Im Leben kommt es oft nicht so, wie wir es geplant haben. Vielleicht stellt sich eine Freundschaft als etwas heraus, was wir nicht erwarten, vielleicht ist es der Job. Aber meistens sind es vor allem unsere Beziehungen, die eine große Herausforderung mit sich bringen. Wir lernen so vieles durch Emotionen und den Schmerz, den wir erleben. Und doch müssen wir, um daraus lernen zu können, so einiges selbst tun. Hier sind 4 Schritte, mit denen du deinen emotionalen Schmerz verarbeiten kannst.
Wenn es um Schmerz geht, müssen wir zu allererst auf den Grund gehen und uns darüber klar werden, warum wir so empfinden, wie wir empfinden. Es geht nicht darum, zu bewerten, ob es logisch, sinnvoll oder legitim ist. Es geht nur darum, den Schmerz zu erkennen und ihn zuzulassen und ihn zumindest ein Stück weit zu verstehen.
Nehmen wir als Beispiel Liebeskummer, denn jeder hat es zumindest einmal in seinem Leben gefühlt. Hier gibt es eine ganze Reihe von Gründen, die unseren Schmerz aktiv fördern: wir vermissen die Person, wir trauern der Vergangenheit hinterher, gleichzeitig fühlen wir aber auch Zurückweisung, vielleicht sogar die eigene Unzulänglichkeit. Kurz gesagt, Liebeskummer trifft uns eben auf der ganzen Breite unserer emotionalen Verletzlichkeit.
1. Schritt: Definiere deinen Schmerz neu
Nun hast du erkannt, dass dein Schmerz da ist, du fühlst ihn aktiv und weißt einigermaßen, wo er herrührt und warum du ihn fühlst. Du hast erkannt, dass es immer mehrere Gründe gibt, warum du so fühlst und kannst jetzt aktiv anfangen, etwas zu verändern. So mies manche Situationen auch sind, so sehr hängt es auch davon ab, wie wir die Dinge wahrnehmen. Deswegen versuche, einen leichteren Zugang zu finden. Es bringt nichts, sich selbst Vorwürfe zu machen oder Vergangenem nachzutrauern, denn das können wir nicht ändern.
Wir müssen es akzeptieren und loslassen, was wir nicht verändern können. Gleichzeitig gibt es aber etwas, was wir durchaus verändern können: unsere Sicht auf die Dinge und Situationen, eine neue Art von Klarheit. Angenommen jemand ist krank und du machst dir gerade Vorwürfe, dass du dir für diesen Menschen viel mehr Zeit hättest nehmen können… dann Stopp! Dreh den Gedanken um, du kannst genauso gut denken, dass du diesen Menschen nicht mehr als selbstverständlich siehst und ab jetzt deine Zeit in diese Beziehung investieren kannst. Ja, du denkst vielleicht, es wäre nur ein kleiner Gedanke. Aber es ist mehr als das: Es ist der erste Schritt, um deine Denkweise zu verändern und neu zu manifestieren.
2. Finde einen höheren Sinn
Wenn du schon einmal etwas Schlimmes erlebt hast und Jahre später erkennst, wie gut es eigentlich für dein persönliches Wachstum war, dann herzlichen Glückwunsch! Du weißt, wie es geht. Wir Menschen suchen immer Sinn in allem, was um uns herum passiert. Und im Grunde sind wir auch gut darin. Bus verpasst? Vielleicht war es besser so, weil wir bei einem Busunglück hätten umkommen können. Auch wenn es gar nicht wirklich passiert ist, unser Denken entscheidet darüber, wie diese Welt ist und was sinnvoll ist. Mach dir das also auch im Fall deiner Emotionen zunutze: Erkenne den Sinn dahinter, dass du so leidest.
Verwandle das chaotische Leiden in einen Prozess des Wachstums und der Erkenntnis, in sinnerfüllte Opfer, die es jetzt gerade gibt und die notwendig sind, auf dem Weg zu einem besseren Leben. Wenn es um Liebeskummer geht, kannst du es als mentale Vorbereitung auf eine viel schönere Beziehung sehen. Oder sogar als notwendigen Schritt, um über dich hinauszuwachsen. Und genau aus diesem Stoff, werden die Hollywood-Geschichten gemacht, und die gibt es auch im Leben von uns, Normalsterblichen. Versprochen!
3. Erkenne deine Selbstwirksamkeit
Um deine Selbstwirksamkeit zu erkennen, musst du keine Berge versetzen (mal abgesehen davon, dass du es wahrscheinlich mental sowieso gerade nicht kannst). Du musst nur erkennen, dass der Berg ganz viele verschiedene Bestandteile hat. Ja er ist vielleicht groß und scheint dir unerklimmbar und du fragst dich, ob du es jemals an den Gipfel schaffen wirst. Ja, du wirst. Aber der Weg wird steil. Du musst erkennen, dass ein Berg im Grunde auch nur aus Steinen besteht, die du nach und nach beiseite schaffen kannst. Eine Bergtour besteht immer aus kleineren Wegen.
Und wenn du es schaffst, in kleinen Schritten etwas zu verändern, wirst du auch das große verändert haben. Um von der Metapher wegzukommen: Du kannst in den kleinen Momenten und mit kleinen Taten schon etwas bewirken. Und genau das brauchst du im Moment, um dich nicht ohnmächtig zu fühlen. Also mehr davon: Du musst gerade jemanden anrufen? Tu es gleich. Wenn es dir emotional nicht geht geht, wiederhole die Schritte und lies ein Buch, das sich genau mit diesem Problem befasst. Gehe nicht direkt auf die Riesigen Probleme ein, sondern arbeite dich langsam vor und sei stolz auf dich. Denn du bist wertvoll und du schaffst es.
4. Dein Vertrauens-Umfeld
Schaffe dir nun ein vertrauensvolles Umfeld. Damit ist nicht nur Gedankenhygiene gemeint, sondern auch die Menschen, die dich umgeben. Vermeide es erstmal am besten, dich mit negativen oder egozentrischen Menschen zu umgeben. Einerseits ist es schön, wenn du dich jemandem anvertrauen kannst, wenn du die Maske, die den ganzen Arbeitstag lang auf dir lastet, ablegen kannst. Sprich darüber, wie dein Schmerz ist, wie er sich verändert und darüber, was du Positives darin erkennen kannst. Je häufiger du es tust, umso mehr wirst du an Stärke gewinnen und deine neuen Gedanken manifestieren.
Und du wirst dich durch deine Gedanken verändern, deine Sichtweisen und dein Leben. Das ist etwas Großartiges. Gerade wenn dein Vertrauen oder Selbstvertrauen zuvor gelitten haben sollte, wird dir das sehr helfen. Denn Vertrauen wieder aufzubauen ist eine sehr langwierige Angelegenheit, das weißt du nur viel zu gut. Wenn du Freunde hast, denen du vertraust und die für dich da sind, hast du schon sehr viel und kannst dich glücklich schätzen. Je mehr Vertrauen du um dich herum schaffst, umso einfacher wird es für dich auch, Vertrauen wieder neu zu schenken und aufzubauen.
Grundsätzlich verlangt jede schmerzhafte Emotion von uns, dass wir den Schmerz zulassen, dass wir akzeptieren und dass wir auch irgendwann loslassen können. Es muss nicht heute oder morgen sein. Gib dir diese Zeit. Aber wir müssen auch bereit sein, uns zu verändern und daran zu wachsen. Jede Träne ist eine Lektion, die es zu meistern gibt und wir sollten es als etwas sehr Wertvolles erkennen.
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