungen, wo du schnell über 1000 Euro kommst für eine Woche Minimalismus.
Geplant haben wir unsere Route nicht wirklich. Außer den Plätzen, die wir unbedingt sehen wollten, haben wir nicht viel recherchiert, was Stellplätze oder weitere Unterkünfte angeht. Auf dem Weg von Freiburg nach Marseille sind wir durch Lyon gefahren und haben einmal dort in der Nähe zwischenübernachtet, da die Strecke für einen Nachmittag doch ein bisschen lang gewesen wäre. Ein bisschen südlich von Lyon haben wir dann einen Stellplatz gefunden, der kostenlos war. Das war nicht der Schönste, aber für eine Nacht hat es definitiv gereicht.
Abends haben wir dann noch einen kleinen Spaziergang am Fluss entlang gemacht. Früh morgens ging es dann, bevor wir weiter nach Marseille gefahren sind, in ein kleines Café direkt nebenan. In dem Café haben sich viele Einheimische schon morgens auf einen Kaffee getroffen und in Ruhe ihre Zeitung, oder ein Buch, die in Massen in den Regalen standen, gelesen. Mit dem Besitzer haben wir uns dann auch noch kurz unterhalten, der für eine längere Zeit mal in Deutschland gearbeitet hat und dadurch erstaunlich gut Deutsch sprechen konnte.
Enge Straßen und klares Meer in Marseille
Während der letzten Stunden wurde es auf dem Weg zur Küste immer wärmer und das Wetter immer besser. Genau richtig. Angekommen am Meer, sind wir erstmal runter zum Strand gegangen. An der gegenüberliegenden Küste haben wir direkt auf den Hafen von Marseille geguckt. Das Wasser war super klar und blau, so wie man es aus den Urlaubszeitschriften und Reiseführern kennt, aber leider auch sehr kalt und nur abgehärteten Kaltduschern wäre es möglich, dort schwimmen zu gehen im April.
Nach ein paar Stunden Sonne wollten wir dann doch mal Marseille erkunden und waren innerhalb von 20 Minuten mittendrin. Mit großen Autos durch eine solche Stadt zu fahren, empfehle ich erstmal niemandem. Man kann nicht sagen, dass wir da ganz entspannt über breite, freie Straßen gefahren sind. Eher im Gegenteil. Auch einen Parkplatz finden mit einem kleinen Bus war nicht leicht, wegen der Höhe des Busses. Letztendlich haben wir aber einen guten Platz gefunden und sind von dort aus losgegangen.
Ein Highlight der Stadt war der Palais du Pharo und der unglaublich schöne Garten drum herum von dem man direkt auf das Meer und den Hafen sehen konnte. Dieses Gebäude ließ Napoleon III. für seine Frau errichten. Insgesamt hat uns Marseille nicht so gut gefallen. Die Stadt war sehr laut und die Straßen sehr eng. Von dort aus sind wir durch einen National-Park gefahren zu einem superschönen Campingplatz in Cassis.
Baden in den Buchten von “Calanque”
Früh morgens haben wir den Platz dann verlassen und sind zu den Calanque aufgebrochen. Die Sonne schien und trotzdem war die Luft noch sehr kalt. Durch die Buchten führen verschiedene Wege, die unterschiedlich lang sind. Wenn ihr dort wandern geht, stellt euch darauf ein, dass ihr immer mal wieder Plätze findet, an denen ihr schwimmen und euch abkühlen könnt. Also: Badesachen einpacken. Die Buchten, in denen man schwimmen kann, sind relativ am Anfang des Weges. Von dort aus geht es dann hoch zu verschiedenen Aussichtspunkten.
Saint Tropez: Vom Fischerdorf zum Ort der Reichen
Saint Tropez – der Ort der Schönen und Reichen. Bevor wir nach Saint Tropez gekommen sind, hatte ich ein sehr klischeeerfüllendes Bild von dem Ort: Alle tragen weiß und sind viel zu schick angezogen für warmes Wetter. Die Stadt ist super clean und modern, mit vielen riesigen Villen. Tatsächlich hat mich die Stadt sehr positiv überrascht. Die Altstadt hat viele kleine Gassen und Pflanzen ranken ab und zu an den alten sandfarbenen Fassaden die Häuser hoch.
Vom Wasser aus entlang der Küste von Saint Tropez findet man auch dann die ganzen riesigen Villen von den reichsten Leuten der Welt. Unter anderem findet man die Villa dort, wo einer der James Bond – Filme gedreht worden ist und Brigitte Bardot wohnte dort mit ihrer Familie. Aus dem damaligen kleinen Fischerdorf Saint Tropez wurde nach und nach der Ort, der er heute ist.
Cannes – ohne Filmfestival
Unser nächster Stopp war Cannes, welches für die regelmäßig stattfindenden Filmfestivals bekannt ist. Zu dem Zeitpunkt, als wir dort waren, war natürlich kein Filmfestival. Trotzdem war die relativ kleine Stadt gut besucht. Entlang der Straße, die direkt neben dem Meer entlang führt, gibt es etwa alle 50 Meter einen kleinen Stand mit Kaffee und Sandwiches, an denen man sich super gut orientieren kann, wo denn das Auto steht. Auf dem Castre-Turm haben wir uns den Hafen mal von oben angeguckt.
Nizza – unglaubliche Aussichten
Zum Schluss sind wir dann noch nach Nizza gefahren, was als Letztes auf unserer Route lag. Der Gesamteindruck war super gut! Ich würde es sogar als absolutes Highlight der Reise bezeichnen. Die alten Häuser rechts und links neben den kleinen Straßen und die vielen Plätze geben der Stadt eine sehr coole Atmosphäre. Dadurch, dass direkt daneben das Meer ist und auf der anderen Seite eine schöne Altstadt, hat man alles, was man für einen gelungenen Sommerurlaub braucht.
Wir sind auf den Burgberg „Colline du Chateau“ hochgewandert und von dort hatte man einen super schönen Blick auf die ganze Stadt. Am Anfang haben wir noch überlegt, ob wir wirklich so viele Stufen laufen wollen, aber es hat sich absolut gelohnt. Auf dem Rückweg sind wir noch an einem Markt vorbei gekommen, an dem wir beide noch französisches Gebäck als Souvenir mit eingepackt haben.
Die Woche ging viel zu schnell um und wir haben unglaublich viel gesehen und erlebt. Dadurch, dass wir leider beide nicht noch ein paar Tage mehr Urlaub hatten, konnten wir uns auch nicht noch ein paar Tage mehr Zeit lassen. Beim nächsten Mal würde ich vielleicht ein bisschen später im Jahr an die Cote d´Azur fahren, damit wir auch in dem wunderschönen Meer schwimmen können. Ansonsten hat eine Woche auf jeden Fall ausgereicht und die Strecken waren gut zu schaffen, sodass man auch viel gesehen hat und nicht den ganzen Tag im Auto verbringen musste.
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