Am vergangenen Mittwochvormittag haben Bewaffnete die Redaktion der französischen Satirezeitschrift “Charlie Hebdo” überfallen. Unter dem Hashtag #JesuisCharlie brachten Tausende ihr Mitgefühl zum Ausdruck. Ein schwarzer Mittwoch für die Pressefreiheit.
Charlie Hebdo ist bekannt für seine provozierenden Karikaturen. Eine der letzten Karikaturen scheint nun wie düstere Ironie, es heißt: “Immer noch keine Attentate in Frankreich” – woraufhin ein Bewaffneter mit Bartwuchs entgegnet: “Warten Sie ab! Wir haben ja bis Ende Januar Zeit, um die Feiertagsgrüße zu übermitteln.”
Unter den zwölf Opfern ist unter anderem der Chefredakteur des Magazins Stephane Charbonnier. Er sagte, dass er es vorziehe aufrecht zu sterben, als auf Knien zu leben. Ein unmissverständliches Plädoyer für die Pressefreiheit, das Fundament einer jeden Demokratie.
Der Vorfall löste weltweit Entsetzen, aber vor allem Solidarität aus. Auf Twitter veröffentlichte der niederländische Cartoonist Ruben Oppenheimer eine Karikatur, auf welcher zwei gespitzte Stifte nebeneinander in den Himmel ragen, rechts daneben ist ein Flugzeug gezeichnet, welches auf die Stifte zusteuert. Dieser Cartoon ist unmissverständlich: Ein Attentat auf die Pressefreiheit und der Vergleich mit dem 11.September. Aber die Menschen lassen sich nicht einschüchtern, im Gegenteil: Auf dem Place de la République in Paris demonstrierten Tausende für die Meinungsfreiheit, in dem sie Stifte hochhielten und Schilder mit der simplen Botschaft: “Not afraid” und “Je suis Charlie”. Auch auf dem Pariser Platz vor der französischen Botschaft in Berlin versammelten sich zahlreiche Menschen.
Der französische Staatspräsident François Hollande rief zur Solidarität und Einheit auf. Je suis Charlie. Nous sommes Charlie. Wer die Freiheit der Meinung will, muss tolerant und kritisch sein, aber vor allem mutig.
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