In jedem unserer Lebensbereiche haben wir No-Gos festgelegt und meistens halten wir uns auch daran. Auch in Beziehungen gibt es Dinge und Verhaltensweisen, die wir nicht dulden wollen und die jede (auch aufkeimende) Liebe zerstören können. Hier habe ich 5 Dinge für euch zusammengefasst, die zur Gefahr für eure Liebe werden könnten und die Tipps, wie sie zu vermeiden sind.
Jede Beziehung, ganz egal wie lang oder stabil sie auch sein mag, hat ihre Schwächen und ihre Stärken. Wenn wir uns selbst mit Liebe und Achtung begegnen, haben wir es einfacher, auch unseren Partner gut zu behandeln und laufen damit weniger Gefahr, ihn oder die Beziehung zu gefährden. Sobald wir jedoch uns selbst nicht mehr wertschätzen und als minderwertig betrachten, werden wir das auch dem Partner zwangsläufig zu spüren geben, das hat entweder zur Folge, dass wir ihn/sie schlechter behandeln oder uns selbst und er damit sozusagen unsere Verhaltensweisen kopiert. Oder sogar beides.
Undankbarkeit
Niemand von uns mag Undankbarkeit und wir alle haben sie schon einmal zu spüren bekommen. Wenn wir ohnehin kein starkes Selbstbewusstsein haben, kann uns Undankbarkeit zutiefst treffen und kränken. Aber leider denken wir dabei immer an die offensichtliche Form von Undankbarkeit und vergessen, dass sie sich auch ganz klein und unauffällig in unseren Alltag schleichen kann. Dazu gehört, dass wir dem Partner nicht mehr dankbar sind für seine Opfer und seine Taten im Alltag; wir bedanken uns nicht mehr für das leckere Essen oder die Zeit, die er/sie uns schenkt. Es schleicht sich somit eine Selbstverständlichkeit ein, die uns immer weiter runterzieht. Und das allein ist schon grenzwertig, aber der schlimmste Effekt ist, dass wir immer weniger Wertschätzung empfinden, nicht nur für Dinge und Taten, sondern auch für unseren Partner. Und das ist bereits der Anfang vom Ende, denn dort, wo keine Wertschätzung mehr ist, dort wird auch der Respekt irgendwann verlorengehen.
Also kleiner Tipp: Sei auch dankbar für die kleinen Dinge und Aufmerksamkeiten, sei dir bewusst, dass niemand ewig lebt, sei dankbar für jeden Moment mit deinem Partner und lass es ihn auch wissen.
Ständige Kritik
Je länger eine Beziehung ist, desto besser kennt man sich. Das ist einerseits wirklich gut, denn man kann der Partner gut einschätzen, weiß, was er mag oder nicht mag. Man entwickelt eine eigene kleine Familie und Gemeinschaft. Andererseits ist es auch so, dass wir in der langen Zeit auch viele Dinge und Verhaltensweisen des Partners entdecken können, die uns missfallen. Da viele von uns mit sich selbst erbarmungslos kritisch sind und kein gutes Haar an sich lassen, fällt es uns vielleicht schwer, vor dem Partner Halt zu machen. Immerhin vertrauen wir ihm und er uns, was soll also so schlimm daran sein, ihm/ihr zu sagen, dass Teller in die Spüle gehören?
Bis hierhin absolut richtig. Aber wenn die Kritik Überhand nimmt und wir nur noch damit beschäftigt sind, den Partner für alles zu kritisieren, wird es immer schwieriger, die Liebe aufrecht zu erhalten. Damit fokussieren wir uns nur noch darauf, was nicht gut ist und das hat verheerende Folgen für die Liebe. Dadurch nehmen wir dem Partner die Chance, etwas besser zu machen und wir schaffen es nicht mehr, das Positive zu sehen.
Tipp: Kritik ist gut und zielführen, wenn sie konstruktiv ist, deswegen sollte man sie an angebrachter Stelle nicht vermeiden. Aber auch dann musst du darauf bedacht sein, sie richtig zu verpacken. Im gleichen Satz kannst du Dinge nennen, die dein/e Partner/in gut gemacht hat. Am besten verpackst du es als Sandwich, also Lob – Kritik – Lob, dann kann gar nichts mehr schief gehen!
