Sieben Monate mit dir. Sieben Monate Ruhe, Geborgenheit und Sicherheit. Als ich dich an einem kalten Wintertag kennenlernte, lag mein Leben in Scherben. Die Pandemie hatte meine Zukunftspläne schneller zu nichts gemacht, als ich schauen konnte. Ich war müde vom ständigen Warten auf eine bessere Zeit und verletzt von Männern, die nicht wissen was Liebe bedeutet. Und dann kamst du: Fragtest wie mein Tag war, lerntest mich in regelmäßigen Treffen kennen, riefst jeden Abend an und warst einfach da.
Bei dir musste ich nie Angst haben, dass du hinter meinem Rücken andere Frauen triffst. Nie musste ich befürchten, dass du dich einfach nicht mehr meldest oder mich im Stich lässt. Im Gegenteil: Du bewiest mir jedes Tag aufs Neue, wie sehr ich mich auf dich verlassen konnte. Trafst dich gemeinsam mit deinen Freunden und mir, anstatt mich zu verstecken und halfst mir beim Umzug, als würdest du selbst einziehen. Du nahmst dir immer Zeit für mich und machtest mich zu deiner Priorität. Während ich wie verrückt den Haken an dir suchte, zeigtest du mir immer wieder, wie erfolglos diese Suche sein würde.
Wir entwickelten unsere Rituale: ein Telefonat am Abend, unsere Frühstücksbowl am Wochenende, langes Kuscheln morgens im Bett. Ich fühle mich sicher. Angekommen. Wir harmonierten so gut. Und genau deswegen schmerzt die Erkenntnis, dass wir trotzdem nicht reichen so unfassbar. Wir sind perfekt und doch nicht genug füreinander. Ich wünschte mir so sehr, dass unsere Einstellungen besser zusammenpassen würden und sich die Gefühle stärker entwickelt hätten. Du und ich hatten eine tolle Zeit. Wir waren unser Ruhepool. Und doch musste ich irgendwann einsehen, dass unsere Gefühle nicht so sind, wie wir es beide nach sieben Monaten verdient hätten. Und wenn du ehrlich zu dir selbst bist, dann weißt du das auch.
Ich bin so dankbar für unsere gemeinsame Zeit. Du hast mir den Glauben an die Männerwelt zurückgegeben. Du hast mir gezeigt was ich Wert bin und was ich verdient habe. Du hast stets an mich geglaubt, sogar dann wenn ich es vergessen habe. Der Gedanke an dich zaubert mir selbst jetzt ein Lächeln auf die Lippen, während ich mit einem verheulten Gesicht in einem Meer aus Taschentüchern sitze. Aber am dankbarsten bin ich dir dafür, dass du mir gezeigt hast, dass ich so gut bin, wie ich bin. Ich habe dir 100 Prozent meiner Persönlichkeit gezeigt, mich nicht verstellt und du hast mich genau so genommen und akzeptiert. Ohne wenn und aber. Und du hast keine Ahnung, wie viel mir das bedeutet.
Das Wissen, dass sich zwei Menschen sehr gut verstehen, unfassbar gerne haben und doch das kleine Fünkchen zu einer Beziehung fehlt, ist entsetzlich traurig. Glaube mir, ich wünschte es wäre anders. Ich will dich nicht verlieren, auf unsere abendlichen Gespräche verzichten und dich nicht nie wiedersehen. Ich möchte nicht, dass du dich zu den Phantomen in meinem Leben gesellst, die kurz wichtig waren und dann keine Rolle mehr spielten und doch weiß ich, dass wir nicht das Paar sein können, dass wir gerne wären. Du hast mich mal gefragt, ob wir etwas falsch gemacht haben, ob wir mehr Zeit in uns investieren, mehr über uns hätten sprechen müssen. Vielleicht hätten wir das und vielleicht auch nicht. Während ich dir diese Frage aber nicht beantworten kann, weiß ich leider, dass unsere Leben aktuell nicht in dieselbe Richtung gehen und sich so nicht das entwickeln kann, was wir brauchen.
Aber genau das hast du verdient. Einen Menschen, der dir all das geben kann, was du dir wünschst, der feinfühliger ist als ich, immer und überall Prozent hinter dir steht und dir die Aufmerksamkeit schenkt, die du verdienst. Und vielleicht kreuzen sich unsere Wege eines Tages , alles ist anders und wir kommen zusammen, vielleicht aber auch nicht. Ich bin der festen Überzeugung, dass alles kommt, wie es soll und die, die zusammengehören, auch irgendwann zusammenkommen. Wenn sie es aber nicht tun, dann soll es so sein.
Der Gedanke, dass es natürlich auch nach mir jemanden geben wird, der deinen Begrüßungskuss bekommt und mit dem du am Wochenende stundenlang im Bett liegst, treibt mir Tränen in die Augen. Aber ich will, dass du glücklich bist. Selbst wenn nicht ich der Grund dafür bin. Und trotzdem hoffe ich, dass wir einen Weg finden uns nicht als Menschen zu verlieren. Auch wenn wir den Schritt zu einem richtigen Liebespaar nicht geschafft haben, hast du einen festen Platz in meinem Herzen. Dort wirst du auch bleiben.
Ich möchte, dass du weißt, wie unfassbar toll du bist und wie gerne ich dich habe. Auch wenn es nicht für das große Ganze reicht, bedeutest du mir unfassbar viel und bist ein großartiger Mensch mit dem Herz am rechten Fleck. Genau das ist das Problem. Es wäre nur halb so schwer, wenn du nicht so verdammt perfekt wärst. Denn das bist du.
Ich werde dich sehr vermissen und ich wünsche dir alles Glück der Welt.
N.
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