Lina hat viele Jahre Psychologie studiert und sich schließlich als Psychologin selbstständig gemacht. Ein mutiger Schritt! Hier bei f1rstlife gibt sie Dir Tipps, wie Du stark und gesund Deinen Alltag meistern kannst.
Was bedeutet ganzheitliche Gesundheit eigentlich?
Die meisten verstehen unter ganzheitlicher Gesundheit so etwas wie „Gesunder Körper, gesunder Geist“ oder „Einklang zwischen Körper, Geist und Seele“. Sowohl den Körper als auch den Geist gesund zu halten ist sicherlich die gröbste Zusammenfassung dafür, was ganzheitliche Gesundheit bedeutet. Darunter fallen mehrere Komponenten, die man sich konkret anschauen kann. In unserem Workshop, den wir in diesem Jahr veranstaltet hatten, haben wir entschieden den Fokus besonders auf diese fünf Komponenten zu legen: Ganzheitliche Gesundheit durch Sport & Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, einen gesunden Geist, stärkende soziale Beziehungen sowie Regeneration & Schlaf.
Ganzheitlich gesund mit Sport & Bewegung
Wir Menschen sind dazu gemacht uns zu bewegen – und doch tun viele von uns das heute deutlich zu wenig. Die moderne Gesellschaft lädt dazu ein sich immer weniger zu bewegen. Home Office, viel Arbeit am Computer, Autos und andere Verkehrsmittel, die Verlockung sich in sozialen Medien zu verlieren. An einem klassischen Arbeitstag kommt man daher gar nicht so leicht auf die 10.000 Schritte am Tag.
Und dabei hat Bewegung vielfältige positive Auswirkungen auf unsere ganzheitliche Gesundheit. „Wer rastet der rostet“ trifft es ganz gut – wenn wir uns dauerhaft zu wenig bewegen, werden wir immer schlapper und anfälliger für Krankheiten. Bewegung wirkt sich nicht nur positiv auf unser Herr-Kreislauf-System und unsere Fitness aus. Sie stärkt auch unser Immunsystem, hilft beim Stressabbau und löst Verspannungen. Darüber hinaus fördert Bewegung einen gesunden Schlaf, macht den Kopf frei und regt die Ausschüttung von Glückshormonen an. Durch Bewegung können wir uns also auch geistig fitter und gesünder fühlen.
Häufig deuten wir unsere Signale falsch. Nach der Arbeit sind wir erschöpft und wollen am liebsten nur noch auf die Couch. Dabei würde uns genau dann etwas Bewegung gut tun. Damit ist nicht unbedingt ein intensives Workout gemeint. Auch ein kleiner Spaziergang, ein Stretching oder ein kurzes Home Workout können helfen. Denn meist sind wir eher geistig erschöpft und fühlen uns dadurch auch körperlich erschöpft. Eine kleine Beweungseinheit belastet den Körper nochmal auf eine ausgewogene Art und Weise, löst die Verspannungen vom Tag und hilft uns dabei, dass wir im Anschluss umso besser entspannen können. Insbesondere Bewegung an der frischen Luft ist dafür zu empfehlen – auch ein kleiner Spaziergang kann Wunder bewirken.
Ganzheitlich gesund mit einer ausgewogenen Ernährung
Ernährungstipps gibt es viele, Diäten auch. Aber welche Art von Ernährung ist für unsere ganzheitliche Gesundheit wirklich die beste? Das lässt sich kaum pauschal sagen. Natürlich gibt es einige grundlegende Lebensmittel, die wir für eine gesunde Ernährung in unseren Speiseplan integrieren können. Zum Beispiel Vollkornprodukte, täglich Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend für unsere körperliche wie auch geistige Gesundheit. Trinken wir zu wenig, bekommen wir Kopfschmerzen, sind weniger leistungsfähig und fühlen uns auch eher gereizt.
