Es muss schon etwas Großes passieren, damit ein kleines Hotel in der mazedonischen Hauptstadt Skopje den Sprung in die Schlagzeilen schafft. Oder aber, im Gegenteil, etwas außerordentlich Winziges: Das Ebola-Virus, das beinahe in Vergessenheit geraten war und im Dezember 2013 überraschenderweise wieder auf der Bildfläche der Weltgesundheitsorganisation WHO erschien. Seitdem breitet es sich mit rasanter Geschwindigkeit aus. Aber mal halblang – Ebola betrifft doch Afrika, ist also weit weg.
Was hat dieses Virus in Mazedonien zu suchen?
Die gleiche Frage stellen sich auch die Urlauber vor Ort, als sie am Abend des vergangenen Donnerstags vor ihrem Hotel stehen und nicht hineindürfen. Ein englischer Gast ist mit Durchfall, Erbrechen und inneren Blutungen ins Krankenhaus gebracht worden und dort verstorben. Typische Ebola-Symptome! Also wird das gesamte Hotel abgesperrt; wer bereits drinnen ist, kommt nicht mehr hinaus, und umgekehrt. Erst nach einigen Stunden dürfen die draußen Wartenden wieder ins Gebäude und müssen dort mit den anderen Gästen und dem Personal bleiben.
Unter den Touristen sind auch zwei Düsseldorfer, erfahrene Reisende, die schon so manches erlebt haben. Doch diese Situation verunsichert alle, auch wenn der herbeigerufene Arzt von einem Fehlalarm ausgeht. Auf den ersten Blick scheint es keine Verbindung zwischen dem Engländer und den von Ebola betroffenen Ländern zu geben, doch zur Sicherheit müssen Blutproben nach Deutschland geschickt werden. So lange bleibt das Hotel von der Außenwelt abgeschottet. Die Gäste berichten von nervenaufreibenden Stunden des Wartens und jeder Menge Presserummel. Was, wenn doch Ebola den Tod des Mannes verursacht hat?
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