KI, KI, KI – man hört es überall. Sie hat längst Einzug in unseren Alltag gefunden: Sei es durch ChatGPT, das uns bei der Arbeit unterstützt, oder durch KI-gestützte Assistenten, die uns beim Einkaufen beraten. Ihre Fähigkeiten sind beeindruckend, doch bei vielen bleibt eine leise Skepsis bestehen – eine Stimme, die fragt: „Kann ich dir wirklich vertrauen?“
Diese Zweifel sind berechtigt. Denn so brillant KI in vielen Bereichen auch ist: Es gibt Grenzen, die sie niemals überschreiten kann. Ein besonders deutlicher Bereich zeigt sich in der Welt der Influencer.
Virtuelle Persönlichkeiten wie die US-amerikanische Lil Miquela, die Millionen Follower begeistert, oder Emma, Deutschlands erste KI-Influencerin, die als digitale Reisebegleiterin fungiert, veranschaulichen das Potenzial solcher Technologien. Sie eröffnen Unternehmen neue Möglichkeiten, um Botschaften gezielt zu verbreiten – vor allem jüngere Zielgruppen fühlen sich oft zu diesen makellosen, virtuellen Figuren hingezogen. Doch hier zeigt sich auch die Schwäche: KI bleibt letztlich immer eine Illusion.
Das Problem mit der Perfektion
Einer der größten Kritikpunkte an KI-Influencern ist ihre Perfektion. Sie agieren fehlerfrei, antworten schnell und bieten durchdachte Lösungen. Doch genau diese Makellosigkeit ist das Problem. Menschen sind nicht perfekt – und genau das macht uns einzigartig.
Wir schätzen Authentizität, Ecken und Kanten, die kleinen Fehler, die uns greifbar und sympathisch machen. KI hingegen kann diese menschliche Tiefe nicht nachahmen. Sie bleibt ein Konstrukt – ohne Seele, ohne echte Gefühle.
Diese fehlende Authentizität macht es schwer, eine echte Bindung aufzubauen. Dabei ist der Anthropomorphismus, bei dem wir dem Unmenschlichen menschliche Eigenschaften zuschreiben, wichtig für die parasoziale Beziehungsart.
Bei ChatGPT können wir zwar eine lebhafte Stimme wählen, die begeistert klingt und mit der wir über alle möglichen Themen sprechen können. Doch diese Fähigkeiten hat die KI nicht:
- KI bleibt blind für das, was zwischen den Zeilen steht. Sie versteht Worte, Daten und Muster, aber sie kann keine Emotionen oder subtilen Untertöne wahrnehmen. Sie sieht nur das Offensichtliche.
- Sie wird nie fühlen, was wir fühlen. Obwohl KI Emotionen wie Freude oder Traurigkeit in Texten oder Gesichtsausdrücken erkennen kann, bleibt sie in ihrer Interpretation oberflächlich.
- Das menschliche Innenleben ist unerreichbar. Menschen sind geprägt von ihren individuellen Erfahrungen, Beziehungen und sozialen Interaktionen. Vor allem die Fähigkeit zur Interozeption – das bewusste Erleben und Austauschen innerer Zustände – bleibt der KI fremd.
- Diese Lücke zeigt sich vor allem in Momenten, in denen es auf echte Empathie ankommt. Eine KI kann sich nicht in die Lage eines Menschen versetzen und in schlechten Zeiten weder Wärme noch Trost spenden. Sie bleibt immer ein Werkzeug, kein echter Gesprächspartner.
- KI kann nur so gut sein, wie die Informationen, die ihr zur Verfügung gestellt werden. Wahre Kreativität hingegen ist eine Fähigkeit, die nur der Mensch besitzt.
Fazit: Der KI fehlt es an Authentizität
KI kann also vieles, aber nicht alles. Sie kann uns im Alltag unterstützen, Informationen bereitstellen und sogar eine Illusion von Menschlichkeit schaffen. Was uns jedoch als Menschen ausmacht, geht weit über Daten und Algorithmen hinaus. Es sind unsere Gefühle, unsere Geschichten, unsere Fehler. Und genau das ist es, was uns die KI niemals nachmachen kann.
Finde ich auch so!! Sehr schön geschrieben. KI wird niemals das, was uns Menschen ausmacht, ersetzen können