Hast du dir schon einmal die Inhaltsangabe deiner Kosmetikprodukte durchgelesen und kein Wort verstanden? Wenn dich dann ein leichtes Unwohlsein beschlichen hat, was du dir da eigentlich auf deine Haut schmierst, bist du bei diesem Beitrag genau richtig.
Ist es nicht verrückt? Wenn es um Ernährung und die Inhaltsstoffe unseres Essens geht, sind wir Menschen oft sehr akribisch. Wir sind kritisch und hinterfragen die Zutatenliste. Es gibt tausende Theorien, wie man sich wohl am besten zu ernähren hat und was für unseren Körper das Beste ist. Doch was wir uns Tag täglich auf die Haut schmieren, hinterfragen die Wenigsten. Was eigentlich alles in unseren Kosmetikprodukten enthalten ist, wissen wir oft gar nicht. Wahrscheinlich, weil es nahezu unmöglich ist, die Inhaltsstoffe zu entschlüsseln und vielleicht ist es auch oft besser so. Der ganzen Giftstoffe und Abfallprodukte will man sich eigentlich gar nicht bewusst sein. Und doch ist es auf kurz oder lang fast unumgänglich. Denn unser Körper ist darauf angewiesen, dass wir achtsam mit ihm umgehen und dazu gehört nun mal auch zu wissen, mit was man ihn belastet. Dafür stelle ich im Folgenden ein paar Alternativen zu herkömmlichen Kosmetikprodukten vor. Wer weiß, vielleicht ist ja das ein oder andere für dich dabei?
1. Der natürliche Augenmakeup-Entferner
Vielleicht kannst du dir unter diesem Punkt schon etwas vorstellen oder hast es sogar schon einmal selbst ausprobiert. Ich persönlich kann es nur empfehlen. Und zwar ist die Rede von Öl. Versuche doch einfach mal, die Wimperntusche und den Lidstrich statt mit einem speziellen Makeupremover abends mit Öl zu entfernen. Dazu kannst du einfach ein normales Wattepad verwenden, mit ein bisschen Öl beträufeln und dann über die Augen reiben. Verwenden kannst du dazu eigentlich alle Öle. Kokosöl eignet sich sehr gut, ist allerdings auch ein wenig teurer. Olivenöl funktioniert natürlich genauso gut und auch mit Rapsöl habe ich bis jetzt nur positive Erfahrungen gemacht. Wer weiß, vielleicht entdeckst du sogar dein persönliches Lieblings-Öl. Und ganz nebenbei pflegst du damit auch deine Augenpartie und die wird es dir danken! Die Öle haben nämlich einen feuchtigkeitsspendenden und sehr pflegenden Effekt auf die empfindliche, sensible Haut um die Augen herum.
2. Eine Alternative zum herkömmlichen Trockenshampoo
Vielleicht haben ein paar von euch schon einmal Trockenshampoos aus der Drogerie ausprobiert. Ich muss sagen, ich finde sie recht teuer und beim sprühen „verpestet“ es die ganze Luft. Das Produkt landet nicht nur in meinen Haaren, wo es hin soll, sondern überall und ich will eigentlich gar nicht wissen, was ich da alles einatme. Wenn es euch genauso geht wie mir und ihr trotzdem nicht auf die Wirkung von Trockenshampoo verzichten wollt, hab ich die perfekte Alternative für euch: Mehl oder Backpulver! Nehmt euch einfach etwas Mehl (kein Vollkornmehl, da das zu grobkörnig ist) oder Backpulver und stäubt es euch in die Haare. Anschließend massiert ihr es ein wenig ein und bürstet es zum Schluss aus. Der Effekt ist derselbe wie bei einem herkömmlichen Trockenshampoo. Mehl und Backpulver binden das Fett in euren Haaren und lassen sie somit sofort wieder frischer aussehen. Ein Tütchen Backpulver zum Beispiel lässt sich auch sehr gut in die Tasche schmeißen und wenn ihr es dann mal braucht, habt ihr es immer griffbereit.
3. Selbstgemachtes Deo
Viele Deos waren in letzter Zeit in heftiger Kritik, vor allem durch die Aluminiumsalze, die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen. Aber auch Alkohol und andere Stoffe, die beispielsweise verhindern, dass wir schwitzen, sind mit Sicherheit nicht unbedingt förderlich für die Gesundheit. Deswegen habe ich hier ein kleines Rezept für dich, wie du dein eigenes Deo herstellen kannst. Ich selbst benutze das schon länger und kann dir wirklich sagen, dass es absolut sicher ist und die Wirkung gleichzusetzten ist mit einem gekauften Deo.
