Wir befinden uns in Hamamatsu, einer Stadt an der Ostküste Japans. Im Zentrum findet sich ein Museum für Instrumente. Nach kurzer Suche finden wir einen kleinen Raum. Es ist laut. Viele Japaner probieren die verschiedensten Instrumente aus. Wenig später wird es ziemlich ruhig. Ein fünfjähriges Mädchen sitzt am Klavier und spielt die „kleine Nachtmusik“ von Mozart. Es klingt perfekt.
Japan ist ein sehr geordnetes und diszipliniertes Land. Dies sieht man auch an dem Umgang mit Müll. Es gibt nur wenige öffentliche Mülleimer. Auch wenn in Japan sehr viel Müll durch einzelne Plastikverpackungen produziert wird, ist es Sitte, dass jeder seinen Abfall wieder mit nach Hause nimmt. Auch Hygiene wird sehr groß geschrieben. Oft sieht man Flaschen mit Handdesinfektionsmittel an öffentlichen Plätzen stehen. Bekannt sind die Asiaten auch für den Mundschutz, den sie auf den Straßen tragen. Dieser ist aber nicht zum Schutz von sich selbst da, sondern um andere vor eigenen Krankheiten zu.
Der Einfluss der Religionen
Aber ist das alles, was die Kultur ausmacht? Nein! Natürlich nicht. Auch die Religion spielt eine große Rolle. Die wichtigsten Religionen sind der Shinto und der Buddismus. Diese Religionen besitzen natürlich auch Gotteshäuser und somit findet man oft prunkvolle Schreine – und diese mitten in Großstädten wie Tokyo oder Osaka. Aber gerade bei diesen Schreinen gibt es strenge Regeln. Vor dem Besuch wäscht man sich an einem kleinen Brunnen. Man beginnt mit der linken Hand, dann die rechte und zuletzt das Gesicht und der Mund. Anschließend darf man den Altar sehen und ihn anbeten.
Auch die japanische Küche ist eine Sache für sich. Natürlich kennt jeder die ausgezeichneten Sushi-Gerichte und weiß, dass viel Reis auf der Speisekarte steht. Doch es gibt noch mehr, zu entdecken. Besonders lecker sind die japanischen „Mochi“. Vor allem an Silvester ist es Tradition, dass diese gegessen werden. Um sie herzustellen, wird Reis gekocht und dieser anschließend in eine Schüssel gegeben. Die Japaner beginnen dann mit großen Holzhämmern auf den Reis einzuschlagen, bis dieser zu einer Art Brei wird. Das Ergebnis wird zu mundgerechten Portionen geformt und beispielsweise mit Sojasoße gegessen. beliebt sind auch verschiedenste Füllungen, wie Schokolade oder Bohnenpaste.
Die Japaner und der Mundschutz
Wenn man Japan hört, denken viele sofort an Asiaten, die mit einem Mundschutz durch die vollkommen überfüllten Städte laufen. Diese Bilder gibt es auch in Wirklichkeit – es ist aber bei Weitem kein Dauerzustand. Sicherlich haben die Japaner sehr wenig Platz und es gibt nicht viel Fläche zum Leben. Da kann es schon einmal passieren, dass vor einem kleinen Wohnhaus in Tokyo zwei Ferraris stehen, aber die Wohnfläche trotzdem gering ist. Aber wieso tragen die Japaner den Mundschutz? Es ist eigentlich ein sehr sozialer Aspekt. Wenn die Menschen krank sind, wollen sie andere schützen. Um also bei Husten oder Schnupfen die Erreger nicht zu verbreiten, tragen sie den Schutz.
Fasziniert hat mich auch die Fahrt mit dem bekannten japanischen Schnellzug – dem Schinkansen. Von Hamamatsu ging es mit diesem nach Tokyo. 250 Kilometer in nur einer Stunde! Das tolle ist, dass diese Züge auf die Sekunde genau fahren. Am Bahnhof werden die Einstiege mit entsprechenden Toren vorbereitet und das Ein- und Aussteigen geht sehr schnell. Wenn ein Lokführer dann Verspätung hat, muss er sich schriftlich dafür entschuldigen.
Nun sind also vier Wochen vorbei. Die Reise war fantastisch und ich glaube, die Zeit in meinem Leben noch nie so schnell verfolgen ist. Wer aber eine Reise nach Japan plant, sollte unbedingt auf Baumwolle verzichten! Es ist nämlich sehr schwül, feucht und man schwitzt leicht. Umso schöner ist es, wieder im kühlen Deutschland zu sein.
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