Sabrina Yamoune und ihre Freunde haben im Dezember 2019 den gemeinnützigen Verein For A Better Life gegründet, mit dem sie Menschen in afrikanischen Ländern unterstützen wollen. Schon nach wenigen Monaten können sie erste Erfolge verzeichnen.
Liebe Sabrina, warum habt ihr euch 2019 entschlossen, euren eigenen Verein zu gründen, anstatt euch einer bereits bestehenden Organisation anzuschließen?
In erster Linie ging es uns darum, ein gewisses Maß an Kontrolle über unsere Projekte zu haben. Bei vielen Organisationen weiß man gar nicht, was mit dem Geld, das man spendet, passiert. Ich habe vorher schon oft gespendet, aber die einzige Rückmeldung, die ich bekommen habe, waren Aufrufe zu weiteren Spenden. Bei FABL – For A Better Life ist das anders: Man kann sich für konkrete Projekte einsetzen und sieht sofort den Effekt. Das macht das Ganze viel greifbarer.
Im Februar wart ihr in Kenia und habt euer erstes größeres Projekt abgenommen. Was habt ihr dort konkret umgesetzt?
Momentan bewegen wir uns hauptsächlich in der Stadt Kitui. Dort haben wir mit den gesammelten Geldern an der St. Michael’s School for the Deaf, einer Schule für hörgeschädigte Kinder, sieben Wassertanks installiert. In diesen wird Regenwasser gesammelt, das später abgekocht wird und dann zum Waschen, Kochen und Trinken genutzt werden kann. Außerdem haben wir uns ein Bild von der Lage vor Ort gemacht, um zu sehen, wie wir die Menschen weiter unterstützen können.
Wieso habt ihr euch für gerade dieses Projekt entschieden?
Unser Vereinsvorsitzender Lukas war 2012 das erste mal in Kitui. Dort hat er gesehen, dass immer wieder Spenden getätigt werden, die den Menschen vor Ort wenig nützen. So wurden an der St. Michael’s School Gewächshäuser und Toiletten mit Wasserspülung gebaut, die aber nie in Betrieb genommen werden konnten, weil die entsprechende Wasserversorgung fehlte. Solche sicherlich gut gemeinten, aber undurchdachten Aktionen sieht man immer wieder. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, zunächst vor Ort zu fragen, was die Leute brauchen, und dann Projekte anzugehen, die den Menschen wirklich etwas bringen.
Was sind eure nächsten Projekte?
Bei uns stehen vor allem Bildung und medizinische Versorgung im Vordergrund. Für die St. Michael’s School for the Deaf wollen wir als nächstes Hörgeräte sammeln. Außerdem unterstützen wir das St. John’s Kinderheim. Dort wurde angefangen, ein Klassenzimmer zu bauen, doch dann ist der Spender abgesprungen und nun steht der Rohbau und kann nicht genutzt werden. Dieses Klassenzimmer wollen wir fertig bauen. Auch dort sollen außerdem weitere Wassertanks entstehen, da das Heim unter Wassermangel leidet und wir mit dem Bau der Wassertanks gute Erfahrungen gemacht haben. Das dritte Projekt ist das Muthale Hospital, ein Krankenhaus, das finanzielle Schwierigkeiten hat. Dort braucht man Matratzen, Rollstühle oder Tragen. Außerdem haben sie ein defektes Röntgengerät, das wir gerne reparieren würden.
Wie kann man euch dabei unterstützen?
Wir haben mehrere Formen der Mitgliedschaft. Man kann sich als aktives Mitglied engagieren, Projekte mitgestalten und sich auch vor Ort ein Bild von der Lage machen. Als Fördermitglied unterstützt man uns passiv mit einem geringen Grundbeitrag von 36,50 Euro im Jahr. Wir sind selber Studenten und wollen auch Studenten ansprechen. Hohe Beiträge schrecken ab, aber 10 Cent pro Tag kann jeder entbehren. Auch wer einmalig spenden will, kann das natürlich gerne tun. Außerdem sammeln wir regelmäßig Sachspenden. Zum Beispiel haben wir im Februar 150 Kilogramm englische Jugendliteratur für die Schulen in Kitui gesammelt, um deren Büchereien aufzustocken. Helfen kann einfach sein. Auch ganz kleine Dinge können dazu beitragen, dass es den Kindern dort besser geht. Sie wünschen sich Kleinigkeiten wie einen Ball, ein Springseil oder ein Buch. Das sind relativ simple Sachen, die sich einfach umsetzen lassen. Wer mehr wissen will, kann uns gerne über www.for-a-better-life.com kontaktieren oder schreibt eine E-Mail an fabl.message@gmail.com.
Vielen Dank für das Gespräch, Sabrina!
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