Das Smartphone ist in den meisten Fällen unser bester Freund und ständiger Begleiter. Kaum ein Gerät hat unseren Alltag so stark beeinflusst und gerade bei der Flucht gewinnt das Mobiltelefon häufig eine völlig neue Bedeutung. Eine Liste der nützlichsten Apps für Neuankömmlinge in Deutschland. Von Tim Huyeng und Mohammed Altayep.
Deutsche Bahn, BlablaCar, MeinFernbus und GoogleMaps:
Das Smartphone kann uns vor allem in Sachen Orientierung und Mobilität unterstützen. Der Klassiker ist da natürlich GoogleMaps. Allerdings sind die Fahrplanauskünfte nicht immer korrekt. Die App der Deutschen Bahn zeigt dagegen alle aktuellen Zugverbindungen an. Ein Spar-Tipp: Man beachte vor allem den Reiter „Sparpreis-Finder“. Hier werden dann vor allem Züge zu ungewöhnlichen Zeiten angezeigt, die dann allerdings auch erheblich günstiger sind.
Allerdings sind die Busse von MeinFernbus häufig immer noch am günstigsten. Die App zeigt alle aktuellen Verbindungen in Deutschland und Europa an. Die Fahrt dauert mit dem Bus zwar häufig länger, aber man kann nette Menschen kennenlernen. Nebenbei bemerkt: So habe ich meine Freundin kennengelernt.
Zudem ist es in Deutschland mittlerweile weit verbreitet, Mitfahrgelegenheiten anzubieten. Dabei fährt man einfach bei anderen Privatpersonen mit, die die gleiche Strecke teilen. Die größte Plattform ist hierfür „BlablaCar“. Auch wenn man vor solchen Angeboten vielleicht zunächst Respekt hat, lohnt es sich, es auszuprobieren. Es gibt auch extra Bewertungen für die Fahrer und die „ladies-only“-Option.
Couchsurfing:
Bei „Couchsurfing“ kann man sowohl Schlafplätze anbieten wie auch in Anspruch nehmen. So kann man vor allem in größeren Städten kostenlos bei Privatpersonen unterkommen und gleich erste Kontakte knüpfen.
Übersetzer- und Sprachlern-Apps:
Für Übersetzungen vom Arabischen ins Deutsche empfehle ich die App „RefuChat“. Hier können ganze Phrasen übersetzt werden und man bekommt erste wichtige Sätze mit an die Hand. Zudem steht im Hintergrund auch der GoogleTranslator zur Verfügung.
Zum Deutschlernen habe ich auch zwei Tipps: Für Kinder bietet sich die App „phase 6 hallo“ an. Für Erwachsene hat sich „Deutsch für Flüchtlinge“ bewährt. Hier wird gezielt auf die ersten sprachlichen Bedürfnisse von Migranten eingegangen und man lernt nebenbei auch einiges über die deutsche Kultur.
WhatsApp:
Der wichtigste Messenger ist in Deutschland mit Abstand „WhatsApp“. Die Nachrichten werden über das Internet zwischen mobilen Endgeräten vermittelt und der eigene Account läuft über die Handynummer.
Welcome App“:
Die „Welcome App Germany“ kann auch offline genutzt werden und informiert über Beratungsstellen, das Asylverfahren sowie das Alltagsleben in Deutschland. Die „Welcome App“ ist auf Deutsch, Englisch, Französisch und Arabisch verfügbar.
„Deutschland – Erste Informationen für Flüchtlinge“:
Das ist die digitale Version eines Buchs des Herder-Verlags. Die Texte können im Internet heruntergeladen werden und dann auch offline genutzt werden. Es geht hauptsächlich um allgemeine Informationen zu Land und Kultur sowie um konkrete Tipps für das alltägliche Leben. Die App ist auf Deutsch und Arabisch verfügbar.
„Speakfree“:
„Speakfree“ ist ein spannendes Konzept, durch das man komplett anonym und ohne Anmeldungen mit Menschen in der Umgebung chatten kann. Dabei können Chatrooms angesteuert werden, die in einem, zehn oder 100 Kilometer Radius alle Nutzer zusammenbringen. Die App ist hilfreich, um Leute kennenzulernen und kleinere Fragen zur Umgebung zu klären. Leider wird sie derzeit recht wenig genutzt. Aber das kann sich ändern.
„My life as a refugee“:
Das ist der Versuch des Flüchtlingshilfswerks „UNHCR“ die unglaublichen Fluchtgeschichten interaktiv in einem Spiel vor allem für Jugendliche greifbarer zu machen. Dabei spielt man einen von drei Charakteren und muss mit klugen Entscheidungen dem eigenen Spielcharakter die Flucht ermöglichen. Zudem werden auch wichtige Fakten der weltweiten Migration vermittelt. Leider ist die App bisher nur in englischer Sprache erhältlich.
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