In Beirut wurden durch die Explosion Anfang August auch viele kirchliche Gebäude zerstört. Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ investiert nun in ihren Wiederaufbau. Ein Bericht von Benedikt Bögle.
Als Anfang August 2700 Tonnen Ammoniumnitrat in Beirut explodierten, wurde die libanesische Hauptstadt hart getroffen: In einer wirtschaftlich ohnehin desolaten Lage haben viele Familien ihre Häuser verloren. Ein großer Teil der Bevölkerung leidet Hunger. Rund 200 Menschen starben, 6.500 wurden verletzt. Etwa 90.000 Gebäude wurden beschädigt oder gar ganz zerstört.
Auch kirchliche Gebäude wurden von der Detonation getroffen. Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ versucht nun, zu helfen: Schon vor der Explosion hatte das Hilfswerk Hungernde mit Nahrungsmitteln versorgt. Auch von der Corona-Pandemie ist das Land in Nah-Ost betroffen; „Kirche in Not“ hatte dazu bereits Krankenhäuser und die Bevölkerung mit Hygiene-Artikeln versorgt. Nun widmet sich das Hilfswerk dem Wiederaufbau von zerstörten Kirchen.
Aufbau maronitisch-katholischer Kathedrale
Die Hilfsmittel, die „Kirche in Not“ für Beirut zur Verfügung stellt, wurden nun auf fünf Millionen Euro aufgestockt, um den Wiederaufbau kirchlicher Gebäude zu finanzieren. Betroffen von der Explosion ist etwa die maronitisch-katholische Kathedrale St. Georg.
Sie ist ein Symbol der jahrhundertelangen Präsenz des Christentums in Beirut, unter anderem ihr Dach wurde durch die Explosion zerstört. Türen und Fenster wurden durch die Detonationswelle herausgedrückt. Ähnlich erging es „Saint-Sauveur“, der melkitisch griechisch-katholischen Kirche. Auch einige Schwesternkonvente sind betroffen. Hier will „Kirche in Not“ beim Wiederaufbau helfen.
Erste Hilfe vor dem Winter
„Vorrangig geht es uns darum, die notwendigen Mittel aufzubringen, damit noch vor Wintereinbruch erste notwendige Reparaturen durchgeführt werden können. Dadurch sollen weitere Schäden, beispielsweise durch Regen, verhindert und die Gebäude wieder nutzbar gemacht werden“, sagte Dr. Thomas Heine-Geldern, der geschäftsführende Präsident von „Kirche in Not“ international.
Hilfe für verfolgte Christen
Sein Hilfswerk setzt sich weltweit für bedrängte Christen ein. „Kirche in Not“ engagiert sich in Mosambik und Eritrea, im Irak oder in Syrien. Das Hilfswerk wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom Dominikaner Pater Werenfried van Straaten gegründet, um heimatvertriebenen Deutschen zu helfen. Van Straaten setzte sich für eine Verständigung der Völker ein.
Das Hilfswerk steht heute weltweit auf der Seite verfolgter und bedrängter Christen. Dazu investiert es in Bibeln und Priesterausbildung, initiiert aber auch humanitäre Projekte. Auch im Libanon sei die Lage für Christen nicht immer leicht, berichtet Dr. Thomas Heine-Geldern: „Viele Christen im Libanon fühlen sich in dieser schwierigen Zeit vergessen und denken über Auswanderung nach. P
apst Johannes Paul II. hat die besondere Mission des Libanons für den gesamten Nahen Osten hervorgehoben. ,Kirche in Not‘ wird demzufolge die Christen des Libanons weiter unterstützen und nicht alleine lassen.
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