Am Palmsonntag versuchten zwei mutmaßliche Attentäter in Indonesien, eine Kirche zu stürmen. Am Eingang lösten sie Explosionen aus und töteten so sich selbst und verletzen 20 Gottesdienstbesucher. Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ beobachtet die Lage der Christen in Südostasien mit Besorgnis.
Die Messfeier zum Palmsonntag war gerade zu Ende, als zwei mutmaßliche Attentäter die Herz-Jesu-Kathedrale in Makassar stürmen wollten. Makassar ist die Hauptstadt der indonesischen Provinz Sulawesi Selatan. Als die beiden Männer am Betreten der Kirche gehindert wurden, lösten sie eine Explosion aus. Die mutmaßlichen Attentäter starben, 20 Gottesdienstbesucher wurden verletzt. Der indonesischen Polizei zufolge gäbe es Hinweise auf eine Verbindung der beiden Männer zu „Jamaah Ansharut Daulah“ (JAD), einer indonesischen Terrorgruppe. Diese Gruppe gilt als Ableger der Terrororganisation „Islamischer Staat“ und soll in der Vergangenheit für Bombenanschläge auf drei Kirchen und das Polizeipräsidium in Surabaya verantwortlich sein.
„Sorge für ganz Indonesien“
Bischof Yohanes Harun Yuwono äußerte sich für die indonesische Bischofskonferenz. Er ist Vorsitzender einer Kommission für Ökumene und interreligiöse Angelegenheiten. „Der Selbstmordanschlag ist nicht nur eine tiefe Sorge für die Katholiken, sondern eine tiefe Sorge für ganz Indonesien“, sagte der Bischof. „Wir hoffen, dass der Anschlag die Beziehungen zwischen den religiösen Gruppen, die wir aufgebaut haben, nicht beschädigen oder schwächen wird.“ In Indonesien galt nach Angaben des päpstlichen Hilfswerkes „Kirche in Not“ das Miteinander der Religionen bisher als friedlich.
Karwoche hat blutig begonnen
Zugleich zeigt sich Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ in Deutschland, besorgt. „Die Karwoche hat für die Katholiken Indonesiens blutig begonnen. Das Selbstmordattentat am Palmsonntag unterstreicht: Nach den militärischen Niederlagen des ,Islamischen Staates’ (IS) in Syrien und im Irak frisst sich der dschihadistische Terror weiter vorwärts in den asiatischen Raum. Südostasien ist ein häufig vergessener Brennpunkt der Christenverfolgung. Die Angst in der Region wächst.“
Religionsfreiheit weltweit
Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ setzt sich weltweit für verfolgte und bedrängte Christen ein. Das Werk wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um Heimatvertriebene zu unterstützen. Heute beobachtet „Kirche in Not“ die Lage der Religionsfreiheit weltweit. Das Hilfswerk unterstützt zusätzlich zahlreiche Projekte. Im Libanon hilft es zum Beispiel nach der Explosion in Beirut beim Wiederaufbau, in der Ukraine unterstützt „Kirche in Not“ Ordensgemeinschaften beim Kampf gegen Corona und in Venezuela versucht das Werk, die Hungersnot zu lindern.
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit Kirche in Not.
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