Wie gehen wir eigentlich damit um, täglich Terror, Gewalt und Angst in den Medien zu sehen? Ein Impuls zum Mitdiskutieren und Nachdenken.
Sobald ich in den vergangenen Tagen die Nachrichten geschaut oder mein Facebook geöffnet habe, hat mich eine neue schreckliche Nachricht erreicht. Amoklauf in Münchener Einkaufszentrum. Mann attackiert Reisende in einem Zug mit einer Axt. Teenager sterben beim Feiern in Florida. Mann ersticht Menschen in einem Heim für Behinderte in Japan. Geiselnahme in Frankreich. Jede neue, schreckliche Nachricht von Mord, Menschenverachtung und Hass lässt mich den Hass hassen.
Was ist nur los auf einmal? Die Anschläge von Paris und Brüssel haben wir doch gerade erst verdaut und jetzt vergeht kein Tag, an dem nicht eine neue blutrünstige Nachricht auf den Bildschirmen aufflackert. Irgendwann muss das doch mal aufhören. Was ist nur los mit den Menschen?
Man hat das Gefühl nirgendwo mehr hingehen zu können, vielleicht bin ich oder einer meiner Familie oder Freunde der nächste. Und leider hilft es dann auch nicht, zu wissen, dass es in Deutschland immer noch wahrscheinlicher ist, an Nahrung zu ersticken als an einem Terroranschlag. Was macht diese ständige Angst mit uns? Wird die Nachricht über Mord jetzt für uns Alltag? Ist es irgendwann so weit, dass auch das für uns normal ist? Und das in München war ja zum Glück doch kein Terroranschlag, sondern nur ein Teenager der mit sich selber nicht mehr fertig wurde. Kein Terror. Zum Glück. Nur der blanke Horror.
Und was spielen die Medien dabei für eine Rolle? Sind die schrecklichen Ereignisse tatsächlich mehr geworden oder nur die Nachrichten darüber? Machen uns die ständigen Nachrichten mehr Angst, als dass sie uns informieren? Am liebsten würde ich die ganzen Nachrichten nicht lesen. Aber ist nicht auch das der falsche Weg? Ist wegschauen nicht mindestens genauso schlimm? Die Nachrichten machen eines mit mir: Sie lassen mich den Terror hassen. Aber ist es nicht gerade das, was wir lassen wollten? Wir wollten das hassen lassen. Und uns mehr Liebe entgegenbringen, in einer Welt, die in diesen Tagen wohl nur das Grauen kennt. Mal wieder.
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