Die Menschen in Syrien und im Libanon leiden seit Jahren unter einer desolaten Wirtschaftslage. Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ unterstützt die Menschen in diesen Ländern nun mit weiteren fünf Millionen Euro. Ein Bericht von Benedikt Bögle.
Die Situation der Menschen in Syrien und im Libanon ist schwierig. In Syrien tobt seit Jahren ein zerstörerischer Bürgerkrieg. Die ohnehin schon schwierige Situation wird durch die westlichen Sanktionen für das Land noch härter: Vor allem die Zivilbevölkerung wird, so berichten kirchliche Vertreter aus Syrien, durch die Sanktionen getroffen: „Die Sanktionen haben keine andere Folge, als die Menschen weiter in Leid und Elend zu stürzen“, sagt der griechisch-katholische Erzbischof von Aleppo, Jean-Clément Jeanbart. Die Ausbreitung des Corona-Virus hat schon im vergangenen Jahr das Übrige zu einer weiteren Destabilisierung des Landes geleistet.
Ähnlich dramatisch ist die Lage im Libanon. Im August 2020 explodierten 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat im Hafen von Beirut und zerstörten so einen großen Teil der Stadt. Schon zuvor hatte das Land unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen gelitten; auch hier verschärfte das Corona-Virus die Lage weiter. In der Folge wurden Grundnahrungsmittel für einen erheblichen Teil der Bevölkerung unbezahlbar.
Unterstützung für Bildungsprojekte
Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ reagiert auf dieses Leid. Für neue Hilfsprojekte in den beiden Ländern hat das Hilfswerk fünf Millionen Euro für Projekte zur Verfügung gestellt, die bedrängte Christen unterstützen sollen. Schon zuvor hatte „Kirche in Not“ die Menschen im Libanon und in Syrien unterstützt.
Über 20 Prozent der neu zur Verfügung gestellten Mittel sollen, nach Angaben von „Kirche in Not“, Bildungsprojekten für Kinder und Jugendliche in Syrien zugutekommen. So werden christliche Schulen, Kindergärten, Tagesstätten, Jugendaktionen und der Religionsunterricht finanziert.
Hilfe für junge Ehepaare
Durch die Mittel sollen, so Kirche in Not weiter, auch Bauprojekte im Libanon unterstützt werden. Die Explosion im Hafenviertel hatte zahlreiche Gebäude zerstört, deren Wiederaufbau das päpstliche Hilfswerk nun fördern will. Gelichzeitig will „Kirche in Not“ jungen Ehepaaren in Syrien eine Starthilfe ermöglichen.
Regina Lynch, die Projektdirektorin bei „Kirche in Not“, berichtet: „Viele junge Menschen heiraten nicht, weil sie es sich schlicht nicht leisten können, ein gemeinsames Zuhause einzurichten. Wir arbeiten jetzt an einem Projekt, das die jungen Paare in den ersten beiden Jahren unterstützt.“ Diese finanzielle Unterstützung ist dringend notwendig. Schließlich muss ein großer Teil der Menschen in Syrien mit einem Dollar täglich auskommen. Daher finanziert das Hilfswerk auch weiter ein Lebensmittelprogramm für alte und kranke Menschen, verteilt aber auch Medikamente oder unterstützt Studierende.
Ökumenische Zusammenarbeit
Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom belgischen Prämonstratenser-Pater Werenfried van Straaten gegründet. Der Priester wollte sich für die Versöhnung der Staaten nach dem Krieg einsetzen und half Heimatvertriebenen.
Heute unterstützt das Hilfswerk verfolgte und bedrängte Christen auf der ganzen Welt. Das geschieht auch in enger ökumenischer Zusammenarbeit: Ein großer Teil der Mittel des katholischen Hilfswerks geht an griechisch-orthodoxe, syrisch-orthodoxe und armenisch-apostolische Gemeinden.
„Kirche in Not“ ist auf Spenden angewiesen. Diese sind möglich unter folgender Bankverbindung:
Empfänger: KIRCHE IN NOT
LIGA Bank München
IBAN: DE63 7509 0300 0002 1520 02
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: Libanon oder Syrien
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