Die Schweizerin Maria Bernarda Bütler arbeitete als Missionarin in Ecuador und später in Kolumbien. Dort setzte sie sich für die Armen und Kranken ein und pflegte eine tiefe Beziehung zu Jesus Christus. Von Benedikt Bögle.
Früh schon wusste Verena Bütler, was sie wollte. 1848 wurde sie in Auw in der Schweiz geboren. Ihre Familie war sehr fromm und Verena wollte bereits als Kind in ein Kloster eintreten. Schon in der Weitergabe des Glaubens in der eigenen Familie kann eine Bedeutung von „Heiligkeit“ wirklich werden. Papst Franziskus schreibt in „Gaudete et exsultate“ (GE) über die Heiligkeit in der Welt von heute: „Es gefällt mir, die Heiligkeit im geduldigen Volk Gottes zu sehen: in den Eltern, die ihre Kinder mit so viel Liebe erziehen, in den Männern und Frauen, die arbeiten, um das tägliche Brot nach Hause zu bringen“ (GE 7).
Für Christus nach Ecuador
1867 trat Verena Bütler ins Kapuzinnerinen-Kloster Maria Hilf in Altstätten bei St. Gallen ein und hieß ab sofort Maria Bernarda. Im Kloster übernahm sie die Aufgabe der Novizenmeisterin, die neue Ordensfrauen in das klösterliche Leben einführte. 1880 ging sie mit weiteren Mitschwestern nach Chone in Ecuador und war dort als Missionarin tätig. Schon Jesus Christus selbst hatte seinen Jüngern aufgetragen: „Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ (Matthäus 28,19-20)
Das Evangelium für die ganze Welt
Früh schon verkündeten deshalb die Christen ihren Glauben auf der ganzen bekannten Welt; nur Jahrzehnte nach Auferstehung und Himmelfahrt Jesu verbreitete der Apostel Paulus die Botschaft von Jesus Christus beinahe im ganzen Mittelmeerraum. Und auch in den folgenden Jahrhunderten wollten Christen das Evangelium auf der ganzen Welt verkünden. Als Maria Bernarda Bütler nach Ecuador kam, war das Evangelium dort natürlich längst bekannt. Missionsarbeit meinte daher weniger, das Evangelium zu verkünden, sondern vielmehr arme und bedürfte Menschen zu unterstützen.
Umzug nach Kolumbien
Maria Bernarda Bütler gründete in Ecuador die „Kongregation der Franziskaner-Missionsschwestern von Maria Hilf“. Mit ihren Mitschwestern sorgte sie sich um die Erziehung der Kinder und pflegte Kranke. Die Heilige setze sich hier für die Schwächsten der Gesellschaft ein und folgte damit dem Aufruf Jesu zur Nächstenliebe. 1895 brach in Ecuador die Revolution aus und die Ordensgemeinschaft musste nach Cartagena in Kolumbien ausweichen und dort ihre Arbeit fortsetzen.
Bei all diesem Einsatz für die Schwachen und Kranken zeichnete sich Maria Bernarda Bütler aber auch durch eine tiefe Beziehung zu Jesus Christus aus. Auch diesen Aspekt der Heiligkeit betont Papst Franziskus: Nicht allein die Tätigkeit ist entscheidend, sondern auch die Verbindung mit Jesus Christus. „Wir sind aufgerufen, die Kontemplation auch inmitten des Handelns zu leben, und wir heiligen uns in der verantwortlichen und großherzigen Ausübung der eigenen Sendung.“ (GE 26) Schwester Maria Bernarda Bütler starb 1924 in Cartagena.
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