Ernährung ist zu einem der Top-Themen geworden, die uns interessiert, denn wie es so schön heißt: Du bist, was du isst. Vielleicht hat dich der Hype vor einigen Jahren erwischt, vielleicht wolltest du es schon immer mal probieren, aber hast dich nicht getraut oder es nicht durchgezogen. Vegetarisch leben kann eigentlich so einfach sein, dass du keine Ausreden mehr hast!
Vegetarisch zu leben bietet viele Vorteile, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind: Kein Völlegefühl nach dem Essen, eine weniger belastete Umwelt und mehr Tierwohl. Doch mit Sicherheit gibt es Menschen, die nicht damit zurechtkommen. Ein Bodybuilder könnte entgegnen, dass tierische Proteine vom Körper viel besser aufgenommen und gespalten werden und dass man von Tofu allein nicht satt wird. Zurecht, doch unsere Gesellschaft besteht zum Glück nur zu einem kleinen Teil aus richtigen Bodybuildern, die auf tierische Nahrungsmittel angewiesen zu sein scheinen.
Wie also kann man es schaffen, vegetarisch zu leben?
Das Geheimnis besteht aus zweierlei Faktoren: Setze dich nicht unter Druck, es möglichst schnell zu schaffen. Du musst nicht vom heutigen Steak am nächsten Tag auf Kichererbsen umsteigen. Abgesehen davon wäre es für deinen Körper ein ziemlicher Schock, wenn du eher dazu neigst, häufig Fleisch zu konsumieren. Der zweite Faktor besteht in der Menge: Wenn du gerade am Anfang deines Weges zu einem vegetarischen Leben stehst, fühlst du dich vielleicht verloren.
Du hast nicht die Kenntnisse oder das Know-How, um dich in den überfüllten Regalen mit vegetarischen Produkten zurechtzufinden. Und das ist okay. Taste dich langsam heran und probiere es einfach aus. Lass dich nicht verunsichern und gehe einfach nach deinem Geschmack. Es gibt in unserer Zeit so unzählig viele Möglichkeiten, sein Essverhalten umzustellen und so viele Variationen. Nicht jedem schmeckt Tofu und nicht jeder möchte ständig nur Salat essen – mal abgesehen davon, dass es auf Dauer nährstoffmäßig brenzlig werden könnte.
Trenn dich von der Vorstellung, dass vegetarisches Essen immer Tofu oder langweilig sein muss
Das war meine größte Angst: jeden Tag nur Tofu und Salat. Wenn ich heute daran denke, kann ich nur den Kopf schütteln, wie falsch ich lag. Sobald du dich dafür öffnest, dein Essverhalten zu verändern, kommt auch die notwendige Inspiration, weil du sensibler wirst für den Input aus deiner Umwelt. Essen war schon immer und ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und auch meines Glückes. Nicht umsonst belastet es Menschen außerordentlich, wenn sie auf Dauer ihren Geschmacks- oder Geruchsinn verlieren, teilweise verfallen sie sogar in Depressionen, weil ihnen ein beträchtlicher Teil ihres Lebens fehlt.
Vielleicht hast du diese Vorstellung vom ach so langweiligen vegetarischen Essen nicht, dann bist du schon einen Schritt weiter. Vegetarisches Essen kann so viel mehr. Es gibt mittlerweile alles als Veggie-Version, sogar Mini „Hähnchenschnitzel“, die die tatsächliche Konsistenz von Hähnchen haben. Es ist verblüffend, wie ähnlich es schmeckt.
Pilze sind der neue Hype
Auch wenn du kein Freund von Champignons bist, gibt es zahlreiche andere Alternativen und Variationen, wie man Pilze richtig schmackhaft machen kann. Schon mal von Austernpilzen gehört? Nein? Kein Problem, aber lass dir mal durch den Kopf gehen, dass sie in Paniermehl und Mandeln gelegt und angebraten werden, schmecken sie nicht viel anders als ein Kalbsschnitzel. Nur um einiges saftiger und ohne Völlegefühl danach. Es ist nur ein Beispiel von vielen, aber sobald du einmal Fuß gefasst hast, wird es vielleicht die Entwicklung deines Lebens werden.
Es gibt keine Ausreden mehr! Vegetarisch und bewusst zu essen, macht uns glücklicher, weil wir uns mehr im Einklang mit uns selbst fühlen. Wir schaufeln nicht mehr Fastfood in uns rein, von dem wir nicht wissen, woher es kommt und welche Knochen sich darin möglicherweise befinden. Es ist eine große Erleichterung, sobald man sich daran gewöhnt hat; man ist nicht mehr daran gebunden, dass Fleisch schlecht sein könnte.
Aber was, wenn ich es nicht schaffe?
Lass dir eines gesagt sein, wenn du überzeugt bist, dann schaffst du es. Die Anfangsphase kann oft schwierig und frustrierend sein, vor allem, weil dein Körper sich in einer Umstellung befindet. Das hat auch Auswirkungen auf Stoffwechselprozesse in deinem Körper. Aber unser Körper passt sich unheimlich gut und schnell an die Gegebenheiten an, sodass du nicht lange durchhalten musst.
Bekomme ich dadurch nicht Nährstoffmandel? Pauschal lässt sich das nicht beantworten, jedoch wird es in den meisten Fällen nicht passieren, wenn du dich ausgewogen ernährst und alle Bedürfnisse deines Körpers abdeckst.
Der Sinn hinter dem vegetarischen Leben ist nicht nur eine Frage, er setzt sich aus ganz vielen Faktoren zusammen. Zum einen ist es das Tierleid, das für viele Menschen der Auslöser ist. Für andere widerum ist es ihr eigener Lifestyle und der Wunsch nach einer gesunden Ernährung sowie Gewichtskontrolle. Für andere können es auch Unverträglichkeiten oder andere persönliche Gründe sein. All das ist legitim, solange du selbst von deinen Gründen und Zielen überzeugt bist. Denn in der Regel bist du nicht nur deines Glückes Schmied, sondern auch der Koch deines Essens.
Du bist nicht nur deines Glückes Schmied, sondern auch der Koch deines Essens
Das macht es dir einfacher, dich von dem Denkmuster zu lösen, dass du immer Fleisch essen müsstest, um satt zu sein. Denn nur du entschiedest, was du im Endeffekt isst. Ob du weiterhin Mischkost bevorzugst, oder ob du vegetarisch iss oder sogar vegan. Es ist deine eigene Entscheidung.
Woran erkennt man einen Vegetarier? – Er wird es dir sagen! Es gibt eine Reihe Witze über Vegetarier, Veganer und alle Arten von Essverhalten. Und Witze sind gerade deswegen witzig, weil sie meistens ein Fünkchen unangenehme Wahrheit enthalten. Auch ich habe Veganer oder Vegetarier erlebt, die sich über ihr Essverhalten definieren. Es kam mir vor, als gäbe es für diese Menschen nichts anderes, was ihr Leben ausmacht. Aber ich habe auch viele erlebt, die es nicht erwähnt haben, bevor es irgendwann mal zu einer Essensbestellung kam. Es gibt beide Sorten und beides ist in Ordnung. Jeder entscheidet für sich, was es isst und was nicht, es braucht keine moralische oder ethische Auseinandersetzung zwischen Menschen, die für sich selbst abgewogen und sich entschieden haben.
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