Fehlende Empathie
Der Beziehungskiller schlechthin ist fehlende Empathie. Wir alle machen im Leben sehr unterschiedliche Erfahrungen und suchen sie uns meistens nicht aus. Es wäre also ein Wunder, wenn sich zwei Menschen begegnen, die exakt die gleichen Erfahrungen in ihrem Leben gemacht haben. Das macht es nicht gerade einfacher, uns in andere hineinzuversetzen und mit ihnen mitzufühlen. Wir können zwar bestimmte Dinge nachvollziehen, aber wir werden die Situationen und schmerzhaften Erfahrungen des Anderen niemals so erleben und fühlen können, wie er/sie es getan hat.
Das stellt uns vor das Problem, dass wir nicht immer wissen können, wie sehr es einem Menschen zugesetzt hat. Aber wir vergessen dabei, dass es nicht darum geht, die exakten Gefühle der Person zu empfinden, sondern darum, sie zu respektieren, zu akzeptieren und uns in ihn/sie hineinversetzen zu können. Dazu gehört es, den Partner mit seinen Emotionen anzunehmen, ohne ihn/sie zu verurteilen. Empathie bedeutet auch, dass wir mitdenken mit unserem Partner, uns in seine Bedürfnisse hineinversetzen können und ihm die Priorität geben, wenn er es gerade braucht.
Tipp: Häufig kreisen unsere Gedanken um uns selbst und unsere Bedürfnisse. Beobachte mal zur Abwechslung deinen Partner und nimm ihn richtig wahr. Frag dich häufiger, wie es ihm gerade geht, was ihn beschäftigt und was er jetzt brauchen könnte.
Anschuldigungen
Schuld ist ein sehr dehnbarer Begriff, dennoch vermittelt sie uns immer einen Mangel und eine Unfähigkeit, deswegen mögen wir sie nicht. In toxischen Beziehungen kann sie schnell mal als Manipulationsinstrument missbraucht werden, um den Partner gefügig zu machen und um von eigenen Unzulänglichkeiten abzulenken. Aber pure Anschuldigungen sind Gift für jede Liebe, weil sie nicht das komplette Bild erfassen. Man ist sozusagen permanent damit beschäftigt, den anderen verantwortlich zu machen, im schlimmsten Fall verantwortlich für die unglückliche Beziehung.
Jedoch vergessen wir dabei, dass zu einer Beziehung immer zwei gehören. Natürlich gibt es die ein oder andere Situation, in der der überwiegende Teil der Schuld einer Partei zufällt, aber meistens ist die Beteiligung doch eher bei 50:50. Anschuldigungen sind nicht zielführend und überflüssig. Der einzige Zweck, den sie verfolgen, ist dem Partner die Verantwortung und die Schuld zu übertragen.
Tipp: Bevor du Anschuldigungen äußerst, überlege dir erstmal, wie deine Beteiligung an der Sache aussieht. Welche Rolle hast du in der Situation gespielt? Führe dir vor Augen, dass du Verantwortung für deinen Anteil übernimmst und dass du dazu stehst. Versucht gemeinsam eine Lösung zu finden. So könnt ihr auf Dauer eure Beziehung stärken.
Emotionaler Rückzug
Permanenter Streit ist kein gutes Anzeichen, aber genauso wenig wird es zum Problem, wenn wir oder der Partner Streit aus dem Weg gehen. Im ersten Moment scheint es vielleicht so, als wäre es ein Zeichen für Harmonie, aber Fehlanzeige. Vermeidung kann ein Zeichen für emotionalen Rückzug sein oder auch geringe emotionale Beteiligung an der Beziehung selbst. Zu jeder Liebe und Beziehung gehören Konflikte, die gelöst werden müssen, denn sie bergen unschätzbares Potential für persönliches Wachstum.
Emotionaler Rückzug bedeutet nicht nur, dass wir negativen Emotionen aus dem Weg gehen, damit verschließen wir uns leider auch vor den schönen Momenten und Seiten einer Beziehung. Leider hat das zur Folge, dass wir die Verbindung zu unserem Partner gefährden oder sogar gänzlich verlieren. Tipp: Wenn du oder dein Partner einen emotionalen Rückzug erlebt, solltet ihr offen darüber sprechen. Ansonsten könnte einer von euch das Gefühl entwickeln, nicht mehr geschätzt oder geliebt zu werden. Gemeinsam könnt ihr euch Gedanken machen, woran es liegt und eine Lösung für die Situation finden
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