Der beste Tipp für eine gesunde Ernährung ist mit meiner Meinung nach aber achtsam zu essen, also darauf zu schauen, was mir persönlich gut tut. Denn auch wenn es einige Lebensmittel gibt, die grundsätzlich gesünder sind als andere. Wir Menschen sind unterschiedlich und wir vertragen auch nicht alle das gleiche gleich gut. Während es für den Einen besser ist nur drei große Mahlzeiten am Tag zu essen, ist es für den Anderen besser zu vier oder fünf kleineren Mahlzeiten zu greifen. Während bei dem Einen ein Naturjoghurt den Magen aufräumt, richtet er bei dem Anderen eher Schaden an. Für eine gesunde Ernährung ist es daher wichtig, zu lernen wieder auf den eigenen Körper und seine Signale zu hören, dann zu essen wenn wir Hunger haben und das zu Essen, was sich für mich gut anfühlt.
Spannend ist auch die Interaktion einer gesunden Ernährung mit unserer geistigen Gesundheit. So fanden Forscher zum Beispiel heraus, dass Antioxidanzien in Obst und Gemüse schützend bei Stress wirken und eine stimmungsaufhellende Wirkung haben. Insbesondere grünes Blattgemüse, Zitrusfrüchte und Beeren verfügen über eine Vielzahl an Antioxidanzien. Außerdem kennt es wahrscheinlich jeder von uns – nach einer ungesunden, fettigen Mahlzeit fühlen wir uns wenn überhaupt nur kurz energievoll, langfristig aber eher schlapp und unzufrieden.
Ganzheitlich gesund mit einem gesunden Geist
„Mir zittern die Knie vor Angst“, „Mir schlägt vor Aufregung das Herz bis zum Hals“ – Sätze in unserem Sprachgebrauch wie diese zeigen schon, dass Körper und Psyche miteinander interagieren. Denn wenn etwas in unserem Kopf passiert, kann das auch körperliche Auswirkungen haben. Daher kommt es auch, dass Stress uns wirklich krank machen kann – und zwar nicht nur auf psychischer sondern auch auf körperlicher Ebene. Bei Dauerstress arbeitet unser Körper ständig unter höchster Anspannung, das Herz pumpt, die Muskelanspannung steigt. Und dadurch können insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck begünstigt werden.
Für unsere ganzheitliche Gesundheit ist es also wichtig, einen gesunden und starken Geist zu haben. Aber wie können wir geistige Stärke üben? Jeder von uns kommt immer wieder in herausfordernde Situationen. Es geht nicht darum, diese von vornherein vermeiden zu wollen, denn das können wir oft auch gar nicht. Viel mehr ist unser Umgang damit entscheidend. Und hier kann es wirklich gut tun, positiv zu denken. Damit ist nicht gemeint über jedes Problem hinweg zu sehen. Aber eine positive Grundeinstellung hilft uns nachweislich dabei, eine schwierige Situation zu akzeptieren und neue Lösungsansätze zu suchen. Negatives Denken hemmt uns eher, hält uns an einem Punkt fest und fördert die Ausschüttung von Stresshormonen, die im Übermaß wiederum unsere Gesundheit gefährden.
Ein Tipp von dem Autor Dale Carnegie lautet daher: „Mach dir Gedanken, aber keine Sorgen“. Wir dürfen und sollen uns ruhig mit unseren Problemen auseinandersetzen. Aber wir sollen uns nicht ständig Sorgen machen und die Angst die Überhand gewinnen lassen. Tatsächlich gibt es eine große Menge an Studien, die zeigen, dass mentale Stärke und positives Denken einen positiven Einfluss auf die Genesung von Krankheiten haben. Klar – nicht allein positives Denken heilt Krebs – aber es kann dem Körper durchaus dabei helfen, mit der Krankheit fertig zu werden. Wenn wir positiv denken, aktiv bleiben und gut für uns sorgen, dann werden im Körper auch vermehrt positive Stoffe ausgeschüttet und wir geben ihm Kraft.
Ganzheitlich gesund mit stärkenden Beziehungen
Wir Menschen sind soziale Wesen und daher haben auch soziale Beziehungen einen Einfluss auf unsere Gesundheit. Stärkende und unterstützende soziale Beziehungen geben uns Sicherheit, das Gefühl nicht allein zu sein und helfen uns in Krisen. Allein schon über etwas zu sprechen kann entlastend wirken – und das bereits ohne dass sich an der Situation wirklich etwas verändert hat. Außerdem geben soziale Interaktionen oftmals neue Denkanstöße. Wichtig ist auch hier, die persönliche Balance zu finden: Wann brauche ich Zeit mit anderen, wann brauche ich Zeit für mich? Denn auch dabei sind wir Menschen unterschiedlich. Während die einen vorwiegend Kraft aus der Zeit mit anderen ziehen, gibt es andere, die neue Energie tanken, wenn sie mal Zeit für sich alleine haben.
