Bildersturm fürs Klima – die Glosse

Kartoffelbreiangriff auf Monet, Tomatensuppenattacke auf Van Gogh und Jugendliche smashen, was sie können – nicht nur das Wetter spielte im Oktober verrückt. Die Glosse.

Kinder, essen kommen! Das heutige Menü: Tomatensuppe, garniert mit Van Goghs Sonnenblumen, danach Kartoffelbrei à la Monet und zum Abschluss Kuchen direkt von König Charles‘ Gesicht – che delizioso! Ja, die großen europäischen Künstler mussten ordentlich einstecken und auch die Wachsfigur von Charles dem Viertelvorzwölften war vor Lebensmittelangriffen nicht gefeit.

Mit dem Beschmieren der Gemälde „Getreideschober“ von Monet und Van Goghs berühmten „Sonnenblumen“ wollten Aktivisten auf den Klimawandel aufmerksam machen. Was folgte, war ein Sturm der Entrüstung. Zeitlose Ausnahmekunst wurde für immer zerstört! Nicht ganz: Vor beiden Bildern befanden sich Glasscheiben. Den größten Grund zur Aufregung hat also das Reinigungspersonal, das die ganze Schweinerei sauber machen darf.

Politisches Beben in Großbritannien

Die Wachsfigur von König Charles hatte da weniger Glück. Sie war ungeschützt. Die Kuchenattacke scheint ein recht deutliches Statement zu Charles‘ Performance der ersten Wochen auf dem Thron zu sein. Dabei spielt doch die (mehr oder minder) ernstzunehmende Politik auf der Insel viel mehr verrückt. Liz Truss dankt nach sechs Wochen Regentschaft ab. Wenn die in den nächsten Sommerferien noch einen brauchen, schmeiße ich den Laden gerne auch sechs Wochen.

Zurück an der Macht: Boris Johnson! Nein, leider nicht… Wäre auch zu viel der Realsatire. Stattdessen hat sich der Kinderrugbyrüpel für Rishi Sunak ausgesprochen, der auch prompt das Amt übernommen hat. Er ist bereits vereidigt. Richtig was los also im Königreich. Wie oft sich die Queen wohl schon im Grabe umgedreht hat?

„Smash“ ist das neue Jugendwort

Der WELT-Moderator Carsten Hädler gestand kürzlich seiner Kollegin Fanny Fee Werther vor laufender Kamera, dass er „total gerne“ mit ihr smashe. Er hatte geglaubt, der Ausdruck bedeute „abhängen“. Tatsächlich ist damit „jemanden abschleppen“ oder „mit jemandem etwas anfangen“ gemeint. Als Nomen bedeutet „Smash“ zumeist ganz einfach „Sex“. Ernst gemeinte Frage: Was praktiziert die heutige Jugend im Schlafzimmer, das für Sex den Ausdruck „Smash“ rechtfertigt? Schließlich ist ja die korrekte englische Übersetzung „zerschmettern“ oder „zerstören“. Was kommt als nächstes? „Rape“ als Jugendwort für „Hochzeit“?

Wen ich jetzt noch nicht zum Strahlen gebracht habe: Die letzten drei verbliebenen AKWs laufen länger. Zugegebenermaßen ein Flachwitz. Der Kanzler hat seine Richtlinienkompetenz genutzt und den Weiterbetrieb der letzten Meiler angeordnet – Deutschland auf dem Weg zur Atommacht! Vor allem im Emsland ist man not amused. Dieses Machtwort des Kanzlers hat vor Scholz nur Adenauer regelmäßig genutzt. Mal sehen, wie oft Olaf es noch gebraucht.

Football’s coming home to Qatar! Freunde, die WM rückt näher. Man merkt es daran, dass die Temperaturen steigen. Ach nee, das ist ja nur der Klimawandel und gekickt wird trotzdem im November und Dezember. Katar – ein Wintermärchen!