Til Schweigers Kino-Tatort „Tschiller: Off Duty“ feierte Weltpremiere in Berlin. Maximilian Mühlens war für f1rstlife dabei.
Der Mähdrescher schiebt den Lada quer durchs Feld. Unaufhaltsam. Aus dem Lada-Dachfenster klettert bei voller Fahrt Til Schweiger – so als hätte er nie etwas anderes gemacht. In einer anderen Szene springt Schweiger als Ermittler Nick Tschiller von Dach zu Dach, bei den Kampfszenen möchte man sich lieber wegducken, als es sich im Kinosessel gemütlich zu machen. Spannung pur. Viele der Stuntszenen hat der 52-Jährige mit der Nuschel-Stimme selber gedreht.
So einen Tatort hat man noch nicht gesehen. So viel Action und solch atemberaubende Bilder gab es noch nie. Man hat eher das Gefühl einen neuen James Bond-Film zu sehen, als einen deutschen Krimi, der nur so vor Action strotzt. Bei einer Party trägt Til Schweiger einen maßgeschneiderten Smoking und sieht darin tatsächlich ein wenig aus, wie der britische Geheimagent.
Am Mittwochabend präsentierte Schweiger seinen brandneuen Kino-Tator „Tschiller: Off Duty“ erstmals im Berliner Zoo Palast. Vor allem eines tut Schweiger in seinem neuen Streifen überwiegend: Rumballern. „Das bringt schon Spaß! Aber ich habe ja schon den ein oder anderen Hollywood-Film gedreht und irgendwann wird’s ja auch langweilig mit dem Geballer. Mir haben die Szenen mit Fahri am meisten Spaß gemacht!“, erklärte Film-Star Schweiger am roten Teppich. Auch die Tatort-Konkurrenz aus Münster in Person von Jan-Josef Liefers ließ sich den neuen Kino-Tatort nicht entgehen, wobei Liefers betonte, dass man keine Konkurrenz sei.
„Tschiller: Off Duty“ ist das Finale einer über fünf Tatort-Folgen gestreckten Erzählung und Höhepunkt des Duells zwischen Tschiller und dem Clan-Boss Firat Astan. Wer die ersten vier Filme („Willkommen in Hamburg“, „Kopfgeld“, „Der Große Schmerz“, „Fegefeuer“) mit dem Hamburger Ermittler Nick Tschiller im Ersten gesehen hat, muss nun ins Kino gehen, um zu erfahren wie es weitergeht. Damit tritt Schweiger in große Fußstapfen, denn 1985 gab es mit „Zahn um Zahn“ den ersten Tatort in den deutschen Kinos. Damals ermittelte Götz George als Horst Schimanski und lockte mehr als 2,7 Millionen Zuschauer in die Lichtspielhäuser. Das dürfte Schweiger mit seinem Film auch gelingen. Den Machern ist es aber wichtig, dass man „Tschiller: Off Duty“ auch als eigenständigen Film ansehen soll. Im Fernsehen wird der Film frühestens Anfang 2018 ausgestrahlt.
Im Tatort-Kinofilm gönnt sich Ermittler Nick Tschiller eine Auszeit, um mit seiner Tochter Lenny (Luna Schweiger) Zeit zu verbringen und auf andere Gedanken zu kommen. Clan-Boss Astan hatte in einer der letzten Folgen Tschillers Frau umgebracht. Doch mit dem Entspannen klappt es nicht – ausgerechnet Tochter Lenny will sich rächen. Sie heftet sich an die Fersen des hochgefährlichen Clan-Chefs, der sich nach Istanbul abgesetzt hat. Es kommt, wie es kommen muss: Lenny wird von einem Handlanger Astans entführt, der sie als Prostituierte nach Moskau verkaufen möchte. Nick Tschiller versucht alles, um seine Tochter aus den Fängen des Clans zu befreien. Seine Jagd führt ihn dabei über die Dächer Istanbuls, in ein türkisches Gefängnis und sogar bis auf den Roten Platz in Moskau. Diesen befährt Action-Held Schweiger standesgemäß mit einem Mähdrescher.
„Es sollte ein Feuerwerk werden, das einen in den Sessel pressen soll“, erklärte Fahri Yardim, der Tschillers Partner Yalcin Gümer spielt. Er ist es vor allem, der für diverse Lacher verantwortlich ist. Yardim und Schweiger haben schon in diversen Filmen zusammengespielt und brillieren als eingespieltes Team. So ist es Regisseur Christian Alvart gelungen, einen unterhaltsamen Mix zwischen Action und Humor zu produzieren. Die acht Millionen Euro, die Alvart, im wahrsten Sinne des Wortes in explodierende Autos, in die Luft fliegende Büro-Etagen und zerschossene Hotelsuiten verpulverte, waren gut angelegt.
Tschiller: Off Duty
Genre: Actionthriller
Mit Til Schweiger, Fahri Yardim, Erdal Yildiz, Luna Schweiger
Regie: Christian Alvart
Länge: 135 Minuten
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