2020 mittlerweile ein echter Weihnachts-Familienklassiker: „Charlie und die Schokoladenfabrik“ Ein Film, der nicht nur unterhält, sondern mich dieses Jahr besonders angesprochen hat …
Der Film entführt uns in eine faszinierende Mischung aus dem echten Leben zu Beginn der Industrialisierung und einer Fantasiewelt, in der man das Gras essen, Limonade aus Flüssen trinken und Lollipops vom Baum pflücken kann. Auch dieses Jahr wurde er bereits gesendet und hat mich unerwarteter Weise tief berührt.
Charlie kommt durch die schräge Haustür in sein herunter gekommenen Haus – Oma und Opa sitzen in einem großen Bett unter der Decke, Mütze haben sie auf gegen die Kälte und sind guter Dinge. Fröhlich sitzt die ganze Familie zusammen in ärmsten Verhältnissen. Dann die aufregende Nachricht, dass Willy Wonka, der Besitzer der erfolgreichsten Süßigkeiten und v.a. Schokoladenfabrik der Welt eine exklusive Führung durch sein Werk macht – und zwar für 5 Kinder, die ein goldenes Ticket in einer Schokoladentafel finden. Nun ist gleich klar, dass Charlie im Vergleich zu reichen Kindern, deren Eltern sämtliche Ladenregale leerräumen, um an ein solches Ticket zu kommen, nicht mithalten kann. Doch es ist bald sein Geburtstag und seine Eltern können es kaum erwarten, sie ihm zu geben. Wie zu erwarten – es wäre ja auch zu schön gewesen – ist darin kein Ticket erhalten. Und jedes Mal, wenn ich den Film sehe bin ich auf’s Neue enttäuscht… 😊
Was berührt ist nicht die Fabrik und Faszination des Unmöglichen, sondern das „echte Leben“, in dem es hart zugeht
Was mich dieses Mal jedoch total berührt hat war Charlies unfassbare Dankbarkeit und Großzügigkeit. Er, der als Kind fast nichts besitzt, einmal im Jahr eine Schokoladentafel bekommt, sagt folgendes zu den erstaunten und mitleidigen Gesichtern seiner Familie, die auf die Tafel blickt: „Wir teilen sie.“ – Auf ihr Verneinen hin sagt er nur gütig: „Das ist meine Schokolade – ich kann damit machen was ich will.“ Und selig genießt jeder sein Stückchen… Dass der Vater hart arbeitet, um die Familie ernähren zu können und das Nötigste auf den Tisch zu bekommen wird ebenso deutlich, doch schmälert das seine Freude am Schenken nicht.
Wow! Welch eine Großzügigkeit – ich dachte mir: daran will ich mir ein Beispiel nehmen – schön und gut, da spricht nichts dagegen. Diese Weihnachtsklassiker haben ja auch so einen bestimmten Zauber inne, der etwas tieferes in uns bewegt, als wir im ersten Moment vielleicht sagen können. Und Großzügigkeit und Güte sind meistens darin zu finden. Nur dachte ich mir auch: Wir können es doch eigentlich gar nicht nachvollziehen wie gut wir es haben. Diese Schönheit und Reinheit dieses Jungens und seiner Familie fasziniert mich – und ich merke daran, wie undankbar und verwöhnt ich doch so oft bin. Wie oft habe ich dieses Jahr gejammert wegen so nichtigen Dingen und kleinen Verzichten, wenn man sie mit dieser Armut vergleicht, die andere auf dieser Welt in ähnlicher Form täglich erleben.
Nicht selten sind es die Ärmsten, die am besten wissen, was es heißt zu teilen.
Schließlich starten sie noch einen zweiten Versuch, der dann tatsächlich erfolgreich ist. Charlies Opa reicht ihm ein Geldstück und grinst so verschmitzt, das einem fast das Herz stehen bleibt und sagt: „Mein geheimer Notgroschen – du und ich starten einen letzten Versuch die goldene Eintrittskarte zu bekommen.“ – sie bekamen sie und die Freude, dass sein Enkel diese einzigartige Chance ergreifen durfte bringt den alten Mann sogar dazu, aus seinem Bett zu steigen und ein kleines Freudentänzchen hinzulegen. Na dann Frohe Weihnachten… 😊
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