Das Wort Gottes für Kinder – in diesem Jahr wird es 45 Jahre alt. 1979 hat das weltweite katholische Hilfswerk die Kinderbibel unter dem Titel „Gott spricht zu seinen Kindern“ auf der Vollversammlung der lateinamerikanischen Bischofskonferenz in Puebla erstmals vorgestellt.
Anlass war das im Jahr 1979 begangene „Internationale Jahr des Kindes“. Die Kinderbibel wurde in den vergangenen 45 Jahren in 194 Sprachen übersetzt und mehr als 51 Millionen Mal verteilt. Damit ist die Kinderbibel eines der längsten und erfolgreichsten Projekte des Hilfswerks „Kirche in Not“.
Von Assyrisch bis Zulu: Gott spricht in allen Sprachen auch zu den Kindern
Die Kinderbibel enthält eine Auswahl biblischer Texte in vereinfachter Sprache und sie ist zudem illustriert. Die Bibel ist von Assyrisch bis Zulu erhältlich – weitere Übersetzungen und Ausgaben werden vorbereitet. In einigen Fällen ist die Kinderbibel laut „Kirche in Not“ das einzige Schriftstück in einer regionalen Sprache: So zum Beispiel beim Hirtenvolk der Turkana im Norden Kenias. Davon berichtet Lilian Omaria von der Missionsgesellschaft des Apostels Paulus:
„Viele Kinder sprechen und verstehen nur Turkana. Viele können nicht lesen. Weil die Bibel bebildert ist, können die Kinder das Buch ansehen, den Texten zuhören und sie verstehen.“ Die Kinderbibel habe ihnen sehr geholfen, in dieser Region Afrikas den christlichen Glauben zu vermitteln.
Die Kinderbibel als multilinguales Werkzeug der Glaubensvermittlung
In Südamerika und Afrika beherrschen bisweilen nicht alle Bewohner eines Landes die Amtssprache. Viele Indigene leben relativ abgeschieden. Durch die Kinderbibel wird ihnen beigebracht, dass das Christentum in ihrer Kultur beheimatet ist.
Der italienische Missionar Henrique Uggé, der mit dem indigenen Volk der Sateré-Mawé im brasilianischen Amazonasgebiet lebt, stellt in dem Zusammenhang fest: „Wir alle hören das Wort Gottes gern in unserer eigenen Sprache, in unserem Lebenskontext.“ Die Kinderbibel sei auch ein bedeutendes kulturelles Werkzeug: Manche Ausdrücke oder ganze Idiome drohten auszusterben. Durch die Übersetzung der Kinderbibel blieben sie auch für kommende Generationen erhalten.
„Mit der Kinderbibel wachsen Kinder mit Ehrfurcht vor Gottes Wort auf“
Ein Katechet aus dem Südsudan stellt fest: „Mit der Kinderbibel sieht man, wie die Kinder mit Ehrfurcht vor dem Wort Gottes aufwachsen. Auf dieser Grundlage entwickeln sie andere positive Fähigkeiten für ihr Leben.“
Ein Lebensbegleiter ist die Kinderbibel von „Kirche in Not“ auch für den kubanischen Geistlichen Rolando Montes de Oca: „Ich erinnere mich noch, wo unser Pfarrer mir die Kinderbibel schenkte. Durch diese Bibel lernte ich Gott kennen.“ Langsam erwuchs daraus seine Berufung zum priesterlichen Dienst. Als er ins Priesterseminar eingetreten ist, nahm er die Kinderbibel selbstverständlich mit, berichtet der Geistliche: „Natürlich habe ich später andere Bibelausgaben verwendet, aber die Kinderbibel ist mir nach wie vor am liebsten, denn durch sie hat meine Liebe zu Gott begonnen.“
Der Kinderbibel folgen weitere Projekte zur Weitergabe des Glaubens
Neben der Kinderbibel hat „Kirche in Not“ im Laufe der Jahre auch weitere Produkte herausgegeben, die Kinder an das Wort Gottes heranführen möchten. Zum Beispiel die Reihe „Bibelgeschichten im Quadrat“ für Vorschulkinder, ein Malbuch, ein Quartett, ein Stickeralbum, ein Kinderbibel-Quiz und anderes mehr. Die gesamte Palette zur Kinderbibel ist im Bestelldienst von „Kirche in Not“ zu finden.
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