Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ macht auf das Leid der Menschen in Mosambik aufmerksam. Ein Tropensturm hinterließ Ende Januar eine Schneise der Zerstörung. Ein Bericht von Benedikt Bögle.
Der Tropensturm „Ana“ hat Ende Januar weite Teile Mosambiks verwüstet. Gegenüber dem päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ äußerten sich nun die katholischen Bischöfe besorgt: Gerade Teile im Norden des Landes wurden von dem Zyklon Ana schwer getroffen. So etwa sagte Bischof Alberto Vera aus Nacala an der Küste des Indischen Ozeans gegenüber dem Hilfswerk: „Wir beten alle, dass Gott uns eine weitere große Katastrophe erspart, bei der es immer die armen Menschen sind, die am meisten leiden.“
Dschihadistischer Terror
Der Sturm hat eine Region getroffen, in der die Menschen ohnehin schon leiden. In den Provinzen Cabo Delgado, Niassa, Nampula, Zambezía und Sofala leben mehr als 830.000 vertriebene Menschen, die in den vergangenen Jahren zur Flucht gezwungen wurden: Im Norden Mosambiks war es zu gewaltsamen Aufständen dschihadistischer Gruppen gegen das Militär gekommen. Tausende Menschen starben bei diesen Auseinandersetzungen.
Eine Reihe verheerender Zyklone
Auch war „Ana“ nicht der erste Sturm, der verheerende Folgen zeigte: Bereits im Januar 2021 hatte der Zyklon „Eloise“ zwölf Menschen getötet. 300.000 Menschen waren von seinen Auswirkungen betroffen. Auch in den Jahren 2018 und 2019 hatten zwei Zyklone Verwüstung hinterlassen. In diesem Jahr war der Sturm „Ana“ am 24. Januar auf das Land getroffen. Dem gingen aber schon zwei Tage mit heftigen Regenfällen voraus. „Die Flüsse traten über die Ufer und rissen alles mit sich, auch Menschen, Häuser und andere Gegenstände“, berichtet Hilário Massinga, Bischof von Quelimane, gegenüber „Kirche in Not“.
Schäden noch nicht absehbar
Dadurch seien viele Regionen von der Außenwelt abgeschnitten worden. Ein Teil der Schäden sei daher noch gar nicht wirklich absehbar. „Die Straßen sind überflutet, Bäume sind auf die Straßen oder Häuser gestürzt; viele Häuser liegen in Trümmern. Eigentlich sollten unsere Priesteramtskandidaten in diesen Tagen ins Seminar zurückkehren, aber mindestens sechs von ihnen sind isoliert und nicht in der Lage, auf sicherem Weg in die Hauptstadt Maputo zu gelangen“, berichtet Bischof Massinga weiter. Ähnlich hart wurde die Region Nampula getroffen. Erzbischof Inácio Saure berichtet gegenüber dem Hilfswerk „Kirche in Not“ ebenfalls von anhaltendem Regen und vielen zerstörten Häusern – auch Schulen, Gesundheitszentren und Stromnetze müssen wieder in instandgesetzt werden.
Unterstützung durch „Kirche in Not“
Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ unterstützt Vertriebene in Mosambik. Das Hilfswerk wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um die Versöhnung zwischen den Völkern voranzubringen und Menschen in Not zu unterstützen. Heute berichtet es über Christenverfolgungen auf der ganzen Welt und unterstützt notleidende Christen. In der Diözese Quelimana in Mosambik etwa ermöglicht es „Kirche in Not“, Lebensmittel, Saatgut, Hygieneartikel und Werkzeug an 500 vertriebene Familien zu verteilen.
Schreibe einen Kommentar