Ganzheitlich gesund mit Regeneration & Schlaf
Für unsere ganzheitliche Gesundheit ist „Balance“ ein entscheidender Faktor. Wir brauchen eine gesunde Balance zwischen Aktivierung und Erholung. Sport, gesunde Ernährung, Zeit mit Freunden und Familie verbringen – all das ist gut und wichtig. Mindestens genauso wichtig ist es aber, dass wir uns unsere Auszeiten nehmen und dem Körper erlauben zu regenerieren. Und eine der wichtigsten Regenerationsformen ist unser Schlaf. Im Schlaf passiert mehr als wir denken. Nicht nur verarbeiten wir Eindrücke des Tages, auch Zellen erneuern sich, der Stoffwechsel und die Abwehrkräfte erholen sich und wir tanken wortwörtlich Energie für den nächsten Tag.
Deswegen: Priorisiere deinen Schlaf! Stell deinen Schlaf nicht immer hinten an und lass ihn um jeden Preis zu kurz kommen. Es ist in Ordnung, mal auf Sport oder eine Verabredung zu verzichten und dafür zeitig ins Bett zu gehen. Wir brauchen unseren gesunden Schlaf, um langfristig Energie zu haben und gesund zu bleiben. Entscheidend ist tatsächlich gar nicht nur wie lange du schläfst, sondern auch zu welcher Uhrzeit. Und auch das hängt wieder ganz davon ab, welcher Typ du bist. Lange Zeit dachte man, wir könnten uns einen Schlafrhythmus angewöhnen, der zum Beispiel zur klassischen Arbeitswelt passt. Aber einer Eule wird es auch nach zwei Jahren noch nicht leicht fallen morgens um 6 Uhr aufzustehen. Und eine Lerche wird nie so viel Energie am nächsten Tag haben, wenn sie bis spät in die Nacht wach warm, selbst wenn sie dann morgens länger schläft. Eule, Lerche, Abendtyp, Morgentyp, Normaltyp – es gibt inzwischen viele Kategorisierungen für Schlaftypen. Letztendlich geht es darum, dass jeder von uns seine eigene innere Uhr hat. Bei manchen Menschen wird das Schlafhormon Melatonin zum Beispiel bis zu drei Stunden später ausgeschüttet als bei anderen. Und dementsprechend wird auch morgens das Aktivierungs- bzw. Stresshormon Cortison erst später aktiv und lässt uns wach und fit werden. Achte doch mal darauf, zu welchem Typ du gehörst. Und beobachte mal, ob nicht auch du dich nicht fitter und gesünder fühlst, wenn du mehr nach deinem Schlafrhythmus lebst.
Ganzheitlich gesund durch die Interaktion aller Komponenten
All diese Komponenten sind letztendlich miteinander verbunden. Hatten wir einen schlechten Tag auf der Arbeit, wollen wir nur noch ins Bett anstatt noch ins Training zu gehen. Haben wir schlecht geschlafen, sind wir unserem Partner gegenüber möglicherweise gereizter. Sind wir traurig, greifen wir aus Frust zur Chipstüte… So kann es passieren, dass wir in eine „Spirale des Ungesunden“ rutschen, denn all diese Dinge begünstigen einander. Um diese Spirale zu durchbrechen und deine ganzheitliche Gesundheit täglich zu fördern, frag dich immer was dir wirklich gut tut. Denn wie lange macht die Chipstüte uns glücklich? Wie gut tut es uns wirklich uns nach einem Streit zu verkriechen? Kann es nicht gut tun, sich genau dann nochmal an der frischen Luft zu bewegen, sich ein gutes Essen zuzubereiten oder sich einen netten Abend mit der Familie zu machen?
Unser Tipp für dich zum Abschluss: Achte auf dich und auf das, was dir wirklich gut tut und finde so deine persönliche Balance!
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