Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ erinnert an verfolgte Christen weltweit. Bis heute werden Menschen nur aufgrund ihres Glaubens ausgegrenzt, diskriminiert und getötet.
Noch lange ist der militärische Konflikt in Syrien nicht beendet. Die Augen der Weltöffentlichkeit richteten sich immer wieder entsetzt auf das Land im Nahen Osten. Besonders schwer getroffen wurde die Stadt Aleppo. Die ganze Bevölkerung hatte zu leiden – besonders aber Christinnen und Christen. Sie sind nicht alleine: Über die ganze Welt hin werden Menschen diskriminiert, ausgegrenzt, verfolgt und getötet, weil sie sich zum christlichen Glauben bekennen.
„Kirche in Not“: Hilfswerk für die Verfolgten
Das päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ richtet seinen Blick besonders auf diese verfolgten Christen. 1947 wurde das Hilfswerk vom Prämonstratenser Werenfried van Straaten gegründet. Sein Anliegen war es, die Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg voranzutreiben. Er kümmerte sich um die Heimatvertriebenen, organisierte Lebensmittel und sammelte Spenden. Heute zählt Kirche in Not zu den größten Spendenorganisationen Deutschlands. Im Jahr 2016 sammelte das Hilfswerk allein in der Bundesrepublik mehr als zwölf Millionen Euro. Dieses Geld kommt in vielen Regionen der Welt an.
„Hier kennt man den wahrhaftigen Tod“
Im November beging das Hilfswerk die „rote Woche“: Auf der ganzen Welt sollte an die verfolgten Christen erinnert werden, die nicht selten auch ihr Blut lassen müssen. In Frankfurt am Main veranstaltete das Hilfswerk in diesem Rahmen einen „Abend der Zeugen“, an dem Betroffene direkt von der Christenverfolgung berichteten. „Als wir verstanden haben, dass die Bomben keinen Teil der Stadt verschonen, haben wir uns unserem Schicksal ergeben“, sagte etwa der maronitisch-katholische Erzbischof Joseph Tobji aus Aleppo.
Hoffnung in der Not
Seine Gemeinde leide besonders unter dem Mangel an alltäglichen Dingen: Es fehlt an Strom und Wasser. „Hier kennt man den wahrhaftigen Tod“, fasste der Erzbischof zusammen. Mitten in dieser Hölle erlebten die Christen aus Aleppo aber auch die Kraft ihres Glaubens. Viele Menschen setzten sich für ihre notleidenden Nachbarn ein oder engagieren sich für pastorale Initiativen – mitten im Bombenhagel. „Wir haben persönlich erfahren, dass alles vergeht. Nur Gott bleibt!“, unterstrich Erzbischof Joseph Tobji.
Solidarität mit verfolgten Christen
Nicht nur er berichtete über die Drangsal von Christen, sondern auch der koptische Erzdiakon Mina Ghattas. Er erklärte, dass die koptischen Christen zwar immer noch die größte christliche Gemeinschaft im Nahen Osten seien, aber ständig diskriminiert würden. „Vor kurzem wurden in Oberägypten zwei Kirchen niedergebrannt. Offiziell heißt es, es keine Brandstiftung gewesen“, sagte er. Diese Notlagen rufen letztlich alle Christen zur Solidarität auf.
So sagte etwa der Geschäftsführer von Kirche in Not Deutschland, Florian Ripka, mit Blick auf die Teilnehmer: „Sie zeigen mit Ihrer Teilnahme: Die verfolgten und notleidenden Christen sind nicht vergessen. Sie haben einen Platz in unseren Gedanken und unseren Gebeten!“ Darum ging es bei der „roten Woche“: Die verfolgten Christen in den Mittelpunkt zu stellen. Der Frankfurter Kaiserdom war beim „Abend der Zeugen“ rot ausgestrahlt. Geschäftsführer Ripka erklärte diese Symbolik: „Die rote Farbe symbolisiert das Blut der Märtyrer: Christinnen und Christen, die wegen ihres Glaubens diskriminiert, verfolgt oder sogar getötet werden“ – und diese Christen gibt es bis heute, auf dem ganzen Erdball.
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit Kirche in Not.
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