Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ unterstützt ukrainische Ordensfrauen, die zahlreichen Fliehenden auf dem Weg aus der Ukraine helfen. Ein Bericht von Benedikt Bögle.
Die Bilder aus der Ukraine erschüttern seit Wochen die ganze Welt. Unter der russischen Aggression, dem völkerrechtswidrigen Einmarsch in das osteuropäische Land und die dort verübten Kriegsverbrechen leidet die Bevölkerung. Das UN-Flüchtlingshilfswerk geht davon aus, dass bereits rund vier Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen sind. Weitere sechs Millionen mussten ihre Heimat verlassen, befinden sich aber noch immer in der Ukraine. Viele Geflohene machen sich auf den Weg nach Osteuropa, vor allem nach und über Polen.
Klöster werden zu „Flüchtlingszentren“
Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ unterstützt mit einem ihrer Projekte nur die Arbeit ukrainischer Ordensfrauen im römisch-katholischen Erzbistum Lwiw im Westen der Ukraine. Etwa 140 Ordensfrauen haben ihre Klöster für die vielen Geflohenen geöffnet. Schwester Tobiasza berichtet gegenüber dem Hilfswerk: „Unsere Klöster sind zu Flüchtlingszentren geworden. In jeder Ecke schlafen Menschen, sogar auf dem Boden.“ Schwester Tobiasza lebt in der Innenstadt von Lwiw. Die Stadt liegt direkt auf der Route vieler Geflohenen – vor allem Frauen kommen in das Kloster. „Sie haben Schreckliches hinter sich. Viele haben mehrere Tage in Kellern oder Luftschutzbunkern verbracht“, sagt Schwester Tobiasza.
Ordensschwestern organisieren Flucht
Die Schwestern werden auch zu Vermittlerinnen: Auf der Flucht gehen Angehörige verloren – die Frauen, die zu ihnen kommen, brauchen Hilfe, sie wiederzufinden. Schwester Tobiasza und die anderen Ordensschwestern organisieren auch den Transport über die polnische Grenze. „Kirche in Not“ unterstützt die Schwestern bei ihrer Arbeit finanziell. „Im Namen aller Ordensfrauen drücke ich meine große Dankbarkeit für die Hilfe aus, die Sie uns bisher gewährt haben“, sagt etwa Schwester Edita Duszczak in einer Nachricht gegenüber dem päpstlichen Hilfswerk. Bereits beim Ausbruch des Krieges in der Ukraine hatte „Kirche in Not“ ein Sofortprogramm mit 1,3 Millionen Euro aufgelegt.
Hilfswerk „Kirche in Not“
Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von dem belgischen Ordenspriester Werenfried van Straaten gegründet und sollte ursprünglich der Völkerverständigung und Versorgung von Kriegsflüchtlingen dienen. Heute unterstützt das Hilfswerk bedrängte und verfolgte Christen auf der ganzen Welt. Das Hilfswerk unterstützt Gemeinden und hilft bei der Ausbildung künftiger Priester. Regelmäßig setzt sich „Kirche in Not“ für humanitäre Projekte auf der ganzen Welt ein.
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