Hierzu brauchst du:
• 2-3 EL Kokosöl (für eine pflegenden Effekt und guten Geruch, außerdem bildet es die Basis unseres Deos)
• 1 EL Natron (Natron bindet Gerüche und verhindert somit Schweißgeruch)
• ein paar Tropfen Teebaumöl (es hat eine desinfizierende Wirkung und verhindert Schweißbildung)
• 1 EL Stärke, z.B. Pfeilwurzelmehl oder Maisstärke (die Stärke hält das ganze Deo zusammen)
Du beginnst damit, das Kokosöl zu schmelzen. Wenn dies flüssig ist, gibst du alle anderen Zutaten hinzu und lässt alles wieder auskühlen. Das Natron wird sich nicht auflösen, also nicht wundern! Die Konsistenz des Deos ist sehr cremig, d.h. du hast nun eine Deocreme, die sich dann sehr leicht auftragen lässt.
Warum das Ganze?
Wenn du dich jetzt fragst: „und warum das Alles? Was hat das für einen Sinn?“ dann habe ich ein paar Antworten für dich. Zuerst natürlich der gesundheitliche Effekt. Ist es nicht wunderbar, zu wissen, was wirklich in den Produkten steckt, die du jeden Tag benutzt? Hinzu kommt der finanzielle Aspekt. Die Alternativen sind um einiges günstiger als herkömmliche Produkte. Halte dir nur einmal vor Augen, was du zum Beispiel für Mehl und Öl im Vergleich zu einem Trockenshampoo oder einem richtigen Makeupentferner zahlst. Und zu guter Letzt lohnt sich der Umstieg unserer Erde zuliebe. Du sparst so einiges an Verpackungsmüll und vor allem an giftigen Stoffen, die bei herkömmlichen Produkten in die Umwelt gelangen. Allein die Sprühdose eines Deos oder eines Trockenshampoos produziert unglaublich viel Müll. Das ganze Metall und die Gase, die darin vorhanden sind, kannst du ganz einfach vermeiden, wenn du stattdessen zu Mehl in Papierverpackung oder zu dem Deo-Rezept greifst. Du siehst also, die Alternativen bringen viele Vorteile mit sich. Ich freue mich, wenn du ein paar der Dinge einfach mal ausprobierst und wünsche dir viel Spaß beim Testen!
Andrea Schöne
Sehr interessiert habe ich mir deinen Artikel durchgelesen und finde deine Kosmetik-Tipps super und sie sind auch sehr einfach anzuwenden. Sehr gerne würde ich davon noch mehr lesen. Großes Lob!
Julia Reichhuber
Hallo Andrea,
Vielen Dank für das positive Feedback. Das freut ich mich sehr:)
Ein zweiter Teil, sowie alternative Methoden Pickel loszuwerden und sich die Zähne zu putzen sind bereits geplant.
Liebe Grüße, Julia
Jette
Ich habe auch kürzlich das Thema Kosmetik selber machen für mich entdeckt. An Cremes habe ich mich zwar noch nicht probiert, aber Shampoo kann man in der Tat sehr leicht ersetzen. Nicht nur als Trockenshampoo. Ich nutze Roggenmehl (ganz wichtig, Roggen zu verwenden, wegen des niedrigen Glutenanteils) auch für die normale, feuchte Haarwäsche. Funktioniert super und ist auch noch viel günstiger 🙂
Ich werde diese Woche Dein Deorezept ausprobieren!
LG Jette
severt
Kennen Sie eine Alternative für Kokosöl für die Herstellung von Zahncreme? Ich möchte selbst Zahncreme für Kinder herstellen, aber ohne Kokosöl? Suche ein Rezept für eine gesunde Zahnpasta mit Flourid. Es gibt auch eins mit Flourid, aber ich finde es nicht.
Also, es geht um ein Zahncreme-Rezept für eine Zahncreme für Kinder ab 7 Jahren. Ohne Kokosöl, dafür aber eine Alternative und mit Floirid. Vielleicht haben Sie eine Idee?